Also ich sehe keinen Crash ...
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Im Vergleich zum Sommer 2007 sehen wir nun gänzlich umgekehrte Vorzeichen: In praktisch jedem Börsenkommentar ist von Rezession die Rede, von Pessimismus, nahendem Crash, Finanzkrise und dergleichen. Die Stimmung ist im Keller. In einem solchen Umfeld gibt es keinen Crash.
Gleichzeitig sehen wir im Kursverlauf des DAX nach herben Kursverlusten nun schon den zweiten starken Umsatzanstieg in Folge: Nachdem der Crash im Januar von einem sehr starken Umsatzsprung begleitet war (zweite Markierung von rechts), kam es auch im März nochmals zu einer Umsatzspitze (grüne Markierung, ganz rechts). Diese war jedoch bereits weniger stark ausgeprägt als die Umsatzspitze im Januar.
Mit anderen Worten: Obwohl die Kurse noch eine Etage tiefer abgerutscht waren, hatte der Verkaufsdruck nachgelassen. Die Abwärtsdynamik lässt spürbar nach.
Und noch eine Beobachtung ist in diesem Zusammenhang wichtig: Nicht nur die institutionellen Anleger scheinen derzeit die Aktien abzugreifen – auch die Unternehmens-Insider stehen auf der Käufer-Seite. Wie das Handelsblatt vor einiger Zeit berichtete, haben die Insider-Käufe der deutschen Firmenbosse zuletzt sogar das bisherige Rekord-Niveau vom März 2003 übertroffen. Seinerzeit notierte der DAX bei 2.200 Punkten und in den Medien wurde Weltuntergangs-Stimmung verbreitet.
Man könnte es so sagen: Aus antizyklischer Sicht lassen die Beobachtungen in der Summe den Schluss zu, dass wir Mitte März 2008 beim DAX ein wichtiges Tief gesehen haben.
Doch nicht nur hier zu Lande ist die Stimmung mies: Wie schlecht sie auch in den USA ist, das lässt sich an der Entwicklung des Verbrauchervertrauens ablesen, das die Universität Michigan regelmäßig untersucht. Auf den niedrigsten Wert seit Anfang der 1990er Jahre ist der Indikator zuletzt eingebrochen.
Wenn die Verbraucher kalte Füße bekommen, wundert es nicht, dass auch die Anleger zittrige Hände haben: Selten zuvor waren
die Privatanleger in den USA so ängstlich wie derzeit. Die American Association of Individual Investors (www.aaii.com) berechnet
seit 1987 einen Stimmungs-Indikator. Dieser wird ermittelt, indem die Mitglieder befragt werden, ob sie den Gesamtmarkt positiv, negativ oder neutral beurteilen.
Der Acht-Wochen-Durchschnitt war kürzlich auf den niedrigsten Wert seit 1990 eingebrochen. Es ist die zweitniedrigste Indikation
seit Beginn der Berechnungen. Interessant ist nun folgendes: Während der vergangenen 20 Jahren notierte dieses Stimmungs-
Barometer nur sechsmal auf einem ähnlich niedrigen Wert wie heute.
Doch was passierte anschließend an den Aktienmärkten? Es wundert uns nicht, dass der S&P 500 in keinem einzigen der
darauf folgenden Jahre eine negative Wertentwicklung aufzuweisen hatte. Im Gegenteil: Nach einem Extremwerten bei dem
Stimmungs-Indikator legte der S&P 500 im Lauf der folgenden zwölf Monate durchschnittlich fast 20 Prozent zu.
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs.
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