ALL FOR ONE – Aktie hat jetzt auch noch Corona bekommen
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Erwähnte Instrumente
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- All for One Group SE - WKN: 511000 - ISIN: DE0005110001 - Kurs: 50,000 € (XETRA)
Steigende Kosten können meist noch problemlos weitergereicht werden, solange die Nachfrage das Angebot übersteigt. Doch All for One hat wieder einmal Probleme, die Marge zu verteidigen und kommt aufgrund zahlreicher Corona-Fälle in der Belegschaft im dritten Quartal unter Druck. Projekte verzögern sich, steigende Reisekosten belasten die Margen, der CEO Stefan Land findet zahlreiche Begründungen dafür, weshalb All for One leider wiederholt nicht liefern kann.
Drittes Quartal stark belastet
Zwar kann All for One die Umsatzguidance für das laufende Jahr bestätigen, doch beim Ertrag müssen die Anleger wieder einmal Abstriche machen. Kurzfristige Projektverschiebungen, ein pandemiebedingter hoher Krankenstand und steigende Inflation als Kostentreiber wurden als die Schuldigen identifiziert. Der Ausblick wurde folglich von einer EBIT-Erwartung von 24 bis 26 Mio. EUR auf nur noch 17 bis 21 Mio. EUR reduziert.
Sagen wir es so wie es ist: Das ist enttäuschend und nach Jahren des Umbaus und niedrigen Margen sollte doch jetzt die Zeit der Ernte beginnen. Zwar avisiert der CEO ein gutes viertes Quartal und auch das kommende Geschäftsjahr soll im Rahmen bisheriger Erwartungen ausfallen, doch es trübt die ohne hin angeschlagene Story erneut, wenn man auf diese Art und Weise enttäuscht. Vor allem, da andere IT-Unternehmen ähnliche Probleme bisher scheinbar umschiffen konnten.
Umsatzseitig läuft es aber weiterhin gut. Der Umsatz konnte in den ersten neun Monaten um 21 Prozent auf 338 Mio. EUR zulegen. Das CONVERSION/4-Geschäft hat sich glatt verdreifacht. Die Nachfrage nach Umstellungen auf S4/HANA ist voll intakt und wächst. Die wiederkehrenden Erlöse liegen bei 179 Mio. EUR und damit 20 Prozent über Vorjahr.
Mit kleineren und mittleren Übernahmen hat sich All for One zudem weiter verstärkt und beispielsweise SNP Poland, den CX-Spezialisten Poet mit Sitz in Deutschland und Ägypten oder die Rosenheimer blue-zone mit 20 Azure-Experten übernommen. Mehr Mitarbeiter braucht es eben, um die zahlreichen Projekte zu bewältigen. Weitere Übernahmen dürften folgen. Die Buy and Build Strategie des Vorstands hat jedenfalls Hand und Fuß.
Fazit: All for One MUSS unbedingt die Marge in den Griff bekommen. All das Umsatzwachstum nutzt nichts ohne vernünftigen Ertrag. Eine letzte Chance hat der Vorstand im Geschäftsjahr 22/23 verdient. Sollte es aber wieder zu Ausreden kommen und sich die Marge nicht klar verbessern, dann sollte ein Führungswechsel ganz oben auf die Agenda des Aufsichtsrates. Die Bewertung ist derweil anspruchslos und bildet die guten Perspektiven nicht ab. Leider für den Moment auch zurecht.
Jahr | 2021 | 2022* | 2023e* |
Umsatz in Mio. EUR | 372,00 | 453,00 | 495 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 2,68 | 2,60 | 4,00 |
Gewinnwachstum | -2,99 % | 53,85 % | |
KGV | 19 | 19 | 13 |
KUV | 0,7 | 0,6 | 0,5 |
PEG | neg. | 0,2 | |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
Der Autor hält Aktien von All for One.
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