2018: Ein spannendes Jahr für Schwellenländer
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Den Haag (GodmodeTrader.de) - Nach fünf unterdurchschnittlichen Jahren, die durch eine starke Wachstumsabkühlung, Kapitalabflüsse und Sorgen über das chinesische Finanzsystem bedingt waren, kam es im Jahr 2016 in den Schwellenländern zu einer Trendwende. Zwar streute Ende 2016 die Wahl von Donald Trump Sand ins Getriebe, aber die Bedenken hinsichtlich protektionistischer Maßnahmen in den USA hielten nicht lange an, wie NN-Investment-Partners-Schwellenländerexperte Maarten-Jan Bakkum in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
2017 werde als das Jahr in Erinnerung bleiben, in dem der Welthandel stark zulegte, sich die chinesische Politik eines ausgeglicheneren Wachstumsmodells zur Verringerung der Kreditabhängigkeit der Wirtschaft bestätigte und – sehr wichtig – sich das Kreditwachstum in den restlichen Schwellenländern erholte. Wie bereits 2016 habe aber auch das Jahr 2017 etwas ernüchternd geendet: Aufgrund der leichten Korrektur chinesischer Internetaktien und steigender Zinserwartungen in den USA hätten Schwellenländeraktien ein Drittel ihrer bisherigen Outperformance des Jahres wieder eingebüßt, heißt es weiter.
„Das Aktienjahr 2018 dürfte für die Schwellenländer aus den gleichen Gründen ungewiss beginnen: Der IT-Sektor ist weiter nervös – Technologieaktien machen mittlerweile 30 Prozent des MSCI Emerging Markets Index aus – und die Sorgen über die US-Zinspolitik nehmen zu. Beides sind jedoch eher kurzfristige Probleme. Letztlich zählen die langfristigen Wachstumsperspektiven, und diese sind gut. Außerdem wird die Fed die Zinsen zwar anheben, aber vermutlich kaum mehr als es bereits eingepreist ist“, so Bakkum.
Das würde bedeuten, dass sich der positive Trend an den Aktienmärkten der Schwellenländer fortsetze. Denn das Wachstum des Welthandels sei aktuell sehr robust und zeige keine Anzeichen von Schwäche. Das sei für die Schwellenländer immer eine wichtige Stütze. Zugleich bedeute die Beschleunigung des Kreditwachstums, dass auch Konsum und Investitionen in den meisten Schwellenländern anzögen – das erste Mal seit 2011, heißt es weiter.
„Aktuell scheinen die größten Risiken nicht mehr mit der US-Zinspolitik oder dem chinesischen Finanzsektor zusammenzuhängen. Heute sollten Anleger in den Schwellenländern ihre Aufmerksamkeit vielmehr folgenden Faktoren schenken: den Wahlen in Mexiko im Juli und Brasilien im Oktober, dem politischen Richtungskampf in Südafrika und den ersten Stressanzeichen in der überhitzten Wirtschaft der Türkei. Für diese Länder wird das kommende Jahr aufregend und vermutlich für einen längeren Zeitraum richtungsweisend werden. Die größte Herausforderung für Anleger in Schwellenländern besteht 2018 damit im Umgang mit den Risiken und Chancen in diesen vier Staaten“, so Bakkum.
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