„Abenomics“ geht die Puste aus
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Rotterdam (BoerseGo.de) - Robeco hegt Zweifel am japanischen Wirtschaftswunder. „Nach der Anhebung der Mehrwertsteuer im vergangenen Monat stehen Ministerpräsident Shinzo Abe immer weniger Optionen zur Verfügung“, urteilt Léon Cornelissen. Der Robeco-Chefvolkswirt hält weitere geldpolitische Lockerungen der Bank von Japan möglicherweise für unausweichlich, da wünschenswerte strukturelle Reformen zur Ankurbelung der Konjunktur nicht vorankämen. Aktien aus der Asien-Pazifik-Region beurteilt der Experte denn auch nur mit dem Votum „neutral“. Insgesamt ist Robeco für stärker risikobehaftete Anlageklassen wie Aktien und Anleihen jedoch positiv gestimmt. „Wir sehen kein Ende der sprichwörtlichen Suche nach Rendite“, schreiben die Volkswirte in ihrem aktuellen Monatsausblick.
Léon Cornelissen zeigt sich enttäuscht, dass Japan bisher erst wenige konkrete Maßnahmen angekündigt hat, um die verkrustete Wirtschaft des Landes zu reformieren. Handlungsbedarf sieht der Volkswirt vielerorts: „Steuerreformen, eine Deregulierung des Arbeitsmarktes und eine bessere Führung der Unternehmen könnten Investitionen fördern. Wünschenswert wären auch die stärkere Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt und eine Lockerung der Einwanderungspolitik.“
Auch die Beseitigung von Handelsschranken stockt. „Der letzte Besuch von US-Präsident Barack Obama in Japan mündete nicht in einem bilateralen Handelsabkommen“, kritisiert Cornelissen. „Dieses wäre jedoch notwendig gewesen, um Verhandlungen über das zwölf Nationen umfassende Transpazifische Partnerschaftsabkommen wieder aufzunehmen.“ Der japanische Ministerpräsident habe es aber vorgezogen, die heimische Landwirtschaft weiterhin mit hohen Zöllen zu protegieren.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.