Analyse
07:20 Uhr, 02.07.2024

7C SOLARPARKEN - Betrug in Bitterfeld?

Bei den Bestandshaltern von erneuerbaren Energien, insbesondere im Bereich Solar, läuft es derzeit alles andere als rund.

Erwähnte Instrumente

  • 7C Solarparken AG
    ISIN: DE000A11QW68Kopiert
    Kursstand: 2,755 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • 7C Solarparken AG - WKN: A11QW6 - ISIN: DE000A11QW68 - Kurs: 2,755 € (XETRA)

Viel Regen, wenig Sonne, gesunkene Strompreise – da kommt gerade vieles zusammen. Encavis, als Branchenprimus, wurde ja bereits von KKR und Viessmann aufgekauft. In Deutschland verbleiben da, neben 7C und Clearvise, nur noch wenige Alternativen für Investoren. Energiekontor und Abo Wind sind vor allem auf den Bereich Wind spezialisiert.

Abschreibung belastet zusätzlich

Bei 7C Solarparken muss der Anleger immer darauf achten, ob Vorstandschef Steven de Proost selbst auf der Käuferseite steht oder nicht. Meist sind die Kurse dann günstig zum Einstieg. Beim jüngsten Ausverkauf folgten aber keine Insiderkäufe. Folglich galt es, vorsichtig zu bleiben.

Dir gefallen meine Beiträge? Mehr davon gibt es in stock3 Plus. Teste stock3 Plus mit dem Code STARTPLUS einen Monat kostenfrei! Spezielle Analysen und Trading-Setups, exklusive Wissensartikel, hochwertige Analysen zu aktuellen kapitalmarktrelevanten Themen und einmal im Monat ein Schnuppertag für den Tradingservice stock3 Trademate!

Das Unternehmen hat die Spanne für das EBITDA jetzt von mindestens 57 Mio. EUR auf 46 bis 52 Mio. EUR abgesenkt. Operativ werden 5 Mio. EUR weniger verdient, wegen der Witterung und schlechter Strompreise. Wegen einer "Verzögerung" beim Bau und der Inbetriebnahme des Solarprojekts in Bitterfeld folgen weitere 6 Mio. EUR als Wertminderung. 7C spricht von „einer schwierigen Lage“. Ob kriminelle Energie dahintersteckt, muss noch geklärt werden. Jedenfalls wurde ein Gesellschafterdarlehen von 7C, entgegen von Zusicherungen und Gewährleistungen, an einen Drittinvestor verpfändet. Die Chancen auf eine Einbringung erscheinen 7C gering, weshalb es zur Abschreibung kommt. Offensichtlich ist das eine Sache, die noch vor Gericht gehen wird.

Auch ein weiterer Park geht erst verspätet ans Netz und liefert so erst später als gedacht Erträge. Neben einer operativ schlechten Entwicklung kommen also auch noch große Probleme in der Projektentwicklung hinzu.

Netto, also unter dem Strich, dürfte 7C dieses Jahr in die Verlustzone rutschen. Gut möglich, dass de Proost dann auch die Dividende streicht. Die Aktie dürfte sich erst dann erholen, wenn auch die Strompreise und die Zinsen wieder freundlichere Signale senden. Solarparks sind extrem zinssensitiv, ähnlich wie Immobilien. Die künftigen Cashflows sind bei steigenden Zinsen "weniger wert", vereinfacht gesagt.

Fazit: Anleger warten ab, wann de Proost mit seinen Käufen beginnt. Es klingt stupide, aber derzeit spricht noch wenig für ein Investment in die 7C-Aktie. Zudem scheint man einem Betrugsversuch aufgesessen zu sein. Das sorgt auch nicht für Vertrauen. Zunächst sollte sich der Nebel etwas lichten.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

Schätzungen von vor der Warnung

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mio. EUR 69,80 70,80 70,90
Ergebnis je Aktie in EUR 0,12 0,10 0,15
KGV 23 28 18
Dividende je Aktie in EUR 0,06 0,12 0,12
Dividendenrendite 2,18% 4,36% 4,36%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

7C Solarparken AG-Aktie
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

Mehr über Sascha Gebhard
  • Swing- und Positions-Trading
  • Newstrading
  • Nebenwerte
Mehr Experten