Börsen-Profis erwarten den nächsten Absturz
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Erwähnte Instrumente
- STOXX Europe 600Kursstand: 339,21 Pkt (STOXX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.922,94 Pkt (CME)
- STOXX Europe 600 - WKN: 965820 - ISIN: EU0009658202 - Kurs: 339,21 Pkt (STOXX)
Die Bank of America befragt regelmäßig die weltweite Fondsmanager-Elite nach ihren Aussichten für Markt und Wirtschaft. An der jüngsten "Fund Manager Survey" nahmen insgesamt 231 Fondsmanager teil, die zusammen 651 Milliarden Dollar an Anlagegeldern verwalten.
Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig: Die allermeisten Fondsmanager rechnen mit der nächsten Abwärtswelle an den Börsen. So betrachten nur 25 Prozent der befragten Fondsmanager die jüngste Erholung als Beginn eines neuen Bullenmarktes. 68 Prozent hingegen halten die Erholung nur für eine Bärenmarkt-Rally.
Auch mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung überwiegt bei den Fondsmanagern des Pessimismus. Nur 10 Prozent der Fondsmanager erwarten eine V-förmige (also schnelle) Erholung. 75 Prozent rechnen hingegen mit einer U-förmigen oder einer W-förmigen Erholung. Diese Experten sehen also eine vergleichsweise lange Zeit, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird.
Das größte Risiko für die Märkte sehen die meisten Fondsmanager dabei in einer erneuten Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie. Ganze 52 Prozent der Befragten Fondsmanager bezeichnen eine mögliche "zweite Welle" der Pandemie als größtes Risiko. Die beiden nächstgrößeren Risiken nach Einschätzung der Fondsmanager sind eine dauerhaft erhöhte Arbeitslosigkeit und ein Auseinanderbrechen der Europäischen Union. Einen Zusammenbruch auf dem Kreditmarkt, den noch im April rund 30 Prozent der Fondsmanager als größtes Risiko bezeichnet hatten, sehen inzwischen nur noch weniger als 10 Prozent als größtes Risiko an. Hier haben die umfangreichen Maßnahmen insbesondere der US-Notenbank offenbar den Markt besänftigt.
Eine ebenfalls in dieser Woche veröffentlichte Umfrage der Deutschen Bank unter 450 Aktienmarkt-Experten zeigt noch genauer, welche Entwicklung die Profis für die Märkte erwarten.
Für den S&P 500 erwarten 42 Prozent der Befragten, dass der Index in drei Monaten "etwas tiefer" steht. 17 Prozent sehen den Index "deutlich tiefer" und 22 Prozent ungefähr auf dem aktuellen Niveau. Einen leichten Anstieg erwarten 17 Prozent und einen deutlichen Anstieg nur zwei Prozent.
Auf Sicht der kommenden zwölf Monate sind die Wall-Street-Profis allerdings deutlich optimistischer. So sehen 36 Prozent der Befragten den S&P 500 in 12 Monaten etwas höher als heute und immerhin 12 Prozent den Index "deutlich höher". Ein ungefähr unverändertes Niveau erwarten 17 Prozent, während 20 Prozent den Index etwas tiefer sehen und 15 Prozent den S&P 500 deutlich tiefer erwarten.
Für den europäischen Markt werden die Aussichten auf Sicht der kommenden drei Monate ebenfalls überwiegend pessimistisch, auf Sicht der kommenden 12 Monate aber positiver beurteilt. So sehen auf Sicht von drei Monaten 58 Prozent der Befragten den Stoxx Europe 600 etwas oder deutlich tiefer als aktuell. Auf Sicht von 12 Monaten halten sich Optimisten und Pessimisten annähernd die Waage: 42 Prozent sehen den Markt "etwas" oder "deutlich höher" und 41 Prozent "etwas" oder "deutlich tiefer".
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Gießener Allgemeine - Affe schlägt Börsenprofi
"Jedes Jahr geben Analysten und Experten Prognosen zu den Entwicklungen an den Börsen und Kapitalmärkten ab. Oft überbieten sich Analysten, Experten oder Wissenschaftler jedes Jahr aufs Neue mit ihren Vorhersagen. Anleger sollten aber besser nicht hinhören, findet Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart.
Wie verlässlich sind solche Prognosen?
Nauhauser: Sie sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. Unzählige Untersuchungen belegen, dass Kapitalmarktentwicklungen nicht zuverlässig prognostizierbar sind. In einer prominenteren Studie hat man simuliert, wie Affen jährlich seit 1968 durch Würfeln zufällig ein Aktienportfolio zusammenstellen. Dessen Wertentwicklung war weit besser als die eines Portfolios, das von sogenannten Profis verwaltet wurde."
Dass Fondsmanager trotz angeblichen Informationsvorsprung nicht die beste Expertise aufweisen ist ja hinlänglich bekannt
Ich dachte, es wird der größte Crash aller Zeiten werden. Jetzt doch eine 180 Grad Wende?
Interessante Schlussfolgerung aus antizyklischer Sicht:
Wenn nur eine kleine Minderheit von zwei Prozent der Fondsmanager einen starken Anstieg des S&P 500 favorisiert, liegt exakt bei dieser Option die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit...
Mehr dazu in der Juni-Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs...