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19:40 Uhr, 15.07.2011

Acht Banken bestehen Stresstest nicht

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London (BoerseGo.de) - Acht von insgesamt 90 untersuchten Kreditinstituten haben den europaweiten Banken-Stresstest nicht bestanden. Dies teilte die europäische Bankenaufsicht EBA am Freitag in London mit. Nicht bestanden wurde der Test von fünf spanischen und zwei griechischen Banken sowie der Österreichischen Volksbanken AG. Diese Institute haben zusammen einen Kapitalbedarf von 2,5 Milliarden Euro, um die Kriterien zu erreichen, mit denen der Stresstest bestanden worden wäre.

Deutsche Banken konnten die Mindestanforderung einer Kernkapitalquote (Core-Tier-1) von fünf Prozent in beiden untersuchten Krisenszenarien erfüllen. Ein Sonderfall ist allerdings die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die den Test nur bei Anrechnung nicht berücksichtigter Stiller Einlagen bestanden hätte und deshalb kurzerhand aus der Untersuchung ausgestiegen war.

Die Deutsche Bank verfügte nach dem härtesten Stressszenario 2012 über eine Core-Tier-1-Quote von 6,5 Prozent, die Commerzbank kam auf 6,4 Prozent. Im risikogewichteten Mittel kommen alle deutsche Banken als Aggregat auf eine Quote von 7,0 Prozent.

Nach Angaben der Aufsichtsbehörde verfügen europaweit 16 Banken nur über eine niedrige Kernkapitalquote (Core-Tier-1) von fünf bis sechs Prozent. Diese Banken haben damit den Test nur knapp bestanden. Zu dieser Gruppe gehörten mit der HSH Nordbank (Core-Tier-1-Quote: 5,5 Prozent) und der NordLB (5,6 Prozent) auch zwei deutsche Institute. Diese Banken haben bis April 2012 Zeit, ihre Kapitalausstattung zu verbessern.

Wäre der 31.12.2010 und nicht der 30.04.2011 als Stichtag gewählt worden, hätten laut EBA insgesamt 20 Banken den Stresstest nicht bestanden. Der Kapitalbedarf dieser Institute hätte sich dann auf 26,8 Milliarden Euro belaufen.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wertete die Stresstest-Ergebnisse positiv. Der europäische Bankensektor habe seine Stabilität unter Beweis gestellt, sagte Schäuble.

Der Stresstest simuliert, wie sich das Kernkapital der Banken im Falle einer wirtschaftlichen Krise entwickelt. Im schärfsten Szenario wurde ein Schrumpfen der Wirtschaft in den 17 Euro-Staaten um 0,5 Prozent im Jahr 2011 und um 0,2 Prozent im Jahr 2012 sowie ein Einbruch der Aktienmärkte um 15 Prozent, eine Krise auf den Immobilienmärkten und ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 10,3 Prozent unterstellt.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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