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14:02 Uhr, 29.10.2007

Abgeltungssteuer für Spezialfonds wird vorgezogen

Grünwald (Fonds-Reporter.de) - Nach einem Entwurf der Bundesregierung werden Großinvestoren schon früher von der Abgeltungssteuer betroffen sein als Kleinanleger. Der "Regierungsentwurf für ein Jahressteuergesetz 2008" der Fraktionen CDU/CSU und SPD sieht eine Vorziehung der Einführung der Abgeltungssteuer auf den 9.11.2007 für Spezialfonds und Investmentvermögen vor, bei denen entweder eine besondere Qualifikation der Anleger oder eine Mindesthöhe der Beteiligung von 100.000 Euro oder mehr vorgeschrieben ist. Dies teilte die Jung, DMS & Cie.-Gruppe, ein Verbund aus mehr als 12.000 freien Finanzdienstleistern, am Montag mit. Damit bleibt es für die Abgeltungssteuer auf Publikumsfondsanteile beim Einführungstermin 1.1.2009.

"Wir sind sehr froh darüber, dass der Regierungsentwurf anders als bei den Zertifikaten eine differenzierte Lösung vorsieht und nicht wegen der Steuervermeidungsstrategien einzelner Großanleger alle Anleger pauschal bestraft", kommentiert Jung, DMS & Cie.-Vorstandsvorsitzender Dr. Sebastian Grabmaier den in der Branche erwarteten Schritt der Bundesregierung.

Auslöser der Diskussion über eine Vorziehung der 25%-igen Abgeltungssteuer auf Veräußerungsgewinne in Investmentfonds war eine Prüfbitte des Bundesrates, der ungerechtfertigte Steuervorteile bei Fondskonstruktionen für einzelne Großanleger (z. B. durch sog. Luxemburger "SIF-Fonds" ab 125.000 Euro) durch eine frühzeitige Änderung der Veräußerungsgewinnbesteuerung verhindern wollte. Eine ähnliche Diskussion über Spezialkonstruktionen bei Zertifikaten hatte zuletzt dazu geführt, dass die Abgeltungssteuer für sämtliche Zertifikate, die nicht unter "Finanzinnovationen" fallen, vorgezogen worden war.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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