Fundamentale Nachricht
10:17 Uhr, 31.01.2014

2014 könnte sehr volatil werden

Jede Abweichung von den Wachstums- und Inflationserwartungen wird 2014 maßgeblichen Einfluss auf die Märkte haben, so dass 2014 ein sehr volatiles Jahr werden könnte, meint Robert Spector, CFA, Institutional Portfolio Manager bei MFS

Frankfurt am Main/Boston (BoerseGo.de) - Die Investoren erwarten ein gutes Jahr 2014. In der zweiten Jahreshälfte 2013 sind die Aktienmärkte weltweit um 15 Prozent gestiegen. Die Anleiherenditen haben zugelegt – bei amerikanischen Zehnjahresanleihen bis auf drei Prozent im Dezember – und der Goldpreis ist im letzten Jahr um 28 Prozent gefallen. All dies sind Zeichen für Optimismus. Die Anleger erwarten offenbar eine Belebung der Konjunktur und eine weiter niedrige Inflation. Interessant, aber möglicherweise keine Überraschung ist, dass sich sowohl die Finanzgurus aus dem TV als auch Wallstreet-Auguren dieser Meinung anschließen. Viele Anleger glauben daher, dass sich Aktien auch 2014 besser als Anleihen entwickeln werden, wie Robert Spector, CFA, Institutional Portfolio Manager bei MFS in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Bislang sei nur wenig an den Konsenserwartungen auszusetzen. Die US-Wirtschaft scheine an Dynamik zu gewinnen: Der Arbeitsmarkt habe sich kontinuierlich verbessert. Der Wohnimmobilienmarkt habe sich weitgehend von den Folgen des sprunghaften Anstiegs der Hypothekenzinsen Mitte 2013 erholt. So lange die Fed ihre Anleihekaufprogramme langsam zurückführe und die niedrige Inflation kräftige Zinserhöhungen unwahrscheinlich mache, dürften die Langfristzinsen keine Kapriolen veranstalten. Für den Euroraum signalisierten die Umfragen ein volatiles Wachstum, aber die Aussichten für Großbritannien seien besser. Japan brauche noch immer ernsthafte Strukturreformen (die dritte Säule der „Abenomics‘‘), heißt es weiter.

„Außerdem sind wir noch nicht restlos überzeugt, dass der staatliche Ausgleich für die Erhöhung der Mehrwertsteuer funktioniert. Unterdessen halten wir die expansive Geldpolitik und den schwächeren Yen für günstig. Nachdem die Mittelzuflüsse in die Emerging Markets aufgrund der Tapering-Diskussion Mitte 2013 versiegt waren, hat sich die Konjunktur hier wieder einigermaßen stabilisiert. Insgesamt bleiben wir überzeugt, dass die Kombination aus leichtem Weltwirtschaftswachstum, niedriger Inflation und expansiver Geldpolitik gut für risikoreiche Assetklassen ist. Wir sind uns aber auch bewusst, dass diese optimistische Prognose bereits in den Kursen enthalten ist: Sie sind gestiegen und jede Abweichung von den Wachstums- und Inflationserwartungen wird 2014 maßgeblichen Einfluss auf die Märkte haben. Das gilt in beiden Richtungen. 2014 könnte also ein sehr volatiles Jahr werden“, so Spector.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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