Alt-Bundeskanzler fordert Kontrolle von Hedgefonds
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Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt fordert eine gesetzliche Kontrolle von Hedgefonds. "Es grenzt an groben Unfug, wenn jede kleine Sparkasse unter alltäglicher Aufsicht durch die Behörde steht, andererseits aber hundertmal finanzkräftigere private Finanzinstitute vollkommen frei agieren können", schreibt Schmidt in der ZEIT.
Schmidt vergleicht die Machtposition der Finanzmanager in den Zentren London und New York mit dem Einfluss der Opec in den 70er Jahren: "Während es sich bei der Opec um ein ökonomisches Kartell von Regierungen auf dem Weltmarkt für Öl handelt, liegt auf den Weltfinanzmärkten die Gefahr eher im Herdenverhalten von Finanzmanagern im Falle einer Krise." Die deutsche Volkswirtschaft gerate zunehmend "unter die Herrschaft der privaten Finanzmanager", heißt es. Der frühere Kanzler äußert die Ansicht, Deutschland habe ein "vitales Interesse" an der stärkeren Überwachung.
Schmidt bedauert das Fehlen großer heimischer Banken mit Ausnahme der Deutschen Bank als Gegengewicht zu den Fonds. Gleichzeitig meldet er Zweifel daran an, dass die Bundesregierung wie in früheren Perioden auf "das patriotische Pflichtbewusstsein der Deutschen Bank" zählen könne. Der frühere Finanzminister regt deshalb Zusammenschlüsse etwa bei den deutschen Sparkassen an.
Als ersten Schritt zu einer stärkeren Überwachung von Hedgefonds oder anderen Finanzinvestoren stellt Schmidt ein gesetzliches Verbot der Kreditvergabe an derartige Institutionen in den Raum. Hedgefonds machten ihre gigantischen Geschäfte oft mit kreditfinanziertem Geld.
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