Fundamentale Nachricht
13:37 Uhr, 19.08.2014

Aktien bleiben erste Wahl

Trotz der Schwankungsfreudigkeit aufgrund der erhöhten geopolitischen Risiken bleiben Aktien nach Meinung von Harald Egger, Aktienchef der Erste Asset Management, für Anleger im Vergleich zu anderen Anlageklassen die erste Wahl.

Wien (BoerseGo.de) - Aktien bleiben für Anleger im Vergleich zu anderen Anlageklassen die erste Wahl. Das ist die Einschätzung von Harald Egger, Aktienchef der Erste Asset Management. „Zwar hat die Schwankungsfreudigkeit aufgrund der erhöhten geopolitischen Risiken kurzfristig zugenommen, und die Krise in der Ukraine belastet die europäischen Börsenplätze zusätzlich. Doch der langfristige Aufwärtstrend ist intakt“, erklärt der Experte. Durch die gute Wertentwicklung in den letzten Jahren hätten sich die Börsen zwar verteuert und notierten nun global gesehen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17. Sie seien aber im Vergleich zu risikolosen Staatsanleihen, wie etwa deutschen Bundesanleihen, aber auch zu Unternehmensanleihen guter bis sehr guter Bonität, fair bewertet. Die Dividendenrendite liege mit 3,5 Prozent deutlich über dem Geldmarktzins und auch dem langfristigen Renditeniveau deutscher Staatsanleihen. „Die Risikoprämie für Aktien ist damit deutlich positiv“, betont Egger.

Anleger beurteilten die Aktienmärkte immer noch kritisch, obwohl die Börsen schon über fünf Jahre gestiegen sind, bemerkt Franz Gschiegl, Geschäftsführer der ERSTE-SPARINVEST, die aktuelle Situation. „Die mangelnde Risikobereitschaft dürfte sich auch in den nächsten Jahren als die größte Hürde für den Anlageerfolg erweisen, denn an den risikolosen Zinsmärkten ist bis auf weiteres kein oder ein sehr geringer Ertrag zu erwarten“, erklärt er. Die globalen Aktienmärkte seien besonders für langfristige Veranlagungsstrategien geeignet. Zwar konnten die Aktienmärkte nicht immer die Inflation schlagen, beispielsweise in den 70er- und den 2000er-Jahren. Je länger ein Anleger in dieser Anlageklasse investiert sei, umso deutlicher reduziere sich aber das Risiko des „falschen“ Einstiegszeitpunkts. Dabei habe die Schwankungsfreudigkeit an den Aktienbörsen seit 2010 deutlich nachgelassen.

„Aufgrund der erhöhten geopolitischen Risiken verlangen die Märkte Anlegern eine höhere Aufmerksamkeit im zweiten Halbjahr ab“, erklärt Gschiegl. Für Investoren mit hohen Aktienbeständen könnte nun auch der Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen gekommen sein. Dagegen sollten eher schwache Börsenphasen zum Kauf genutzt werden. Als Kerninvestment im Aktienbereich sei ein globaler Aktienfonds das ideale Investmentvehikel. „Für Anleger, die den Aktienmärkten angesichts der aktuellen Situation weiterhin vorsichtig gegenüber stehen, können Mischfonds eine Möglichkeit sein, mit kalkuliertem Risiko an den internationalen Aktienmärkten zu partizipieren“, fügt er hinzu.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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