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09:51 Uhr, 20.12.2019

Agrar: Kaffee hui, Weizen pfui

Der Preis für Kaffee Arabica hat sich vom Verlierer 2018 zum Jahressieger 2019 entwickelt. Zu den Verlierern des Jahres 2019 gehört der Weizenpreis in Paris.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die meisten der von uns beobachteten Agrarpreise notieren kurz vor Jahresschluss 2019 innerhalb einer Spanne von plus/minus zehn Prozent um ihr Niveau von Anfang Januar. Doch es gibt einen Ausreißer: Kaffee Arabica, dessen Preis in den letzten Wochen von unter 100 US-Cent je Pfund zeitweise auf 140 US-Cent je Pfund in die Höhe schoss, als die eigentlich schon länger herrschende Erwartung eines Defizits in der aktuellen Saison schließlich doch noch Preiswirkung zeigte, wie Commerzbank-Analystin Michaela Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

„Aus dem Verlierer des Jahres 2018 wurde so der Gewinner 2019 unter den von uns beobachteten Agrarpreisen. Der Preis für Kaffee Robusta stieg ebenfalls, allerdings weniger stark. Zudem hatte er zuvor im Jahresverlauf gegenüber seinem Startniveau am stärksten von allen Preisen nachgegeben (minus 21 Prozent)“, so Kuhl.

Einen der wenigen Ausbrüche nach oben aus der Spanne von plus/minus zehn Prozent im Vergleich zu Jahresbeginn und den einzigen länger andauernden, habe Mais an der Börse Chicago während der Sommermonate gezeigt. Die Aussaatverzögerungen in den USA und die damit verbundenen Einbußen bei der Fläche und dem zu erwartenden Ertrag hätten den Maispreis in der Spitze um ein Viertel gegenüber Jahresbeginn in die Höhe schnellen lassen. Als das US-Landwirtschaftsministerium überraschend hohe Ernteschätzungen publiziert habe, seien diese am Markt zwar kritisch hinterfragt worden, hätten aber doch für etwas Beruhigung gesorgt (im Nachhinein hätten sie sich allerdings als zu optimistisch erwiesen), heißt es weiter.

„Zu den Verlierern des Jahres 2019 gehört der Weizenpreis in Paris mit einem Minus von knapp zehn Prozent, wozu die im Vergleich zu 2018 um 14 Prozent gestiegene EU-Weichweizenernte 2019 beitrug. Im Vorjahr war der Preis allerdings vor dem Hintergrund der dürrebedingt niedrigen EU-Ernte um fast 30 Prozent gestiegen. Im September 2019 lag der EU-Weizenpreis noch fast doppelt so stark im Minus, bevor er vom weltweiten Aufwärtstrend mitgezogen wurde, der den pessimistischeren Erwartungen an die Ernten auf der Südhalbkugel geschuldet war“, so Kuhl.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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