2015 wird ein gutes Aktienjahr
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wangen im Allgäu (BoerseGo.de) - Vor allem deutsche Anleger befinden sich in einem Dilemma. 5,3 Billionen Euro Geldvermögen liegen zu rund 80 Prozent in Bankeinlagen und Versicherungen. Beide sind zu größten Teilen verzinslich angelegt. Nur sechs Prozent davon liegt in Aktien. In Zeiten, in denen Banken für Einlagen bei der Zentralbank Strafzinsen bezahlen müssen, ist es nicht verwunderlich, wenn die Debatten um Negativzinsen für Großanleger und Nullzinsen für gewöhnliche Sparer an Dynamik gewinnen und aus unserer Sicht das Jahr 2015 prägen werden, wie Daniel Zindstein, verantwortlich für das Portfoliomanagement des Vermögensverwalters GECAM AG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Dabei hätten die großen Kapitalsammelstellen (Versicherungen, Pensionskasse) in unserem Land durch die massiv gestiegenen Anleihenkurse (fallende Renditen) bisher kräftig verdient. In langlaufenden Bundesanleihen seien es über die letzten fünf Jahre über 60 Prozent gewesen. Die Tatsache, dass der Rentenmarkt auf Top-Niveau notiere, sei gleichzeitig eine Chance und ein Risiko. Erstens würden Gewinnmitnahmen bei Umschichtungen in alternative Assetklassen auf Top-Niveau ermöglicht. Zweitens verblieben jedoch die größten Strukturanteile der Kapitalanlagen im Anleihensegment, was dieses für Kursschwankungen anfällig mache. Darüber hinaus sei es gar nicht so leicht Alternativanlagen zu finden, denn die zweite große liquide Anlageklasse – der Aktienmarkt – notiere allerorten auch auf Höchstständen, heißt es.
Doch können die Aktienmärkte noch weiter steigen? Für einheimische Leser sei es sicher am interessantesten den deutschen Aktienmarkt etwas zu beleuchten. Setze man die zu zahlenden Preise in Verhältnis zu den Unternehmensgewinnen (Kurs-Gewinn-Verhältnis), so ergebe sich eine Zahl von 13. Sowohl im internationalen Vergleich wie auch im langjährigen Durchschnitt sei dies nicht als teuer zu bezeichnen (zum Vergleich: Im Jahr 2000 war das Dax-KGV bei über 30). Vergleicht man jedoch einmal das KGV einer 10-jährigen Bundesanleihe von 133 (!), erkenne man die krassen Bewertungsunterschiede, so Zindstein weiter.
Die Weltkonjunktur wachse laut IWF-Prognosen im nächsten Jahr rund 3,5 Prozent. Grundsätzlich profitierten die deutschen Exportunternehmen davon überdurchschnittlich. Darüber hinaus wirke der niedrige Ölpreis momentan wie ein weltweites Konjunkturprogramm. Zudem begünstige der schwache Euro innerhalb Europas in erster Linie die Exportindustrienation Deutschland. Der Export werde im Jahr 2015 also sowohl die deutsche Konjunktur als auch den heimischen Aktienmarkt antreiben. „Kurse können nur weiter steigen, wenn auch Geld da ist, das noch in die Märkte fließen kann – ein trivialer Zusammenhang. Nimmt man nur einmal die institutionellen Anleger hierzulande und deren Aktienquoten als Beispiel, so ergeben sich daraus nahezu unglaubliche potentielle Summen, die über die nächsten Jahre unter anderem zur Aktienanlage zur Verfügung stehen könnten“, so Zindstein, der unter einer Renditeperspektive die Aktienanlage für alternativlos hält. „Wichtig für Anleger sind lediglich ein längerer Anlagehorizont, breite Streuung und für Sparer Ansparpläne in Aktienfonds. Für Anleger mit größeren Einmalbeträgen bieten sich vermögensverwaltende Investmentfonds an.“
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.