Airbus und Boeing führen Konkurrenzkampf mit immer härteren Bandagen
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Paris/ Berlin (Boerse-Go.de) - Die EADS-Tochter Airbus reagiert enttäuscht auf die Nachricht, dass die Welthandelsorganisation WTO einen Abschlussbericht über Subventionen für den Konkurrenten Boeing erst im September veröffentlichen will. Dieser werde erneut verschoben, teilte die WTO am späten Donnerstag mit. Der Bericht war für den 16. Juli erwartet worden. Jetzt soll er nach EU-Angaben spätestens Mitte September vorliegen.
Airbus-Vorstandschef Tom Enders lässt verlauten, er sei sich sicher, der Bericht werde zeigen, „dass Boeing Subventionen in Milliardenhöhe erhalten hat, die gemäß WTO nicht zulässig waren". Auch die EU-Kommission kritisierte in einer Mitteilung die Verzögerung bei dem Bericht.
Beide Unternehmen werfen einander vor, ungerechtfertigte Milliarden-Staatshilfen zu erhalten. Die WTO hatte vor wenigen Tagen eine Analyse zu Airbus veröffentlicht und Starthilfekredite für neue Airbus-Modelle grundsätzlich für Rechtens erklärt. Allerdings hat die WTO die EU und mehrere Mitgliedsstaaten -darunter auch Deutschland- in dem Bericht aufgefordert, mehrere illegale Exportsubventionen an Airbus zu streichen. Boeing feierte den WTO-Bericht als Erfolg und forderte, dass der europäische Konkurrent erhaltene Kredite zurückzahlt.
Die Hahnenkämpfe zwischen den Erzrivalen sind in letzter Zeit eskaliert und machen auch vor den höchsten Staatsebenen nicht Halt. Ebenso unversöhnlich stehen sich in dem Konflikt die USA und die EU gegenüber. Nachdem EADS den Riesen-Auftrag des amerikanischen Verteidigungsministeriums über die Lieferung von 179 Tankflugzeugen bereits in der Tasche hatte, meldete Boeing Einsprüche an, woraufhin das Pentagon den Auftrag zurückzog. EADS sah sich ungerechtfertigt behandelt und ging gegen die Rücknahme des Auftrags vor. Am Freitag läuft nun die Frist aus, bis zu der die neuen Angebote abgegeben werden müssen. Der Auftrag wurde wegen der Unstimmigkeiten mittlerweile zum dritten Mal ausgeschrieben.
Airbus ist indes im zivilen Konkurrenzkampf weiter die Nummer Eins und produzierte abermals mehr Verkehrsmaschinen als der US-Flugzeugbauer. Bei Airbus sind im zweiten Quartal dieses Jahres 128 Flieger ausgeliefert worden, Boeing kam nach einer Mitteilung vom Donnerstag im gleichen Zeitraum auf 114 Stück. Am gefragtesten waren Kurz- und Mittelstreckenmaschinen.
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