Kommentar
00:00 Uhr, 11.01.2009

Alles ist möglich – auch für den Messias Obama!?

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„Es ist alles möglich!“, war die Aussage des Ex-Vorstands- und nun Aufsichtsratsvorsitzenden der Commerzbank AG Klaus-Peter Müller. Müller war auch einer der wenigen „ehrlichen“ Bankmanager, der als einer der ersten eigene Fehler eingestanden hat, was die Bewertung von Risiken aus dem Ausland anging. Der Satz „es ist alles ist möglich“ dürfte auch das Motto des Jahres 2009 werden, nachdem das Wort „Finanzkrise“ zu Recht das Wort des Jahres 2008 wurde. 2009 wird nicht nur das Jahr der schlechten Nachrichten (nach Angela Merkel), sondern auch das das Jahr der unkonventionellen Entscheidungen und der Aufräumarbeiten. Stellen Sie sich auf alles ein, auch auf das, was vor einiger Zeit noch als undenkbar galt.

Die Commerzbank AG folgte nun dem britischen Modell: der Staat beteiligte sich mit 25% an der Commerzbank und er gab gleichzeitig eine Kapitalspritze von 10 Mrd. €. Die Frage ist, wann der Staat wieder rausgeht und vor allem wann und wie der Commerzbank jemals diesen Betrag zurückzahlen kann. Letztendlich sind wir Steuerzahler es, die sich jetzt nolens volens an der Commerzbank AG beteiligt haben. In England hatte sich schon im letzten Jahr der Staat an der Royal Bank of Scotland (RBS) beteiligt, um eine Pleite zu verhindern. Die RBS hatte sich bei der Übernahme der ABN AMRO Bank übernommen. Es ist gut möglich, dass nun in einigen Tagen die Deutsche Bank AG unter dem staatlichen Rettungsschirm folgen wird, schon um „Waffengleichheit“ mit der Commerzbank AG herzustellen, denn durch die Staatsbeteiligung erhöht sich das Rating und damit verbessern sich die Refinanzierungsmöglichkeiten der Bank. Eine Staatsbeteiligung bringt also Wettbewerbvorteile. Damit macht nun der deutsche Staat das nach, was in Russland schon von Anfang an die Regel war, nämlich ein „starker Staat“, der auch die größten Banken Sberbank und VTB Bank dominiert. Allerdings soll der Staat bei der Commerzbank nicht Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen.

Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass jetzt mehr Kredite an de Mittelstand gegeben werden. Die Kreditentscheidungen erfolgen nach den gleichen Mustern wie zuvor in den Filialen – und nicht in den Aufsichtsräten! Vielleicht wird jetzt aber mehr darauf geschaut, was tatsächlich in den Büchern ist. Bei deutschen Landesbanken hat ein Staatssekretär im Aufsichtsrat aber auch nicht viel ausrichten können – im Gegenteil! Wenn sich die wirtschaftliche Situation bei mittelständischen Untenehmen dramatisch verschlechtert, werden auch weniger Kredite gegeben, denn Banken sind keine Samariter. Es wäre also ein falscher Schluss, dass nun die Kreditversorgung für den Mittelstand besser wird. Es könnte sich aber der Interbankenmarkt wieder beleben und damit wäre auch schon viel gewonnen. Zuvor wurde und wird das überschüssige Geld nur bei der EZB geparkt, weil seit der Pleite von Lehman Brothers keiner Bank mehr der anderen traut. Die Geld und Kreditkreisläufe müssen wieder in Gang kommen, sonst gibt es ein „1929“ schneller als uns allen lieb ist mit der Folge von Massenarbeitslosigkeit, Konsumverzicht und Unternehmenspleiten.

Stellen Sie sich also auf ein spannendes und abwechselungsreiches, aber auch volatiles neues Jahr ein. Der Dow Jones gab am 9. Januar um 1,64% bzw. 143 Indexpunkte auf 8599 Indexpunkte deutlich nach und der DAX um 1,97% bzw. 96 Indexpunkten auf 4783 Indexpunkte. Seit Dezember hat die „Vola“ deutlich abgenommen und es hat sich ein Boden in einer Seitwärtsbewegung gebildet, der maßgeblich ist für das gesamte Jahr. Der Dow Jones befindet sich jetzt weiter in der Trading-Range 8000 bis 9000 Indexpunkte und der DAX pendelt zwischen 4000 und 5000 Indexpunkten im Moment im oberen Trading-Bereich (4600 bis 5000). Wenn der Dow Jones unter 8400 fallen sollte, wird das gesamte Szenario sehr bearish. Dann bitte auch an den Ostbörsen wieder vermehrt in Liquidität gehen. Ein Mega-Krisen-Szenario entsteht bei einem Dow Jones von unter 8000 Indexpunkten. Entsprechend sollten Sie bei einem DAX von unter 4600 schon in Deckung gehen und bei unter 4000 droht sogar eine weitere Tsunami-Welle, die bis 3000 gehen kann. Gehen Sie bei einem Dow Jones von unter 8000 beim DAX auch an den Ostbörsen voll in Deckung, das heißt voll in Liquidität. Bei einem Dow Jones von über 9100 und einen DAX von über 5100 wird es aber eine Rallye an den Welt- und Ostbörsengeben, die es in sich hat. Wie gesagt: „Es ist alles möglich!“ – gehen sie mit dem Markt und stellen Sie sich (wie im letzten Jahr !?) nicht gegen ihn.

Entsprechendes gilt für die Ostbörsen. Fast gar nicht Beachtung findet, dass mit der Slowakei das zweite osteuropäische Land nach Slowenien nun den Euro eingeführt hat. Willkommen im Euro-Club! Die Börse Bratislava verdient also mehr Beachtung, zumal sie schon in 2008 zu den Top-Performern mit einem knappen Minus zählte. Allerdings ist die Börse Bratislava bisher sehr illiquide. Auch hier rechne ich zunächst mit volatilen Seitwärtsbewegungen, was sich seit Dezember schon andeutete. An den Ostbörsen gab es schon einige Aktien, die von ihren Tiefstkursen um 100%, einige weniger sogar um 200% nach oben bewegt haben. Sogar deutsche Immobilienaktien feierten ein Comeback mit Kurschancen von 100% in wenigen Tagen. Die Ostbörsen haben überproportional gute Erholungschancen, wenn die Wall Street nicht weiter einbricht. Auch hier gilt der Grundsatz: „Es ist alles möglich!“ Besonders interessant sind jetzt russische Unternehmensanleihen. Welche Unternehmensanleihen jetzt attraktiv sind und wie jetzt die optimale Anlagestrategie in unsicheren Zeiten ist, wird in der nächsten Ausgabe des Börsenbriefs EAST STOCK TRENDS beschrieben, der am 11. Januar erscheint. Welche Aktien Sie jetzt kaufen oder verkaufen sollen, können Sie auch der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min.) entnehmen.

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