Kommentar
11:00 Uhr, 23.02.2021

Aktien zum Kaufen und Halten über Generationen hinweg

Investoren wie Buffett lieben Aktien, die man jahrzehntelang halten kann. Dazu gehört ein ganz bestimmter Sektor.

Auch Buffett investierte einmal in diesen Sektor, doch dann verließ ihn die Geduld. Das war ein Fehler, den andere Anleger ja nicht wiederholen müssen.

Bei der Branche handelt es sich um Hersteller von schweren Maschinen, die im Bau, Bergbau und in der Landwirtschaft benötigt werden. Als am vergangenen Freitag Deere seine Quartalszahlen vorlegte, sprang die Aktie um 10 % in die Höhe. Umsatz und Gewinn stiegen nicht nur, sie übertrafen alle Erwartungen um Längen. Der Erfolg von Deere hat einen Grund. Mit den Zahlen von Deere wurden auch zwei andere Aktien stark gekauft: Caterpillar und Cummins.

All diese Unternehmen haben eine Gemeinsamkeit. Die Maschinen werden in Sektoren eingesetzt, die aktuell boomen. Über die Hausse bei Industriemetallen hatte ich bereits mehrfach berichtet. Keine Mine kommt ohne Caterpillar und Cummins aus.

Cummins kennt nicht jeder. Das Unternehmen stellt Motoren für schwere Geräte und Fahrzeuge sowie Generatoren und Energiespeicher her. Auch hier gilt, dass die meisten Rohstoffunternehmen nicht ohne Cummins auskommen. Es sollte daher nicht verwundern, dass diese drei Aktien mit dem Beginn der Rohstoffhausse gestiegen sind.

Die Parallelen zum Preis von Industrierohstoffen lassen sich kaum leugnen (Grafik 1). Fallende Rohstoffpreise bedingen natürlich, dass Minenbetreiber einen Sparkurs fahren. Geringere Investitionen machen sich bei diesen Unternehmen bemerkbar. Weniger Gerät wird gekauft.


Die nächsten Jahre dürften Boomjahre bleiben. Der Boom ist nicht nur auf Industrierohstoffe beschränkt. Auch Agrarrohstoffe stiegen in den letzten Wochen rasant an. Auch hier führen höhere Rohstoffpreise zur Anschaffung neuer Maschinen. Für gewöhnlich bleiben diese Preistrends für mehrere Jahre bestehen.

Das größte Risiko ist, dass wir uns nicht am Beginn eines Zyklus wie im Jahr 2003 befinden (die Rohstoffhausse hielt 10 Jahre an), sondern an einem Punkt wie 2009. Nach der Finanzkrise gab es einen Rebound, aber keine neuen Hochs mehr. Es bildete sich ein Plateau bei den Preisen aus, während das Ende des Zyklus immer näher kam. Wahrscheinlicher ist das erste Szenario. Es wurde zu wenig investiert. Bei einigen Metallen wie Kupfer dürfte es mehrere Jahre ein Angebotsdefizit geben. Das deutet auf einen langanhaltenden Trend hin und nicht auf einen kurzlebigen.

Bei Agrarrohstoffen kann man von der Hausse auch anders profitieren. Die Preise von Mais, Weizen usw. steigen, wenn das Angebot knapp ist. Das Wetter kann niemand beeinflussen. Man kann aber versuchen über bessere Methoden und Düngemittel mehr herauszuholen. Genau das geschieht in Phasen wie der aktuellen. Düngemittelhersteller befinden sich daher seit kurzem im Rallyemodus (Grafik 2). Auch hier kann der Trend mehrere Jahre anhalten.


Auch hier gilt: bei hohen Preisen wird viel investiert, Land erschlossen und neue Farmen eröffnet. Nun waren die Preise mehrere Jahre lang sehr tief. Farminsolvenzen stiegen in den USA stark an. Bis die Kapazitäten wieder ausgebaut sind, kann es dauern. Allerdings ist bei Agrarrohstoffen natürlich immer die Gefahr, dass besonders gute Ernten bei günstigem Wetter kurzfristig zu einem Überangebot führen. Diese Aktien sind daher nichts für Generationen und schwache Nerven. Sie sind stark zyklisch und haben es schwer über viele Jahre Wert zu generieren. Bei Caterpillar, Cummins und Deere spricht der langfristige Kursverlauf hingegen für sich.

Clemens Schmale


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1 Kommentar

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  • hofix
    hofix

    Hallo Herr Schmale, vielen Dank für die super Recherche.... wenn man in sich geht, ergibt das mit Bergbau und den dafür benötigten Maschinen ja absolut Sinn......

    warum bin ich da eigentlich nicht selber drauf gekommen, hihi :-)

    Einen schönen Tag wünsche ich noch und viele Grüße - Hofix

    11:12 Uhr, 23.02. 2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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