Kommentar
18:35 Uhr, 15.11.2021

Allzeithoch im DAX: Was ist jetzt die richtige Strategie?

Fast täglich erreicht der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch. Soll man jetzt noch kaufen oder ist es besser, Gewinne mitzunehmen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 16.148,64 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 16.148,64 Pkt (XETRA)

Die richtige Strategie hängt davon ab, ob man bereits investiert ist oder nicht. Wer investiert ist, kann vorerst investiert bleiben. Der übergeordnete Trend ist intakt. Der Markt mag zwar hoch bewertet sein, doch das ist kurzfristig kein Argument für fallende Kurse. Vor allem wer vor längerer Zeit investiert hat, hat eigentlich nur eine Aufgabe: Der Versuchung zu widerstehen, zu verkaufen. Anders sieht es bei Anlegern aus, die wenig oder gar nicht investiert sind. Was soll man bei hoher Bewertung und Allzeithoch nur tun? Was ist die richtige Strategie? Wer viel Zeit hat, muss darüber eigentlich nicht nachdenken..

Langfristig, über viele Jahrzehnte, ist eine Einmalinvestition immer die beste Wahl. Über Jahrzehnte nähert sich die Performance der durchschnittlichen Marktperformance an, egal, ob man beim Hoch oder Tief kauft.

Kauft man nun aber gerade beim Hoch und folgt ein Bärenmarkt wie 2008/09 oder nach dem Platzen der Internetblase, fällt es schwer, investiert zu bleiben. Die Nerven liegen dann eher blank und die Aussicht, dass sich die Performance in 10 oder 20 Jahren normalisiert, ist wenig hilfreich. Zudem hat nicht jeder 20 Jahre Zeit.

Das Risiko schlechten Timings lässt sich reduzieren, indem man nicht alles auf einmal investiert, sondern regelmäßig, z.B. monatlich, den gleichen Betrag investiert (Cost Averaging). Beginnt man mit einem Sparplan am Hoch des Bullenmarktes und beginnt der Markt daraufhin zu fallen, kauft man zu immer tieferen Kursen mehr Aktien (man spart ja den gleichen Betrag).

Gegenüber der Einmalinvestition (Buy and Hold) hat man einen Vorteil. Die annualisierte Performance ist gegenüber Buy and Hold in diesem Fall für viele Jahre besser (Grafik 1). Über einen langen Zeitraum nähert sich die Performance beider Strategien wieder an. Bis Buy and Hold die gleiche Performance erbringt, können Jahrzehnte vergehen. Wer zum Hoch der Internetblase vor über 20 Jahren investiert hat, musste bis jetzt warten, um eine ähnliche Performance wie beim Sparplan zu erzielen.


Genau umgekehrt verhält es sich, wenn der Markt ein Tief erreicht. In diesem Fall ist die Einmalinvestition deutlich besser (Grafik 2). Wir wissen nicht, ob der Aktienmarkt gerade sein zyklisches Hoch erreicht. Wir wissen aber mit relativ hoher Sicherheit, dass der Markt gerade kein Tief erreicht.

Wer also kaum oder gar nicht investiert ist, keine 20 Jahre oder mehr Zeit hat und nicht auf den nächsten Bärenmarkt warten will, ist mit regelmäßigen Sparbeiträgen nicht schlecht beraten. Da dabei jedes Mal Transaktionskosten anfallen, gilt: Je billiger, desto besser.

Clemens Schmale


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1 Kommentar

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  • coolman25
    coolman25

    Hallo,

    interessant wäre Value averaging (https://en.wikipedia.org/wiki/...) im Vergleich. Bedingt natürlich einen höheren Kapitaleinsatz.

    VG

    13:20 Uhr, 16.11.2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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