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10:25 Uhr, 09.01.2007

2006 ein gutes Jahr für Schiffsbeteiligungen

Der Markt für Schiffsbeteiligungen hat sich im zu Ende gegangenen Jahr 2006 auf einem guten Niveau konsolidiert. Auf Basis ihrer traditionellen Jahresendumfrage unter 49 Emissionshäusern analysiert die Krüger-Gruppe dass im letzten Jahr in Deutschland bei Kapitalanlegern ein Eigenkapital für Beteiligungen an Hochseeschiffen von ca. 2,25 Milliarden Euro eingeworben wurde. Damit lag der Markt um knapp ein Viertel unter dem außergewöhnlichen Rekordniveau des Vorjahres.

Die Konsolidierung des Marktes ist nach Ansicht der befragten Emissionshäuser zu einem großen Teil auf die erfolgreichen Aktivitäten in den beiden Vorjahren zurückzuführen. Fast 80 % der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass viele Anleger in den Jahren 2004 und 2005 sehr hohe Engagements eingegangen waren und im zurückliegenden Jahr 2006 erst einmal ausstehende Tranchen des in den Vorjahren gezeichneten Eigenkapitals bezahlen mussten. Weniger stark spielte eine Rolle, dass die steuerliche Anfangsförderung für Schiffsbeteiligungen gegenüber der Vergangenheit eingeschränkt wurde.

Im Gegenteil: Die jetzige steuerliche Förderung in Form der günstigen Tonnagebesteuerung wird als sehr attraktiv gesehen. Nahezu einhellig erklärten die Emissionshäuser, dass die Bestätigung der auch in etlichen europäischen Ländern geltenden Tonnagesteuer für Deutschland den Schifffahrtsgesellschaften und den Schiffsinvestoren Sicherheit gäbe. Das positive Votum für die Tonnagesteuer und den Schifffahrtsstandort Deutschland erfolgte von Bundeskanzlerin Angela Merkel Ende 2006 in Hamburg.

Interessanterweise haben die Berichte über rückläufige Frachtraten- Entwicklungen nur leicht verunsichert. So vertritt die Mehrheit der befragten Unternehmen die Meinung, dass die Korrektur der im Vorjahr auf Rekordhöhen geschnellten Fracht- und Charterraten nur vorübergehend sei. Gut 70% der Emissionshäuser gehen davon aus, dass das Jahr 2006 lediglich eine Delle im insgesamt intakten Aufwärtstrend der internationalen Schifffahrtsmärkte bildet. Gute Konjunkturnachrichten, insbesondere aus Deutschland, und eine sich bereits bessernde Erlössituation für die Seeschifffahrt sollen 2007 das Emissionsgeschäft beleben. So planen 80% der Emissionshäuser in diesem Jahr mehr Eigenkapital für Schiffsbeteiligungen zu platzieren.

Die Zukunftsprognosen der Emissionshäuser bzgl. des voraussichtlichen Gesamt- Platzierungserfolges in 2007 fallen unterschiedlich aus: Gut die Hälfte geht von einem erneuten Wachstum des Marktes aus, während die andere Hälfte für 2007 kaum bis gar kein Wachstum des Marktes für Schiffsbeteiligungen erwartet. "Der Markt hat aus unserer Sicht 2006 tief durchgeatmet", so Schifffahrtsexperte Tinus Brehm, "doch für 2007 stehen die meisten Vorzeichen generell auf grün." Durch Rekordausschüttungen zum Ende des Jahres seien die Inhaber von Schiffsbeteiligungen auch liquiditätsmäßig jetzt wieder hervorragend aufgestellt und etliche wollten die sich bietenden Chancen nutzen. Die Schiffsbeteiligung werde gegenüber anderen Anlageformen auch aufgrund der günstigen Tonnagesteuer als besonders attraktiv angesehen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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