Analyse
13:15 Uhr, 26.04.2014

Amazon will den Smartphone-Markt aufmischen

Die Gerüchte um ein Amazon Smartphone halten sich beharrlich. Immer neue Details werden bekannt - und die klingen durchaus überzeugend.

Erwähnte Instrumente

  • Amazon
    ISIN: US0231351067Kopiert
    Kursstand: 303,83 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Amazon - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 303,83 $ (NASDAQ)

Zum einen ist da die Hardware und Software. Das Smartphone soll Android-basiert sein, allerdings mit vielen neuen Features wie etwa Gestensteuerung. Das allein ist schon ein Schritt nach vorne im Vergleich zu den meisten Smartphones, die aktuell auf dem Markt sind. Viel wichtiger und gefährlicher für andere Anbieter wird aber etwas ganz anderes. Berichten zufolge soll es den Service "Prime Data" geben. Das ist an AT&Ts Service Sponsored Data Programm angelehnt. Hier werden mobile Daten frei zur Verfügung gestellt, sofern Apps, Streamingdienste und Webseiten des Anbieters genutzt werden. Das kann ein großes Problem für Smartphone-Nutzer lösen. Die freie Datenmenge und Geschwindigkeit ist bei vielen Anbietern begrenzt. Ein Überschreiten der Grenzen kann sehr teuer werden oder die Geschwindigkeit ist dann nicht mehr zu gebrauchen. Das Problem kann mit Prime Data größtenteils gelöst werden.

Amazon wird dabei aller Voraussicht nach mit AT&T in den USA kooperieren. Damit stehen Nutzern eine enorme Bandbreite an Angeboten zur Verfügung. Von Musik, Videos und Streaming ist alles dabei. Kein einziges Megabyte aus diesen Diensten würde Kunden angerechnet. Das ist ein sehr starkes Argument für das Amazon Smartphone. Für die Konkurrenz könnte das wirklich unangenehm werden. Aber hilft es auch Amazon?

Amazon ist seit Jahren auf einem aggressiven Expansionskurs. Kosten spielen fast keine Rolle. Der Umsatz steigt und steigt. Nur der Gewinn geht zurück. Seit 2010 fällt dieser tendenziell. 2014 hat das Unternehmen zwar einen guten Start hingelegt, erwartet für das zweite Quartal aber sogar evtl. ein negatives Ergebnis. Am Ende des Jahres steht dann wieder eher ein magerer Gewinn da. Der Kurs der Aktie liegt beim 10 fachen des Buchwertes. Selbst für einen Onlinehändler ist das viel. Das KGV ist jenseitig im mittleren einstelligen hunderter Bereich (ca. 500).

Der Smartphone Coup kann zum Umsatzwachstum weiter beitragen. Das ist so gut wie unbestritten. Durch gratis Daten en masse dürfte die Gewinnmarge aber bestenfalls im Bereich einer schwarzen 0 sein. Als Anleger würde ich mir so langsam statt unaufhörlicher Expansion auch mal einen ordentlichen Gewinn wünschen. Was nützt letztlich ein Umsatz von 100 Mrd., wenn dabei 100 Mio. Gewinn herausschauen. Das ist als Rendite einfach zu wenig. Da ist jedes Sparbuch mit 0,125% besser.

Der Chart sieht aktuell nicht sehr konstruktiv aus. Hier kann es noch deutlich tiefer gehen. Mit Longpositionen würde ich mich sowohl vom Chart als auch von den Fundamentaldaten her aktuell zurückhalten.

Amazoncom Inc
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    Nasdaq
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Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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