Kommentar
17:40 Uhr, 11.10.2006

Aluminium vor technischem Verkaufssignal

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Der Markt für Aluminium steht vor einem großen Verkaufssignal. Sollte es nun nicht zu einer deutlichen, über den Widerstand von 2625 Dollar hinaus reichenden Anstieg in den nächsten Tagen kommen, so wird die 100-Tage-Durchschnittslinie die trägere 200-Tage-Durchschnittslinie von oben nach unten durchbrechen. Ein solches Ereignis wird von technisch orientierten Händlern als starkes Verkaufssignal interpretiert.

Die jüngste Stärke des Aluminiumpreises könnte daher zur Eröffnung von Short-Positionen genutzt werden. Auch fundamental, wie wir bereits schon des öfteren an dieser Stelle schrieben, deutet sich ein Überschuss bei Aluminium im nächsten Jahr an. Die Preise für den wichtigsten Inputfaktor bei der Aluminiumproduktion – Alumina – fielen in den letzten Wochen sehr stark, sodass nun sogar über die Wiederinbetriebnahme der Aluminiumschmelzerei in Europa, darunter auch in Hamburg, diskutiert wird.

Zahlreiche europäische Schmelzereien wurden in den letzten Monaten stillgelegt, da die Produktion aufgrund der hohen Energie- und Aluminapreise im Vergleich zur Billigkonkurrenz aus Fernost nicht mehr rentabel war. Da nun die Energiepreise und die Preise für Alumina gefallen sind, könnten kurzfristig zahlreiche Schmelzereien für ein steigendes Angebot sorgen. Das drohende Überangebot bei Aluminium ist bekannt – es ist unserer Meinung daher nur eine Frage der Zeit, bis die Märkte mit tatsächlichen Verkäufen auf die drohende Gefahr reagieren.

Jochen Stanzl - Rohstoff-Report.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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