Kommentar
15:57 Uhr, 27.08.2019

Aktien: Alternativlose Anlage?

Je tiefer die Zinsen, desto attraktiver sind Aktien. Wie attraktiv sind sie aber wirklich?

Es ist schwer zu sagen, was bemerkenswerter ist: 30-jährige Anleihen, die mit -0,5 % verzinst werden oder die Tatsache, dass es als normal hingenommen wird? Negativzinsen waren noch nie normal, zumindest in den 700 Jahren bis zur Finanzkrise 2008 nicht. Keiner weiß, was diese neue Normalität wirklich bedeutet und welche Folgen sie haben wird. Im Kleinen kann jeder selbst beobachten, was die neue Normalität anstellt. So war ich unlängst überrascht, als mir ein Kollege erzählte, er könnte sich den Kauf einer Immobilie vorstellen. Bisher war das undenkbar. Gegen eine Immobilie sprach die hohe Kapitalbindung und viel zu geringe Rendite. Jetzt ist das plötzlich anders. Wer fast nichts mehr für einen Kredit bezahlen muss, spart unheimlich viele Zinsen. Damit wird der Kauf gegenüber der Miete attraktiver, selbst bei den aktuell hohen Immobilienpreisen. Wer kauft und nicht mietet, kann eine Rendite von 5-7 % auf sein Eigenkapital erzielen. In Zeiten von Negativzinsen ist das nicht schlecht. Rendite ist schließlich Mangelware. Rendite gibt es freilich auch auf dem Aktienmarkt....

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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