2021 Rekordjahr für ETFs in Europa?

der europäische ETF-Markt hat seit Beginn des Jahres bereits 70 Milliarden US-Dollar an Zuflüssen verzeichnen können. In weniger als vier Monaten ist so das Volumen des Gesamtmarktes auf 1,38 Billionen US-Dollar gestiegen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2020 flossen 120 Milliarden US-Dollar in den Markt. Wenn die derzeitige Entwicklung anhalte, dann werde 2021 ein Rekordjahr für ETFs, sagt Howie Li, Leiter des ETF-Geschäftsbereichs bei Legal & General Investment Management (LGIM):

“Von den Nettomittelzuflüssen seit Beginn des Jahres entfielen knapp 60 Milliarden auf Aktien-ETFs – das sind rund 85 Prozent. Das sah letztes Jahr noch anders aus. 2020 verzeichneten Aktien-ETFs 55 Prozent der gesamten Zuflüsse. Weitere 33 Prozent (40 Milliarden US-Dollar) machten Anleihe-ETFs aus – ein Rekordjahr für die Anlageklasse. Insgesamt machen Anleihe-ETFs jedoch weniger als ein Viertel des gesamten europäischen ETF-Marktes aus. Hier ist meiner Meinung nach noch Raum für Wachstum und Innovationen.

Interessant zu beobachten ist, dass innerhalb des Aktien-ETF-Bereichs nachhaltige ETFs mehr als ein Drittel (über 20 Milliarden US-Dollar) der diesjährigen Zuflüsse ausmachen. Und das obwohl der Anteil nachhaltiger ETFs am Gesamtvermögen der Aktien-ETFs immer noch bei 11 Prozent liegt. Das ist eine positive Entwicklung.

Ähnlich wie am Anleihe-ETF-Markt hat sich dieses Jahr eine Kehrtwende bei physischen Gold-ETFs vollzogen. Während 2020 über 13 Milliarden US-Dollar an Neugeldern in Gold-ETFs flossen, sind dieses Jahr bislang über 2 Milliarden US-Dollar aus diesem Segment abgeflossen.

Erfreulicherweise konnten Themen-ETFs den Trend an konsistent positiven monatlichen neuen Nettomittelzuflüssen – trotz des Technologie-Ausverkaufs im März – fortsetzen. Bisher verzeichneten sie in jedem Monat dieses Jahres positive Nettozuflüsse – ähnlich wie 2020. Und dem nicht genug: Im Januar und Februar gab es monatliche Rekordzuflüsse von jeweils über 3,5 Milliarden US-Dollar. Die Zahl illustriert die rasante Dynamik des Sektors. Der letzte Höchststand war mit 2,5 Milliarden US-Dollar Nettomittelzuflüssen gerade erst im Monat davor erreicht worden, im Dezember 2020.“