2009: Wie das Wetterphänomen “La Nina” unsere Ernte bedroht
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Die Getreide- und Ölsaaternte auf unserem Globus könnte im Jahr 2009 durch das Wetterphänomen “La Nina” bedroht werden.
In den letzten Wochen hat sich das Wetterphänomen, welches durch kälter als normale Temperaturen für der Westküste Südamerikas ausgelöst wird, schnell verstärkt. Diese sogenannte Klima-Anomalie wirkt sich nachhaltig auf die Temperaturen des Ozeans und der Atmosphäre aus.
Drew Lerner, Präsident von World Weather Inc. im US-Bundesstaat Kansas sieht wegen der schnellen Abkühlung der Oberflächentemperaturen des äquatorialen Pazifik in den ersten drei Monaten 2009 ausbleibenden Regen in Südamerika und kalte und nasse Bedingungen, wenn die USA beginnen werden, ihre neuen Getreidesorten auszupflanzen. Außerdem könnten im Herbst dann mehr Hurrikans Überflutungen und Schäden am Golf von Mexiko auslösen.
Mehr Regen in Australien
„Die Auswirkungen von La Nina sind bereits an einigen Stellen zu spüren. In Australien regnet es öfter, und auch in Indonesien, Malaysia und den Phillipinen fällt mehr Regen. Im Südosten von Südamerika ist es dagegen spürbar trockener“, so Lerner. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass sich La Nina in 2009 in seiner vollen Stärke ausbilden wird.“
Die Temperaturabkühlungen erstrecken sich bereits jetzt weiter nach Westen als sonst und erreichen größere Wassertiefen. Auch die US National Oceanic and Atmospheric Administration rechnet im nächsten Jahr mit einem stärkeren „La Nina“ als noch in der Prognose vor einem Monat. Außerdem wird dieser „La Nina“ länger anhalten als in den Vorjahren, was das Risiko für die Ernte in Nord- und Südamerika erhöhe.
An den Sojamärkten nimmt man diese Prognosen ernst. Mehr als die Hälfte der weltweiten Sojaernte wird in Brasilien und den USA angebaut. Heute steigen die Sojabohnenpreise auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten.
Überflutungen in den USA befürchtet
Zum Anfang dieses Jahres führten die kalten pazifischen Wassertemperaturen in den USA zu den schlimmsten Überschwemmungen seit dem Jahr 1993. Im Sommer erwärmten sich die Temperaturen leicht, so dass das Gegenteil von „La Nina“ – „El Nino“ genannt, vorherrschte. Nun kühlen sich die Temperaturen erneut ab. Das letzte Mal, dass zwei aneinanderfolgende „La Nina“-Klimaphänomene auftraten, war im Jahr 2001. Damals fiel die Maisernte um 4,8%, was direkt auf das kalte und nasse Wetter in diesem Jahr zurückzuführen war, welches durch „La Nina“ ausgelöst wurde. Außerdem pflanzten Landwirte in den USA in diesem Jahr 1,6% weniger Soja an, da sie die ungünstigen Wetterbedingungen erwarteten. Auch in diesem Jahr befürchten Landwirte, dass sie erst später als sonst auf die Felder gehen können, um ihre Getreidesorten auszupflanzen.
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