Kommentar
14:15 Uhr, 12.03.2019

Aktienmarkt: Die Warnsignale sind da

Zu Wochenbeginn war erst einmal wieder Rally angesagt. Nach mehreren Verlusttagen in Folge ist das auch angebracht. Ein paar Warnsignale bleiben allerdings.

Man kann freilich nicht erwarten, dass der Markt ewig in dem Tempo steigt, den er bis Ende Februar vorgelegt hat. Ansonsten wären wir alle innerhalb weniger Jahre Multimillionäre. So schön die Vorstellung ist, sie hat wenig mit der Realität zu tun. Stattdessen zeigt sich der Markt nun wieder von der schwachen Seite. Das ist nach einer Rally von 20 % innerhalb weniger Wochen auch überfällig und gehört dazu. Die Frage ist nun vielmehr, ob aus der nachlassenden Dynamik und ansetzender Schwäche mehr wird als nur eine gesunde Konsolidierung.

Eine Glaskugel, die immer die Wahrheit spricht, haben wir alle nicht. Es fällt jedoch auf, dass der Smart Money Flow Index (SMI) immer noch ungewöhnlich schwach bleibt. Der SMI hat sich von seinem Tief bei gut 10.000 Punkten wieder erholen können (Grafik 1). Von einer Reise Richtung Allzeithochs ist der Index allerdings weit entfernt.


Man kann darüber streiten, ob der Index noch Relevanz hat. Diese technische Diskussion kann man an anderer Stelle führen, denn ein Blick auf den Kursverlauf zeigt, dass der Index so relevant ist wie selten zuvor. Es entstand vor der Korrektur zu Jahresbeginn 2018 eine gehörige Divergenz. Diese hat sich bis heute nicht aufgelöst.

So kam es dann auch zur zweiten Korrektur Ende 2018. Die Divergenz ist immer noch bezeichnend. Entwarnung gibt der Index nicht. Vielmehr drehte der SMI vor Beginn der Schwäche der letzten Tage wieder nach unten zu drehen (Grafik 2).


Damit gibt es für den Markt keine Entwarnung. Im Gegenteil sogar, der Markt bleibt technisch angeschlagen. Anleger hoffen weiterhin auf Hinweise, dass es bergauf gehen könnte. Dazu fehlen aktuell aber unterstützende Meldungen.

Diejenigen, die den Handelsdeal mit China verhandeln, zeigten sich zuletzt wieder weniger optimistisch. Ein Deal sei meilenweit entfernt (obwohl das zugegebenermaßen stündlich wechseln kann). Das klingt nicht danach, dass Anleger sehr bald schon jubeln können. Ohnehin scheint die Möglichkeit eines Deals schon solide eingepreist zu sein.

Stattdessen gibt es schlechte Neuigkeiten aus den USA. Der Arbeitsmarkt läuft nicht mehr so rund, obwohl dieser zuletzt das große Zugpferd war. Der Markt schwankt zwischen Hoffen und Bangen.

Persönlich favorisiere ich einen moderaten Rücksetzer Richtung 2.600 Punkte im S&P 500 innerhalb der nächsten Wochen. Es geht also nicht um eine ganz große dritte Korrektur innerhalb kurzer Zeit, sondern um eine gesunde Konsolidierung. Danach muss man weitersehen. Es gibt aktuell keine Klarheit darüber wie es langfristig weitergeht. Dafür muss sich der Nebel rund um die konjunkturelle Entwicklung erst lichten.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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