Aktionäre dürfen sich auf die US-Wahlen freuen
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Was politisch nicht jeden begeistern dürfte, kann einem als Anleger gleichgültig sein. Wahlergebnisse beeinflussen die Börse meist nur temporär. Ein republikanisches Repräsentantenhaus und ein republikanischer Senat würden den Präsidenten in seiner Handlungsfähigkeit deutlich einschränken. Historisch betrachtet ist das für die Börse das beste Szenario. Bis zu den Wahlen vergehen noch einige Wochen, doch das zu erwartende Ergebnis steht schon jetzt fest. Die Partei des Präsidenten wird in den Zwischenwahlen zuverlässig abgestraft (Grafik 1). Wenn das Ergebnis schon mehr oder weniger feststeht, wieso sind die Wahlen dann überhaupt von Interesse?
Die US-Börse folgt einem Präsidentschaftszyklus. Der Kursverlauf seit Beginn von Bidens Präsidentschaft ist größtenteils im Einklang mit dem typischen Verlauf (Grafik 2). Vor Wahlen ist der Markt nervös. Wenn das Ergebnis dann feststeht, egal wie es ausfällt, ist die Erleichterung groß.
Die Nervosität sorgt für eine Seitwärts/Abwärtsbewegung. Der Kursverlauf in diesem Jahr folgt dem typischen Zwischenwahljahresmuster recht genau (Grafik 3). Damit gibt es keine Garantie, dass der Bärenmarkt bis zu den Wahlen Anfang November weitergeht und danach schlagartig aufhört. Die auffälligen Ähnlichkeiten lassen aber hoffen.
Die Hoffnung wird auch durch weitere Statistiken genährt. In den zwölf Monaten, die den Zwischenwahlen folgen, können Aktien zulegen. Seit 1950 kam es kein einziges Mal zu einer negativen Performance (Grafik 4). Im Durchschnitt ist mit einer Performance von 16 % zu rechnen. In den vergangenen 20 Jahren waren es immerhin noch 8 %, obwohl einige schwierige Jahre in die Statistik fallen, auf die die Politik kaum Einfluss hatte.
Ob der Präsident republikanisch oder demokratisch ist, spielt keine Rolle. Die Performance ist in beiden Fällen sehr ähnlich. Auch hier gilt, dass es keine Garantie gibt. Die bisherige Trefferquote von 100 % ist nicht in Stein gemeißelt. Noch wichtiger ist es zu verstehen, dass die Kurse nach den Wahlen nicht immer und sofort steigen. Die Streuung um den positiven Durchschnitt ist groß (Grafik 4). Die ersten Wochen nach den Wahlen können sogar deutlich negativ ausfallen. Das war etwa 1974 und 2002 der Fall.
Insgesamt ist das Bild ermunternd und das Timing der Wahlen könnte nicht besser sein. Der Bärenmarkt läuft und erhält gerade durch neue Rezessionsängste Nahrung. Gerade erst sackte der Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes unter die Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Damit dürften nachhaltige Kursgewinne kurzfristig schwierig werden.
Eine Rezession weckt auf der positiven Seite Zinsfantasien (baldige Senkung statt weiterer Anstieg). Die Kurse müssen daher nicht ins Bodenlose fallen. Vielmehr ist ein Kursverlauf, wie er in Zwischenwahljahren typisch ist, plausibel. Vom Timing her ist ebenso plausibel, dass der Markt um den Wahlzeitpunkt Licht am Ende des Tunnels sieht.
Clemens Schmale
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