Analyse
10:00 Uhr, 21.11.2022

ALL FOR ONE GROUP - Die Perspektiven stimmen

Etwas über den Erwartungen der Analysten fielen die vorläufigen Geschäftszahlen des IT-Dienstleisters für das am 30. September 2022 abgelaufene Geschäftsjahr aus. Lohnt sich nun der Einstieg in die Aktie?

Erwähnte Instrumente

  • All for One Group SE - WKN: 511000 - ISIN: DE0005110001 - Kurs: 40,400 € (XETRA)

Das Umsatzwachstum um 21 Prozent auf 452,7 (Vorjahr 372,9) wurde zu 7 Prozent organisch erreicht. Der Rest entfiel auf vier Firmenzukäufe. Damit wurden die Erwartungen, die im Schnitt bei 445,30 Mio. EUR lagen, leicht überboten. Am stärksten auf 12,1 (VJ 5,1) Mio. EUR wuchs das kleinste Segment CONVERSION/4. Der größte Geschäftsbereich Consulting und Services legte um 23 Prozent auf 182,0 (VJ 148,2) Mio. EUR zu, mit Software und Lizenzen wurden 146,6 (VJ 134,5) Mio. EUR erlöst und mit Cloud Services 112,0 (VJ 85,1) Mio. EUR.

Nicht ganz Schritt halten konnte die Ergebnisentwicklung. Das bereinigte EBIT lag mit 27,3 (VJ 25,2) Mio. EUR zwar noch über dem Vorjahreswert, der Jahresüberschuss ging hingegen auf 11,0 (VJ 13,5) Mio. EUR zurück. Das Ergebnis je All for One-Aktie belief sich auf 2,20 (VJ 2,68) EUR. Die Analystenschätzungen lagen bei 2,14 EUR. Als Gründe für das schwächere Ergebnis wurden Projektverschiebungen von Kundenseite, Preissteigerungen, ein pandemiebedingt höherer Krankenstand sowie die Integrationskosten der Akquisitionen angeführt.

Deutlich rückläufig auf nur noch 29 (VJ 35) Prozent war die Eigenkapitalquote. Leicht zulegen konnte dagegen der Cashbestand, der sich zum Bilanzstichtag auf 77,5 (VJ 75,0) Mio. EUR stellte.

Der Vorstand bezeichnete das vergangene Geschäftsjahr als wichtig auf dem Weg zu einem Digitalisierungsprovider. Durch die Umsetzung der Strategie Offensive 2022 wurde zum einen die Kundenbasis gefestigt und zum anderen eine starke Basis an IT- und Consultingdienstleistungen aufgebaut. Diese Strategieoffensive wurde bereits 2018/2019 begonnen, hat sich dann aber durch die Pandemie verzögert. Im kommenden Geschäftsjahr soll sie nun abgeschlossen werden.

Im Fokus stehen dabei der Ausbau des Microsoft-Bereichs, die Erweiterung der Regional Delivery Center und die Margenverbesserung nach Abschluss der Integration der neuerworbenen Firmen. Das Management ist optimistisch, dass sich durch Ausweitung der internationalen Geschäftstätigkeit und die unterschiedlichen Geschäftsfelder des Konzerns für die All for One Group viele Möglichkeiten in wachsenden Märkten ergeben werden.

Für das neue Geschäftsjahr 2022/2023 wird mit einem Umsatz im Bereich von 470 bis 500 Mio. EUR gerechnet. Das bereinigte EBIT soll sich dabei auf 27,5 bis 30,0 Mio. EUR belaufen. Bis 2026 plant das Unternehmen, eine bereinigte EBIT-Marge von 7 bis 8 Prozent zu erreichen.

Fazit: Auf den Umsatz bezogen stellt sich das Wachstum der letzten Jahre bei All for One erfreulich dar. Ergebnistechnisch war im letzten Jahr ein Dämpfer zu verzeichnen, der allerdings erwartet wurde. Positiv zu werten ist, dass das Microsoft-Geschäft weiter ausgebaut wird und damit die Abhängigkeit vom traditionellen SAP-Geschäft zurückgeht. Sollte ab dem laufenden Geschäftsjahr auch das Ergebnis wieder anziehen, so stellt die All for One-Aktie auf dem aktuellen Niveau eine interessante Depotbeimischung dar.

Jahr 2021/2022 2022/2023 2023/2024e*
Umsatz in Mio. EUR 372,94 452,70 485,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,68 2,20 3,03
KGV 15 18 13
Dividende je Aktie in EUR 1,45 1,55 1,70
Dividendenrendite 3,59 % 3,84 % 4,21 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst
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Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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