Fundamentale Nachricht
10:35 Uhr, 19.02.2018

An den Rentenmärkten tut sich derzeit Seltsames

Verkehrte Welt: Bei Staatsanleihen aus so manchem Schwellenland war die Volatilität zuletzt den Finanzexperten der Deutschen Asset Management (Deutsche AM) deutlich niedriger als bei Bundesanleihen und US-Treasuries.

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Frankfurt (Godmodetrader.de) - Für viele Investoren ist die Volatilität ein wichtiger Risikoparameter. Diesen stellt man dann dem erwarteten Ertrag gegenüber. Generell gilt: Ein höherer Ertrag ist nur zu haben, wenn man gleichzeitig höheres Risiko, z.B. also höhere Volatilität in Kauf nimmt. Anleihen mit längerer Laufzeit weisen eine höhere Volatilität auf als solche mit kurzer Laufzeit. Dies ist neben der Laufzeitprämie der wesentliche Grund, warum langlaufende Anleihen zumeist auch höhere Zinsen bieten als bald fällig werdende Papiere der gleichen Emittenten, wie die Finanzexperten der Deutschen Asset Management (Deutsche AM) in ihrer aktuellen Publikation „Chart der Woche“ schreiben.

So sei es derzeit auch bei den sogenannten sicheren Anlagen in US-Treasuries und Bundesanleihen. Vergleiche man deren Preis-Volatilität aber mit der von Staatsanleihen aus Schwellenländern, dann ergebe sich ein teilweise recht seltsames Bild. US-Treasuries hätten zuletzt eine deutlich höhere Preis-Volatilität aufgewiesen als Dollaranleihen von so manchem Schwellenland mit einer ähnlichen Laufzeit. Bei Bundesanleihen und polnischen Staatsanleihen in Euro sehe es ähnlich aus. Und das obwohl Staatsanleihen aus den Schwellenländern weiter einen deutlichen Renditeaufschlag böten, heißt es weiter.

„Das ist insofern verwunderlich, weil Investoren normalerweise Schwellenländer-Emittenten mit einem höheren Risiko verbinden und dieses sich in einer erhöhten Volatilität widerspiegeln sollte. Aber seit einiger Zeit suchen die Investoren im Rentenbereich nach Anlagen, die ihnen einen Renditeaufschlage bieten, um bei potentiellen Verlusten aufgrund steigender Kernmarktrenditen einen gewissen Puffer zu haben. Die starke Nachfrage nach solchen Anlagen spiegelt sich in einer vergleichsweise niedrigen Volatilität wider. Solange sich der Markt, gestützt von positiven Fundamentaldaten, in einem positiven Risikoumfeld befindet sollte sich an diesem Bild auch nicht allzu viel ändern“, so die Deutsche-AM-Experten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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