Kommentar
08:47 Uhr, 28.12.2018

Aktienmarkt: Jetzt einsteigen oder abwarten?

100% Sicherheit gibt es an der Börse nicht. Für sehr wahrscheinlich halte ich allerdings ein recht bullisches Szenario. Man braucht nur ein klein wenig Geduld.

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Man liest sehr viele bärische Kommentare in diesen Tagen. Das Tief ist allerdings zum Greifen nahe, zumindest in den USA. Viele überlegen noch, ob sie jetzt aussteigen sollten. Jeder muss seine eigenen Überlegungen anstellen und zu seiner eigenen Schlussfolgerung kommen. Das kann einem niemand abnehmen.

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Persönlich gehe ich davon aus, dass das Tief fast erreicht ist. Dass das Tief nach der Rally am Mittwoch nicht schon jetzt ausgerufen wird, liegt an einem einfachen Grund. Es fehlt eine positive Divergenz zwischen den Kursen und wesentlichen Indikatoren. Sowohl der Momentum Indikator (wie auch einige andere) bilden sehr zuverlässig eine Divergenz aus, bevor der Boden endgültig erreicht ist. Dabei erreichen die Kurse neue Tiefs, während der Indikator bereits dreht.

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Im Idealfall sehen wir in den kommen Tagen oder Wochen ein neues Tief, welches ca. 5 % unter dem bisherigen liegt, ohne dass Indikatoren mitziehen und ebenfalls neue Tiefs erreichen. Das wäre geradezu eine Aufforderung zum Kauf. Noch ist es aber nicht soweit und man soll Signale nicht vorwegnehmen.

Skeptiker werden nun einwenden: aber was ist mit dem US-Government Shutdown, China und dem Brexit? Nun, das sind alles Gründe, weshalb der Markt zuletzt bereits korrigierte. Das Einpreisen hat schon größtenteils stattgefunden. Wer erst kauft oder verkauft, wenn die Fakten geschaffen wurden, ist für die Börse zu langsam. Nicht umsonst heißt es, buy the rumor, sell the fact (oder umgekehrt). Anleger kaufen/verkaufen in der Erwartung von etwas. Wenn es dann eintritt, kommt es zur Umkehr.

Die Unsicherheiten sind vielfältig und groß. Besser geht es nicht. So klar lag die Sache schon lange nicht mehr auf der Hand. Das muss man feiern, am besten mit dem Kauf von Aktien, wenn oben gezeichnetes Szenario eintritt (blauer Prognosepfeil). Gibt es keine schöne Divergenz und kommen neue Risiken hinzu, wird sich das Alternativszenario (grauer Pfeil) mit hoher Wahrscheinlichkeit realisieren. Aktuell ist das aber ganz klar nicht favorisiert.

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28 Kommentare

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  • Mars2010
    Mars2010

    Ca 90% des Abwärtspotentials der gesamten Welle wird am Ende der Unterwelle B und 10% der Unterwelle C erreicht.

    12:46 Uhr, 05.01.2019
  • Mars2010
    Mars2010

    Die Indizes befinden sich in einer abwärts gerichteten s.g. Elementarwelle, die aus Unterwellen A, B nd C besteht.Gerade bei XDAX-Tief 10280 ist die Unterwelle B zu Ende gegangen und ihr folgt eine kräftige Korrektur.Nach der Korrektuer beginnt die Unterwelle C, bei deren Ende zwei neue Tiefs entstehen sollen, die tiefer liegen als 10280.Erst hier entseht die von Ihnen formulierten positiven Divergenzen, die den Abwärtstrend beenden werden.Wir haben also paar Wochen Zeit zum Einsteigen.

    11:03 Uhr, 05.01.2019
  • Dragoslav
    Dragoslav

    ,,Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil in den vergangenen 10 Jahren an der Börse entwickelt....." Also im Umfeld von aberwitzigen Zentralbankgeldinjektionen. Schauen wir mal, ob im Umfeld von zurückgehenden Zentralbankgeldinjektionen dieser Handelsstil noch funktioniert. Oder wird hier der klassische Fed-Put, als Voraussetzung angenommen? Wenn ja, sollte dies dem Leser klar gemacht werden. Weiterhin ist der graue Pfeil der Knaller: Sollte es jetzt nicht drehen, dann dreht es eben alternativ nach weiteren 30% Verlust. Kein Problem, sitzen wir locker aus, 30% Miese. Wir schaffen das.

    13:33 Uhr, 02.01.2019
  • Sideliner
    Sideliner

    Die Tiefs werden gekauft. Nicht mehr jedes mal aber dann umso massiver. Das letzte Tief ist also noch nicht da. Und wenn am 2.1. die US Indizes plötzlich 2% tiefer stehen, obwohl der letzte US Handelstag leicht positiv war und sich sonst nichts bewegt hat, dann gibt es außerhalb der USA viele Verkäufer. Dollar fällt, Dollar-Aktien fallen, sie haben also gleich 2 Gründe für den Verkauf. Wenn diese in den nächsten Wochen den Amis immer negative Vorzeichen am Morgen bescheren, dann kann das große Rutschen durchaus noch vor uns stehen.

    10:41 Uhr, 02.01.2019
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    was bitte schön ändert sich oder auch nicht an einem Chart weil versehentlich 31.12. ist ?

    21:06 Uhr, 28.12.2018
  • amateur
    amateur

    ...und der DOW steigt heimlich wieder und keiner will es sehen...

    18:12 Uhr, 28.12.2018
    2 Antworten anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Und weil alle weinen und so negativ sind verfestigt sich wahrscheinlich auch gerade der Abwärtstrend bei den Börsenkrediten - trotz Bärenmarktrallye.

    14:40 Uhr, 28.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Wolfrace
    Wolfrace

    Tolle, fundierte und vor allem nachvollziehbare Analyse! Wir haben jetzt schon so viel Schlimmes eingepreist. Alles ist bekannt, alle sind negativ, fast weinerlich, wie Herr Schmale das treffend schreibt. Da können fast nur positive Überraschungen kommen. Ich denke das Trump nicht umsonst zum Einstieg aufruft, der weiß wahrscheinlich schon wieder viel mehr als alle anderen. Warum sollten die Börsen auch fallen, keiner profitiert von fallenden Kursen, deshalb will auch niemand fallende Kurse.

    14:24 Uhr, 28.12.2018
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Nach mehr als 30 Jahren an der Börse kann ich den Mitlesern hier versichern, dass man immer (!) sehr viel mehr Zeit hat als man glaubt.

    Das ist so ziemlich die einzige Regel im gesamten Anlageuniversum, von der es keine Ausnahmen gibt...

    13:58 Uhr, 28.12.2018
    1 Antwort anzeigen
  • Super-Hobel
    Super-Hobel

    Wie kann ein Indikator, der eine Funktion der Kurse der Vergangenheit ist eine zukünftige Entwicklung anzeigen, wenn keine weiteren Faktoren hin zu kommen? Der MOM und der MCAD laufen so wie die Kurse es wollen, je nach Zeitebene. Stelle ich diese auf D1 (1Tag) erfolgt das Kaufsignal erst wenn der Zug schon lange abgefahren ist. Stelle ich es auf M5 ein sind es reihenweise Fehlsignale.

    13:52 Uhr, 28.12.2018

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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