Kommentar
08:30 Uhr, 05.06.2020

Aktienmarkt: Drohen uns nun 10 magere Jahre?

Wer im März bei den Tiefs eingestiegen ist, kann sich glücklich schätzen. Mehr Rendite als in den letzten Wochen gibt es in den nächsten 10 Jahren nicht.

Bereits vor Beginn der Coronakrise war der Aktienmarkt hoch bewertet. Das änderte sich schlagartig. Indizes rund um den Globus verloren 30-40 % an Wert. Das war die Einstiegsgelegenheit des Jahrzehnts. Das gilt insbesondere jetzt, da die Kurse wieder nach oben geschnellt sind. Der Markt, vor allem US-Aktien, stehen nur noch 10 % unter ihren Allzeithochs. Das gilt natürlich nicht für jede einzelne Aktie. Einige sind immer noch am Boden, z.B. die Aktienkurse von Fluggesellschaften. Dafür haben die Schwergewichte wie Amazon teils neue Hochs erreicht und den Markt nach oben gezogen. Der Gesamtmarkt, gemessen am S&P 500, wird in diesem Jahr trotz der Krisengewinner wie Amazon weniger Gewinn erwirtschaften. Der Gewinnrückgang dürfte im Bereich von 20-25 % liegen, vielleicht auch mehr. Im kommenden Jahr wird der Gewinn wieder zulegen und sich an das Vorkrisenniveau wieder herantasten.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst
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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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