Allianz entwirft Rettungsplan für Euro und Griechenland
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Berlin (BoerseGo.de) – Dass sich auch private Investoren an der Rettung Griechenlands zu beteiligen haben und nicht mehr nur der Steuerzahler sämtliche Belastungen zu schultern hat. Solche Forderungen waren bislang selten aus der Privatwirtschaft zu hören. Nun aber hat sich mit der Allianz einer der weltgrößten Vermögensverwalter eingeschaltet und einen Vorschlag zur Teil-Entschuldung Griechenlands vorgelegt, der die privaten Gläubiger mit ins Boot holt.
Allianz-Chef Michael Diekmann und Finanzvorstand Paul Achleitner schlagen eine so genannte "Public Private Partnership" vor. Dabei würden sich privater und öffentlicher Sektor die Verluste bei einer Entschuldung Griechenlands teilen. "Privatwirtschaft und öffentliche Hand müssen gemeinsam etwas tun, was den Krisenherd in Griechenland eindämmt und Ansteckungsgefahren bannt", sagte Diekmann dem Handelsblatt vom Montag. Es reiche nicht, die Liquidität Griechenlands aufrechtzuerhalten, begründete der Allianz-Chef seinen Plan.
Kern ist demnach ein freiwilliges Angebot an die Halter von griechischen Staatsanleihen, ihre Papiere zu 75 Prozent des Nominalwertes in neue Bonds mit zehnjähriger Laufzeit zu tauschen. Ein Anreiz für den Tausch könnte für die Halter sein, dass die neuen Anleihen besonders gesichert werden, etwa über den Euro-Rettungsschirm EFSF. Das würde das Verlustrisiko begrenzen. Dadurch könnte Griechenlands Verschuldung auf einen Schlag um rund 50 Milliarden Euro auf unter 300 Milliarden Euro sinken. 35 Milliarden Euro von dem Betrag sollen den Allianz-Berechnungen zufolge zulasten der privaten Gläubiger gehen, 17 Milliarden Euro würden auf die Europäische Zentralbank entfallen, die in großem Umfang griechische Staatsanleihen zur Stabilisierung des Landes gekauft hat, wie es im Handelsblatt weiter hieß. "Ich bin nicht gegen eine Umstrukturierung griechischer Staatsschulden, aber das muss auf freiwilliger Basis erfolgen", zitierte die Financial Times Deutschland Allianz-Finanzchef Paul Achleitner.
Am kommenden Donnerstag wollen die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder ihre Beschlüsse für ein zweites Hilfspaket für Griechenland treffen.
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