Kommentar
06:25 Uhr, 23.01.2017

Aktien-Bullenmarkt: Sind wir erst am Anfang?

Immer mehr Anleger gehen davon aus, dass nach der Rally der letzten Wochen eine Verschnaufpause notwendig ist. Die Party scheint dabei global erst jetzt so richtig loszugehen.

Die gute Stimmung in den USA täuscht ein wenig darüber hinweg, dass die Lage nicht überall auf der Welt so rosig ist. Es sind dabei nicht nur die üblichen Verdächtigen, die der Entwicklung hinterherhinken (z.B. Italien, Spanien, China). Während man in den USA den intakten Bullenmarkt wohl kaum abstreiten kann, muss man in vielen anderen Ländern daran Zweifel haben.

Performance-Garanten wie Indien und Argentinien taten sich 2016 schwer. In Südkorea kommt der Leitindex praktisch seit Jahren nicht vom Fleck. Das gleiche gilt für Israel und Taiwan. Manche Indizes scheinen gerade wieder Richtung Bärenmarkt zu marschieren. Dazu gehören etwa Indizes in China und den Philippinen.

Tatsächlich dürfte das Schlimmste nun aber vorbei sein.

Die Lage hellt sich im Schatten der USA sogar massiv auf. Topdown Charts hat dazu eine interessante Grafik erstellt. Das Original beinhaltet die Leitindizes von 70 Ländern. Gemessen wird der Anteil an Indizes, die sich im Bullenmarkt befinden.

Mit weniger Märkten (20) habe ich die Systematik nachverfolgt und die Historie erweitert. Je länger man zurückgeht, desto weniger historische Daten stehen zur Verfügung. Die Linie, die den Anteil an Indizes im Bullenmarkt zeigt, wird dadurch in weiter zurückliegenden Jahren weniger „flüssig.“

Mit der längeren Historie lässt sich für den globalen Markt feststellen, dass die Party richtig losgeht, wenn der Anteil an Indizes im Bullenmarkt über 50 % steigt. Das ist nun seit drei Wochen der Fall. Das ist ein extrem bullisches Signal, obwohl die Trumpsche „America first“ Politik kaum allen Ländern gleichermaßen nutzt.

Zuletzt war die globale Ausgangslage im Jahr 2013 so gut wie jetzt. Damals gewann der Dax über 20 %, ebenso der S&P 500. Es war auch das letzte Jahr, indem die Leitindizes der Euro-Krisenländer Spanien und Italien stattlich zulegen konnten.

2013 war ein gutes Jahr für die meisten westlichen Aktienmärkte. Die Märkte von rohstoffexportierenden Ländern waren damals bereits unter Druck. Das ist diesmal anders. Sie haben mit dem Boden bei Rohstoffpreisen nun Rücken- und keinen Gegenwind.

Obwohl viele unter der Trump Administration Handelshemmnisse befürchten, machen sich Anleger darüber kaum Sorgen. Die Indizes vieler exportorientierter Entwicklungsländer befinden sich inzwischen wieder im Bullenmarkt oder bilden einen Boden aus.

Die Voraussetzungen, dass 2017 ein sensationelles Aktienjahr wird, sind gegeben. Ist die Geschichte ein Maßstab für die Zukunft, dann sollten im Durchschnitt zweistellige Kursgewinne möglich sein.

Clemens Schmale

Sie interessieren sich für Makrothemen und Trading in exotischen Basiswerten? Dann folgen Sie mir unbedingt auf Guidants!

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten