ALBEMARLE - Nun müssen die Analysten reagieren!
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- Albemarle Corp. - WKN: 890167 - ISIN: US0126531013 - Kurs: 122,960 $ (NYSE)
Im Mai berichtete ich über die Albemarle-Aktie und schrieb, dass die Konsensschätzungen für die Lithium-Aktie wohl bald sinken werden. Der Grund: Der Ausblick des Unternehmens fiel alles andere als rosig aus. Interessanterweise haben Analysten aber anschließend nur zum Teil reagiert. Die Schätzungen für 2023 waren bis dato immer noch hoch, nur die für 2024 wurden gesenkt. Gestern meldete der Lithiumkonzern die Zahlen zum dritten Quartal. Und eines ist klar: Spätestens jetzt werden die Analysten reagieren müssen.
Der Gewinn von Albemarle brach in den Monaten Juli bis September von fast 900 Mio. USD auf gut 300 Mio. USD ein. Das entspricht 2,57 USD je Aktie. Einmaleffekte herausgerechnet lag das Ergebnis bei 2,74 USD je Aktie, wohingegen Analysten 3,99 USD je Aktie erwartet hatten. Auch der Umsatz lag mit 2,31 Mrd. USD unter dem Marktkonsens von 2,39 Mrd. USD.
Aufgrund einer sinkenden Nachfrage seitens der Elektroautomobilproduzenten und fallender Lithiumpreise streicht das Management die Jahresprognose wieder zusammen und erwartet nur mehr einen Umsatz zwischen 9,5 bis 9,8 Mrd. USD und ein Ergebnis je Aktie zwischen 21,50 und 23,50 USD.
Zeit für einen neuen Rechenschieber
Wenn man genauer hinschaut, kann man den Analysten aber kaum einen Vorwurf machen. Denn das Albemarle-Management ändert die Prognosen quasi im Quartalstakt. Anbei eine Übersicht:
Ursprüngliche Jahresprognose 2023:
Umsatz: 11,3 bis 12,9 Mrd. USD
Gewinn je Aktie: 26,00 bis 33,00 USD je Aktie
Angepasste Prognose im Mai:
Umsatz: 9,8 bis 11,5 Mrd. USD
Gewinn je Aktie: 20,75 bis 25,75 USD je Aktie
Angepasste Prognose im August:
Umsatz: 10,4 bis 11,5 Mrd. USD
Gewinn je Aktie: 25,00 bis 29,50 USD je Aktie
Angepasste Prognose gestern:
Umsatz: 9,5 bis 9,8 Mrd. USD
Gewinn je Aktie: 21,50 bis 23,50 USD je Aktie
Was können die Verantwortlichen aus diesem Jahr also mitnehmen? Vielleicht lieber mal den Ball flach halten und positiv überraschen. Auf dem Papier bleibt die Aktie natürlich dennoch günstig, ob das KGV jetzt bei 6 oder 5 liegt, spielt da keine Rolle.
Nur was ist das Problem bei Rohstoffaktien wie Albemarle? Vorrangig der Cashflow, das Geschäft ist enorm kapitalintensiv. Bereits zuvor haben Analysten den Free Cashflow für 2023 negativ gesehen. Jetzt dürfte das Minus noch größer ausfallen. Seit 2017 gelang Albemarle nur ein Jahr mit einem positiven Free Cashflow. Das war das Sahnejahr 2022 (646 Mio. USD). Dem gegenüber steht eine Marktkapitalisierung von über 14 Mrd. USD. Und schon hat sich die vermeintlich günstige Bewertung mit einem KCV 2022 von 22 in Luft aufgelöst. Nach erneutem Minus 2023 liegt die Schätzung für 2024 für den Free Cashflow bei sportlichen 800 Mio. USD.
Fazit: Rohstoffaktien wie Albemarle hängen an Rohstoffpreisen. Hier ist es Lithium. Was mir persönlich nicht gefällt, ist die niedrige Profitabilität gemessen an dem, was effektiv verdient wird. Charttechnisch ist die Aktie unter 134 USD stark angeschlagen.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. USD | 7,32 | 10,25 | 9,79 |
Ergebnis je Aktie in USD | 21,96 | 25,99 | 20,47 |
Gewinnwachstum | 18,35% | -21,24% | |
KGV | 6 | 5 | 6 |
KUV | 10,4 | 7,4 | 7,8 |
PEG | 0,3 | neg. | |
Dividende je Aktie in USD | 1,58 | 1,61 | 1,65 |
Dividendenrendite | 1,28% | 1,31% | 1,34% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten |
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