Fundamentale Nachricht
15:42 Uhr, 18.07.2016

Aktien so attraktiv wie seit 1959 nicht mehr?

Gemessen an der Ausschüttungsrendite sind US-Aktien im Vergleich zu Anleihen derzeit so attraktiv bewertet wie nur ein einziges Mal in den vergangenen 57 Jahren. Lohnt sich jetzt etwa der Einstieg, direkt am Allzeithoch?

Erwähnte Instrumente

Wer Geld am Kapitalmarkt anlegen will, hat im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Die erste Möglichkeit besteht darin, das Geld festverzinslich anzulegen. Bei festverzinslichen Anlagen verleiht der Anleger Fremdkapital an Staaten, Banken oder Unternehmen und profitiert von im Voraus festgelegten Zinszahlungen. Die zweite Anlagemöglichkeit besteht darin, Aktien zu kaufen. Wer Aktien kauft wird zum Miteigentümer an einem Unternehmen und profitiert in Form von Dividenden (Gewinnausschüttungen) und Kurssteigerungen vom Unternehmenserfolg.

Anleihebesitzer profitieren von festgelegten Zinszahlungen, die solange erfolgen, solange der Schuldner nicht zahlungsunfähig ist. Aktienbesitzer profitieren von Dividendenausschüttungen, die je nach der Gewinnsituation des Unternehmens steigen, sinken oder auch ganz ausfallen können. Die Dividendenrendite bzw. Anleiherendite gibt an, wie viel Euro ein Anleger jährlich an Zinszahlungen oder Dividenden "verdient", wenn er 100 Euro in die entsprechenden Anleihen oder Aktien investiert.

Um zu beurteilen, ob eine Geldanlage am Aktien- oder am Rentenmarkt aktuell attraktiver ist, kann man sehr komplizierte Analysen anstellen. Man kann es sich aber auch sehr einfach machen und einfach die Ausschüttungsrenditen beider Anlageklassen vergleichen.

Die folgende Grafik vergleicht die Ausschüttungsrendite von zehnjährigen US-Staatsanleihen mit der Dividendenrendite des S&P 500. Dieser Index umfasst die Aktien der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen.

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Abgesehen von einer kurzfristigen Unterbrechung vor vier Jahren lag die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen seit dem Jahr 1959 immer über den Dividendenrenditen des S&P 500. (Mit Ausnahme für das aktuelle Jahr sind in der Grafik jeweils nur die Renditeniveaus zum Ende der jeweiligen Jahre berücksichtigt.)

Aktuell notiert die Dividendenrendite des S&P 500 wieder über der Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen. Im Vergleich zu Anleihen sind Aktien mit Blick auf die Ausschüttungsrendite damit derzeit so günstig bewertet wie seit dem Jahr 1959 auf Jahresbasis nur ein einziges Mal, nämlich Ende 2012. Das liegt vor allem an den deutlich gesunkenen Renditen bei US-Staatsanleihen. Die niedrige Bewertung von US-Aktien ist allerdings auch Ausdruck des Konjunkturpessimismus am US-Markt. Anleger rechnen für die kommenden Jahre nicht mehr mit deutlichen Dividendensteigerungen, nachdem die lockere Geldpolitik der US-Notenbank in den vergangenen Jahren zu steigenden Ausschüttungen und Aktienrückkäufen geführt hat.

Dennoch: Blickt man nur auf die Ausschüttungsrendite, sind Aktien aktuell deutlich attraktiver als Anleihen. Obwohl das Zinsniveau in den USA höher ist als in Europa, bringen Anleihen im Vergleich zu Aktien einfach zu wenig Ertrag, um für Anleger noch interessant zu sein. Wer sein Geld vermehren will, kommt aktuell an Aktien nicht vorbei - obwohl sich die US-Indizes auf Rekordniveau befinden.

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16 Kommentare

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  • Hupfdohle
    Hupfdohle

    Ja klar lohnt sich ein Einstieg am Allzeithoch. Ich habe gestern im Dow nochmals kräftig Aktien nachgekauft, weil es steigt ja überall. Sieht man ja ganz einfach am Chart. Der Chart ist immer verlässlich, und lügt nie.

    12:27 Uhr, 19.07. 2016
  • Kasnapoff
    Kasnapoff

    Ein sehr guter Beitrag von Herrn Baron, der deutlich macht, dass die Mutter aller Blasen im Anleihenmarkt und nicht bei den Aktien vorliegt. Wenn die Schuldenblase hochgeht, dann wird es Anleihen sehr viel härter treffen, als Aktien und mit härter meine ich konkret den Totalverlust. In diesen völlig verrückten Zeiten wird es vielleicht aufgrund des durch Draghi und Konsorten herbeigeführten Anlagenotstands gar nicht zu dem seit Jahren vermuteten Megacrash an den Aktienmärkten kommen. Die großen Jungs mit den wirklich tiefen Taschen müssen zwingend diversifizieren und sie kommen am Aktienmarkt nicht vorbei. Wieso verabschiedet sich den so nach und nach jeder grosse Lebensversicherer in Deutschland von seinen Garantieprodukten?

    Fazit: Die Aktie als Sachwert wird die Anleihe als Geldwert outperformen und vor allem wird sie auch einen Reset des Systems überleben, was man für Anleihen bezweifeln darf.

    22:42 Uhr, 18.07. 2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Der fallende Goldpreis ist wihl dqbracht wurds gestohlene Gold venezuelas. der letzte schnelle Preisverfall fand statt, als das gold der Ukraine "in sicherheit" gee. Wohin ? Srlber suchen. b

    18:07 Uhr, 18.07. 2016
  • Chronos
    Chronos

    Es sind alleine fachlich 4 massive Fehler enthalten.

    1) Wird die Wahrung vergessen, oder einfach die Betrachtung des POV

    Ohne USD als Einheit, macht das wenig Sinn.

    2) "Die Dividendenrendite bzw. Anleiherendite gibt an, wie viel Euro ein Anleger jährlich an Zinszahlungen oder Dividenden "verdient", wenn er 100 Euro in die entsprechenden Anleihen oder Aktien investiert."

    Akiten haben keinen festen Teiler, Anleihen rechnet man mit 1000er. Um es einfacher zu machen rechnet man alles auf 100 % Prozent und nicht auf eine Fremdwährung.

    Schon eine Steigerung von peinlich. Das Verhältnis lautet Dividende/Kurs nichts anderes.

    3) "Abgesehen von einer kurzfristigen Unterbrechung vor vier Jahren lag die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen seit dem Jahr 1959 immer über den Dividendenrenditen des S&P 500."

    ??? Guckst Du wo?

    4) "Anleger rechnen für die kommenden Jahre nicht mehr mit deutlichen Dividendensteigerungen, nachdem die lockere Geldpolitik der US-Notenbank in den vergangenen Jahren zu steigenden Ausschüttungen und Aktienrückkäufen geführt hat."

    Wo ist das her?? Die Gewinne steigen nicht mehr, Kurse steigen durch Aktienrückkäufe gerade bei amerikanischen Firmen. Daher werden auch Ausschüttungen steigen, da Übernahmen zu teuer geworden sind, Ausschüttungen die Steuerquote drücken und dies halt einfach mal der einfachste Weg ist, wieder zu reinvestieren. Man könnte auch sagen den Unternehmen fällt nichts besseres ein, wie den Anlegern. Dabei ist der USD aktuell einer der stärksten Währungen, die Frage ist eher warum der Yankee nicht weiter EM´s aufkauft.

    PS: Ein typischer o.b.

    17:31 Uhr, 18.07. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • tschak
    tschak

    Ja, es wird wohl so kommen. Das wir in ein Aktien-Blase reinlaufen werden. Aber die Erfahrenen werden fürstlich belohnt werden, rechtzeitig in Immobilien und Autos switchen, den Absprung eben schaffen. Noch gibt es Aristokraten mit Dividenden über 3%, 2%, find ich noch immer sehr schön!

    17:21 Uhr, 18.07. 2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Und ...wass bitte will uns der Autor damit sagen?

    17:04 Uhr, 18.07. 2016
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Völliger Blödsinn....der Zins kommt doch überhaupt nicht mehr nach freien Marktmechanismen zustande, sondern wird seit Jahren manipuliert. Wie will man denn da was sinnvoll vergleichen??

    17:03 Uhr, 18.07. 2016
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Wenn bei den Aktien da nicht auch noch die Kursschwankungen wären....

    Was nutzt es, wenn ich eine Dividende von 2 % erhalten und der Kurs um 10% nach gibt ?

    Also der Vergleich, den Sie darstellen, ist dann doch etwas zu einfach.

    16:02 Uhr, 18.07. 2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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