Aktien massiv überkauft und dennoch billig?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wenn ein Wert auf Allzeithoch ist, gerade stark gestiegen ist und als überkauft gilt, denkt man nicht unbedingt an das Wort billig. Genauso ist es aber, wenn man über Emerging-Markets-Aktien spricht. Diese konnten wie auch Indizes bei uns und in den USA nach dem Selloff im März 2020 einen stattlichen Rebound zeigen. Aktien aus den Emerging Markets sind für ihre Volatilität bekannt. Das gilt auf beiden Seiten, bei Kursabschlägen und Kursgewinnen. Derzeit zeigen sie hohe Kursgewinne. Es ist die größte Rallye seit dem Rebound nach der Finanzkrise (Grafik 1). Dazu markiert der MSCI Emerging Markets ein neues Allzeithoch.
Nach dem senkrechten Kursanstieg ist der Index überkauft. Gleichzeitig aber ist er immer noch günstig. Alles ist eben relativ. Vergleicht man die Bewertung des MSCI Emerging Markets mit dem des S&P 500, so sind Emerging Markets Aktien immer noch historisch niedrig bewertet (Grafik 2).
Nur einmal in den letzten 35 Jahren waren die Aktien günstiger. Das war Ende der 90er Jahre. Rohstoffe waren gerade billig und da viele Emerging Markets Rohstoffexporteure sind, waren auch die Aktien tief bewertet.
Trotz der Rallye in letzten 11 Monaten stehen wir erst am Anfang eines Trends, bei dem EM-Aktien gegenüber den USA und Europa wieder höher bewertet werden. Die Outperformance kann jahrelang anhalten – je nachdem wie schnell sich die Bewertungsdifferenz normalisiert.
Wie schnell eine Normalisierung sein kann, wenn sie erst einmal begonnen hat, zeigen US-Small Caps. Diese stehen fast 40 % oberhalb ihrer 200-Tage-Linie und damit so weit weg wie noch nie (Grafik 3). Auch hier kann man davon sprechen, dass Small Caps massiv überkauft sind.
Im Verhältnis zum S&P 500 sind sie aber immer noch nicht teuer. Das Verhältnis hat sich etwas normalisiert (Grafik 4), steht aber immer noch unter dem Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2016. Im Vergleich zu Anfang 2020 haben sie jedoch viel Boden gutgemacht.
Wenn die Normalisierung einer Bewertungsdifferenz erst einmal beginnt, kann es auch schnell gehen. Bei Small Caps würde ich auf den Trend nicht mehr aufspringen. Umfragen von Vermögensverwaltern zufolge ist das Sentiment extrem bullisch. Die Positionierung ist entsprechend auch sehr bullisch. Es gibt nicht mehr viele, die kaufen wollen. Dass Small Caps mittelfristig gegenüber Large Caps weiter steigen, ist jedenfalls deutlich schwieriger als in den letzten Monaten.
Bei Emerging Markets ist die Positionierung und Erwartung ebenfalls bullisch. Die Bewertungsdifferenz spricht allerdings Bände. Hier sind Rücksetzer Kaufgelegenheiten.
- teilen
Clemens Schmale
Tipp: Als Godmode PLUS Kunde sollten Sie auch Guidants PROmax testen. Es gibt dort tägliche Tradinganregungen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream, den Aktien-Screener und Godmode PLUS inclusive. Analysen aus Godmode PLUS werden auch als Basis für Trades in den drei Musterdepots genutzt. Jetzt das neue PROmax abonnieren!
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.