Aktienmarkt-Bewertung: Schlimmer als die Internetblase
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Anleger als optimistisch zu bezeichnen wird der Lage nicht gerecht. Einerseits sind Anleger skeptisch, andererseits kaufen sie trotzdem wie wild und treiben die Kurse immer höher. Es gibt drei Gründe für dieses Verhalten. Einerseits haben Notenbanken und Regierungen so stark interveniert wie nie, andererseits wird die Öffnung der Wirtschaft gefeiert. Anleger preisen ein, dass in wenigen Monaten die Welt wieder vollkommen in Ordnung ist. Die Erwartungshaltung hat wenig mit der Realität zu tun. Das werden Anleger früher oder später merken. Kurzfristig hat das keine Bedeutung. Wenn die Herde der Anleger erst einmal in eine Richtung rennt, dauert es lange und es braucht viel, um sie zu stoppen.
Persönlich freue ich mich natürlich über die Kursgewinne. Den ersten Kauf tätigte ich am 10. März. Ein Drittel des Depots wurde im S&P 500 angelegt. Die Investitionsquote wurde danach Stück für Stück im Abwärtstrend auf 80 % erhöht. Kurz gesagt: ich bin froh über die Kursgewinne. Trotzdem oder gerade deswegen muss man sich fragen, ob die Entwicklung nachhaltig ist.
Das ist sie nicht. Auf Basis der in diesem Jahr erwarteten Gewinne ist der Aktienmarkt so hoch bewertet wie zuletzt zur Zeit der Internetblase. Nun hört man immer wieder, dass eine neue Zeitrechnung begonnen hat. Das gleiche hörte man damals und übrigens auch 1929, 2007 usw. Jedes Mal stellte sich heraus, dass sich die Masse der Anleger irrte.
Auf Basis der Gewinne der S&P 500 Unternehmen, die von Analysten per Mitte 2021 erwartet werden (schwarze Linie in Grafik 1), ist der Markt ebenfalls historisch hoch bewertet. Man muss schon die Gewinne per Ende 2021 bemühen, um zu einigermaßen sinnvollen Bewertungen zu kommen.
Die Gewinnerwartungen gehen dabei davon aus, dass Unternehmen 2021 wieder die Rekordgewinne aus 2019 erzielen. Das halte ich für ziemlich optimistisch. Anleger setzen auf eine schnelle Erholung, bei der absolut nichts schiefgehen darf und selbst dann ist der Markt hoch bewertet.
Der Markt ist dabei in zwei Klassen eingeteilt. Es gibt die Aktien, die heiß begehrt sind (Apple, Facebook, Microsoft, Zoom). Diese Wachstumsaktien sind bereits wieder mit KGVs bewertet, die es zur Jahrtausendwende gab (Grafik 2). Der Rest des Marktes, die Mehrheit, ist tiefer bewertet, aber auch nicht gerade billig.
Die Mehrheit der Unternehmen, 75 %, befindet sich trotz hoher Bewertung mit einem KGV von 20 innerhalb der Range der letzten 25 Jahre. Anleger sind also nicht überall gleichermaßen euphorisch. Das spricht gegen die These, dass eine neue Zeitrechnung für den Aktienmarkt begonnen hat. Niedrige Zinsen und Geldschwemme gelten für alle Unternehmen. Es werden aber nicht alle Unternehmen danach bewertet.
Das lässt vermuten, dass sich im Hintergrund eine Blase bildet. Diese muss nicht heute und nicht morgen korrigiert werden. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass der Exzess dieses Mal nicht korrigiert wird. Es wäre das erste Mal in der Geschichte der Börse.
Clemens Schmale
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Naja keiner kann sagen wos hingeht. Der Markt ist nun hoch bewertet. PUNKT
Was sie daraus machen ist immer ihre Sache. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass es im zweiten Halbjahr saftig krachen wird. Ob das nun zutreffen wird werden wir sehen... Je höher der Kurs an die 14000 läuft desto besser ist es für den Einstieg auf der short Seite.
Die Kurse im Tief waren für meinen Geschmack noch keine Kaufkurse.. Gold könnte kurzfristig in Phasen der Euphorie nochmals abgegeben. Langfristig aber auch hier ein Kauf. Laut meiner Strategie sollte man für die kommeden Jahre doch einen Gold Anteil von 15 bis 30 Prozent einplanen..
Ihr werdet kaum einen Analysten mit einer klaren Richtungsvorgabe finden, sondern in den vorwiegenden Fällen agieren Analysten mit zwei Meinungen.
Also Herr Schmale, mal Hand aufs Herz. Wie ist denn jetzt Ihre Meinung zur derzeitigen Lage am Aktienmarkt. Mal ist dieser aus Ihrer Sicht überbewertet, ein anderes Mal sollen die Anleger bei einer Korrektur in den Aktienmarkt einsteigen. Da muss schon eine klare Position eingenommen werden, ansonsten wissen die Leser Ihrer Artikel nicht woran sie sind.