Aktienanleger fühlen sich wohl
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Fed-Chef Bernanke hat in seinem Halbjahresbericht vor dem US-Kongress der US-Wirtschaft ein moderates, dafür aber nachhaltiges Wachstum testiert. Da zudem der Preisdruck nachlässt, werden für möglich erachtete weitere Zinssteigerungen immer unwahrscheinlicher. Dagegen stellt die noch nicht abzusehende Abkühlung am Häusermarkt ein stetiges Risiko mit möglichen negativen Auswirkungen auch auf andere Wirtschaftszweige dar. An den Aktienmärkten wurden die Worte Bernankes wohlwollend aufgenommen - die Anleger scheinen sich bei dem aktuellen konjunkturellen Umfeld sehr wohl zu fühlen. Insgesamt stiegen die Weltaktienmärkte in der letzten Woche um 1%, dieses Mal mit leichten Vorteilen für die USA (+1,2%). Japan profitierte mit +1,7% von besseren Wirtschaftsdaten und somit der Chance auf eine weitere Zinserhöhung in der laufenden Woche. Damit würde das Signal für einen freundlicheren Konjunkturverlauf und schwindenden Deflationsrisiken gesetzt werden. In Europa war die Stimmung gedämpfter. Der Anstieg von 0,4% gemessen am EuroStoxx ist auf sehr freundliche Autowerte (+5,8%) und Rohstoffwerte (+2,6%) zurückzuführen. Zum einen hält sich DaimlerChrysler alle Optionen für die Tochter Chrysler offen, zum anderen bahnt sich ein Bieterkampf um Alcoa an, bei dem Rio Tinto und BHP Billiton im Gespräch sind. Der MDAX konnte sich mit +1,3% oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten etablieren.
Die Aufwärtsentwicklung an den Aktienmärkten hält weiter an, wenn auch leicht gebremst. Nachhaltige Impulse sind in der laufenden Woche nicht zu erwarten. Die Ausführungen Bernankes zum abkühlenden US-Immobilienmarkt können in den nächsten Tagen jedoch zu erneuten Diskussionen führen, ob die Fed die Zinsen früher senkt als bislang angenommen. Die Aussicht auf sinkende Zinsen könnte die Aktienmärkte dann wieder positiv stimulieren. Dabei würden steigende Zinsen in der Eurozone bei gleichzeitig sinkenden Zinsen in den USA den Euro stärken - mit dann negativen Auswirkungen auf die europäischen Exportwerte.
Von den Unternehmensergebnissen gingen bislang keine nachhaltigen Impulse aus. Schaut man auf die DAX-Performer des laufenden Jahres, so handelt es sich bei DaimlerChrysler, MAN, TUI und Infineon eher um unternehmensspezifische Beweggründe wie Übernahme- und Abspaltungsfantasien. Auch hinsichtlich des wieder steigenden Ölpreises zeichnet sich eine gewisse Sorglosigkeit an den Aktienmärkten ab. Trotz günstiger Bewertungsrelationen ist das Risiko einer vorübergehenden Konsolidierung weiter vorhanden. Diese wird sich wohl eher geräuschlos bzw. ohne konkreten Anlass ankündigen. In dieser Woche berichten u.a. Hewlett-Packard, Home Depot, Wal-Mart, Puma (Montag), Deutsche Börse, HeidelbergCement, Heineken, Numico (Mittwoch), Allianz, AXA, BASF, Continental, FMC, Nestle (Donnerstag).
Die laufende Woche sollte für den Rentenmarkt eher ruhig verlaufen. Zu Beginn der Woche könnte Druck aus Japan entstehen, sofern die Bank of Japan eine Zinserhöhung vornimmt. Spannender wird es in der zweiten Wochenhälfte, in der cominvest eine Belebung des Marktes durch Zahlen zum Unternehmensvertrauen in Euroland, vor allem aber durch die ifo-Daten am Freitag erwart. Hier gehen wir von einer Seitwärtsbewegung aus, so dass der Rentenmarkt in der Trading Range verbleiben sollte. Der Bund Future sollte bei geringen Schwankungen zum Wochenende bei ca. 115,25 schließen.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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