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17:37 Uhr, 16.01.2001

AH & Hill: Analyse des B2B-Sektors

Adams, Harkness & Hill, ein neues und aufsteigendes Analystenhaus, gibt bekannt, dass man aufgrund von erwarteter höherer Konkurrenz und aufgrund von Margendruck die Unternehmen im Procurement-Sektor des B2B abgestuft hat. So sieht man eine höhere Konkurrenz im ersten Halbjahr 2001, welche die Einnahmen aufgrund von engeren Margen einschränken könnte. Des weiteren sieht der zuständige Analyst einen Umschwung der Benutzer von B2B-Plattformen. Frühe Kunden der Procurement-Software müssen ihre Verträge verlängern, sofern sie mit den Resultaten der Anwendungen zufrieden seien. Der Analyst sieht hier eine große Gefahr, dass einige Kunden abspringen und die Verträge nicht weiter verlängern. Der Analyst stuft die Aktien Ariba, Commerce One, MRO Software, FreeMarkets und PurchasePro.com von Buy ab. Im folgenden eine detaillierte Darstellung der Downgrades.

Ariba wurde von Buy auf Market Perform abgestuft. Grund hierfür sei laut der Research Note von Adams, Harkness & Hill die größere Konkurrenz und ein Preisdruck, welcher auf die Situation des Unternehmens im ersten Halbjahr 2001 negativ wirken würde. Trotz der Tatsache, dass Ariba die Schätzungen des Analystenhauses mit einem Umsatz von $170 Mio. mit $5 Mio. übertreffen konnte, verbleibt man kritisch. Laut dem zuständigen Analysten habe Ariba eine neue Umsatzfeststellung benutzt, welche fast alle Umsätze eines Abschlusses mit einem Kunden direkt ausweist, anstatt die Einnahmen über die Vertragslaufzeit zu verteilen. Das Analystenhaus stellt in Frage, ob die Umsatzüberraschung auch erreicht worden wäre, hätte das Unternehmen bei der Bilanzierung nicht so verfahren.

Commerce One wird ebenfalls von Buy auf Market Perform abgestuft. Man sieht hier ein rückläufiges Momentum beim Absatz der Bezugsketten-Software. Darüber hinaus verlaufe die Entwicklung der Marktplätze langsamer als ursprünglich erwartet. Das Analystenhaus ist der Überzeugung, dass ein Großteil der Bewertung von Commerce One von den Versprechungen abhinge, welche hinsichtlich der Größe und Entwicklungs-Geschwindigkeit der Marktplätze gemacht wurden.

MRO Software wird ebenfalls von Buy auf Market Perform abgestuft. Man wertet die Entscheidung der Führungsebene des Unternehmens, die Asset Maintenance-Software mit der Bezugsketten-Software zusammen in einem Packet zu verkaufen, als ein Indiz dafür, dass MRO Software unter hohem Preisdruck stünde. Das neue ASP-Angebot würde einige Zeit einnehmen, bis wirklich nennenswerte Einnahmen generiert werden könnten, was mehr Druck auf die MAXIMO-Software des Unternehmens auswirken würde.

FreeMarkets wurde ebenfalls von Buy auf Market Perform abgestuft. Obwohl man bei FreeMarkets der Überzeugung ist, dass man einen erfolgreichen horizontalen Marktplatz geschaffen habe, welcher den Teilnehmern Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglicht, ist man darüber besorgt, dass FreeMarkets eine Reihe von Fixkosten aufgebaut habe, und es darüber hinaus verpassen könnte, ausreichende Transaktions-Kosten zu berechnen, um profitabel zu werden. Die aktuellen Schätzungen des zuständigen Analysten sehen im vierten Quartal 2001 ein Break Even. Ein drittel des Umsatzes entstammte den B2B-eMarketplaces, was ein weiterer Minuspunkt für FreeMarkets bedeute was das rückläufige Wachstums in diesem Sektor anbelangt. Adams, Harkness & Hill erwartet, dass die Schätzungen im eProcurement-Sektor nicht erreicht werden könnten, da im ersten Halbjahr 2001 mehrere negative Ursachen Wirkung zeigen könnten. Eine weitere Befürchtung richtet sich auf die Umsatzverteilung von FreeMarkets. So hat das Unternehmen 10% seines Umsatzes vom Unternehmen Visteon generiert.

PurchasePro.com wird ebenfalls von Buy auf Market Perform abgestuft. Mehr als 50% des Umsatzes entstammt vertikalen Marktplätzen aus dem vertikalen Markt Krankenversorgung. Dieser Sektor hat sich in der Vergangenheit stark mit den Investitionen im IT-Bereich zurückgehalten, sofern auch nur die kleinste Indikation einer wirtschaftlichen Wachstumsverlangsamung erkennbar war.

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