Agrar: Preise geben auf breiter Front nach
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Preisnotierungen für die meisten Agrarprodukte bewegen sich zum Anfang der Woche im roten Bereich. Auf die Stimmung drückt vor allem die Unsicherheit über die Auswirkungen der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus und über die Umsetzung des „Phase-1-Abkommens" zwischen den USA und China, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im „TagesInfo Rohstoffe“ vom Dienstag schreibt.
Solange offizielle chinesische Stellen bestätigen, dass der Virus nicht unter Kontrolle ist, dürfte an den Märkten die Aussicht auf eine Kaufzurückhaltung im bei vielen Produkten sehr bedeutenden Abnehmerland China die Preisentwicklung belasten. Wie lange es dauern werde, bis die ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in China wirkten, sei derzeit völlig unsicher, heißt es weiter.
„Auch bei der Umsetzung des ‚Phase-1-Abkommens‘ bleibt es spannend. Noch fehlen Meldungen zu nennenswerten chinesischen Käufen in den USA. Dass China zuletzt Weizen in Australien, Kanada und Frankreich gekauft hat, um seine zugesagten Importquoten im Rahmen seiner WTO-Mitgliedschaft zu füllen, könnte vielmehr als kleine Provokation angesehen werden. Denn es waren die USA gewesen, die bei der WTO Beschwerde eingelegt hatten, weil China seine zugesagten Quoten nicht ausnutzte - und damit erfolgreich waren“, so Kuhl.
Besonders groß sei der gestrige Preisabschlag allerdings bei einem Produkt gewesen, das bei beiden Themen eher an der Seitenlinie stehe: Kaffee Arabica habe um 3,2 Prozent auf 106,6 US-Cent je Pfund nachgegeben, weit entfernt von den rund 140 US-Cent je Pfund, auf die der Preis während einer Rally zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember gestiegen sei, heißt es weiter.
„Größere Neuigkeiten gab es nicht. Offensichtlich rückt die Aussicht auf eine hohe brasilianische Kaffeeernte stärker ins Bewusstsein der Marktteilnehmer. Mitte des Monats hatte auch die meist in ihren Erwartungen recht vorsichtige Prognosebehörde Conab eine erste Prognose für 2020/21 abgegeben. Demnach wird der bisherige Rekord aus dem vorletzten Jahr wohl nur knapp verfehlt. Für die Arabica-Produktion geht Conab von einem Anstieg um bis zu 34 Prozent gegenüber dem recht schwachen Vorjahr aus“, so Kuhl.
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