ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
EU-Kommission bestätigt Wachstumsprognose 2024 für Eurozone
Die EU-Kommission hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone bestätigt. "Nach einer langen Phase der Stagnation kehrt die EU-Wirtschaft zu einem moderaten Wachstum zurück, während der Desinflationsprozess weitergeht", erklärte die Behörde in ihrer Herbstprognose. Für das Jahr 2024 erwartet die Kommission ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,8 (bisher: 0,8) Prozent. Für das Jahr 2025 wurde die Prognose auf 1,3 (1,4) Prozent gesenkt. Und für das Jahr 2026 veranschlagt die Behörde ein Wachstum von 1,6 Prozent.
Deutsches BIP steigt 2025 und 2026 um 0,2% und 1,0%
Commerzbank-Volkswirt Jörg Krämer erwartet für das nächste Jahr eine schwache Erholung der deutschen Wirtschaft. "Wir rechnen für 2025 mit einem Wachstum von 0,2 Prozent. Für 2026 rechnen wir mit 1,0 Prozent Wachstum, bei Berücksichtigung der höheren Zahl von Arbeitstagen sind es nur 0,7 Prozent", sagte Krämer bei der Vorstellung seines Jahresausblicks. Für 2024 geht Krämer weiterhin von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent aus. Im Winterhalbjahr wird das BIP Krämer zufolge bestenfalls stagnieren. Für das Frühjahr erwartet der Commerzbank-Chefvolkswirt den Beginn einer Erholung.
Schweizer Wirtschaft wächst im dritten Quartal um 0,2 Prozent
Das schweizerische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im dritten Quartal 2024 nach ersten Berechnungen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Einem Wachstum des Dienstleistungssektors steht eine negative Entwicklung der Industrie gegenüber, wie das Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) in einer Schnellschätzung mitteilte.
Japans Konjunktur kühlt ab - Konsum aber positiv
Japans Wirtschaft hat im 3. Quartal an Schwung verloren, und das BIP-Wachstum wird wahrscheinlich auch in den nächsten Quartalen auf diesem niedrigen Niveau bleiben, schreibt Marcel Thieliant von Capital Economics. "Dennoch waren die Details der Daten recht ermutigend", stellt er fest und weist darauf hin, dass die Verbraucherausgaben im Vergleich zum Vorquartal gestiegen sind. Allerdings seien sowohl die privaten als auch die öffentlichen Investitionen rückläufig gewesen, während die Nettoexporte das BIP-Wachstum belastet hätten.
Fed-Notenbankerin stellt Zinssenkung im Dezember in Frage
Eine hochrangige US-Notenbankerin hält es für möglich, dass die Zentralbank das Tempo ihrer Zinssenkungen verlangsamen muss. Es sei aber noch zu früh, um zu sagen, ob dies schon bei der Sitzung der Zentralbank im nächsten Monat geschehen soll. Eine weitere Zinssenkung im Dezember sei "sicherlich möglich, aber noch nicht beschlossene Sache", sagte Susan Collins, Präsidentin der Boston Fed, in einem Interview. "Bis Dezember werden wir noch weitere Daten sehen, und wir werden weiterhin abwägen müssen, was sinnvoll ist."
ZDH: Politik muss gesamte Wirtschaft in den Blick nehmen
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat anlässlich des heutigen Industriegipfels im Kanzleramt aufgerufen, die gesamte Wirtschaft in den Blick zu nehmen und vor Subventionen gewarnt. "Branchenbezogene Lösungen bringen allenfalls sektorale Verbesserungen, lösen aber nicht den erforderlichen gesamtwirtschaftlichen Schub aus", sagte ZDH-Präsident Jörg Dittrich. Themen wie bezahlbare Energie, Bürokratieabbau, eine hohe Steuerlast und immer weiter steigende Sozialabgaben betreffen die gesamte Wirtschaft, bei den explodierenden Lohnzusatzkosten ist das Handwerk als personalintensiver Bereich sogar noch einmal deutlich stärker betroffen."
Ministerium: Kukies weiter zu Bereinigungsvorlage für Etat 2025 bereit
Das Bundesfinanzministerium hat einen Magazinbericht zurückgewiesen, nach dem Finanzminister Jörg Kukies (SPD) darauf verzichten will, dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch eine so genannte Bereinigungsvorlage für den Bundesetat 2025 vorzulegen und das Verfahren für den Haushalt des nächsten Jahres damit endgültig gescheitert sei. "Der Regierungsentwurf liegt dem Parlament zur Beratung vor. Insofern das Parlament eine weitere Beratung des Haushaltsetwurfs vorsieht, werden wir die Änderungsbitten der Bundesregierung im Rahmen einer Bereinigungsvorlage einbringen", sagte eine Ministeriumssprecherin zu Dow Jones Newswires. "Die Entscheidung liegt jedoch in den Händen des Parlaments."
CDU: Keine Veränderungen im Bund an der Schuldenbremse
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat Spekulationen zurückgewiesen, nach denen die Union sich eine generelle Lockerung der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse vorstellen könne. "Mit uns gibt es keine Veränderung im Bund an der Schuldenbremse, weil das unsere tiefe Überzeugung ist " sagte er am Donnerstabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". Die Schuldenbremse für den Bund sei flexibel, da es eine Konjunkturkomponente gebe. Die erlaubt der Bundesregierung in konjunkturell schwierigen Zeiten höhere Schulden aufzunehmen. SPD und Grüne haben wiederholt auf eine Lockerung gefordert, um mehr schuldenfinanzierte Investitionen umsetzen zu können.
Klingbeil will SPD-Wahlkampf mit Familie, Rente und Löhnen gewinnen
SPD-Chef Lars Klingbeil will die Bundestagswahl mit den Themen Familie, Rente und Löhne gewinnen. Mit Blick auf diese Schwerpunkte hält Klingbeil Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trotz wachsender Kritik aus der Partei für den richtigen Kandidaten. "Mit unserem Kanzler Olaf Scholz kämpfen wir für Familien, für Rentnerinnen und Rentner, für alle, die auf vernünftige Löhne angewiesen sind. Damit werden wir uns nach vorne arbeiten und deutlich machen, wo die Unterschiede zu Friedrich Merz liegen", sagte Klingbeil der Bild. Merz' Agenda für Besserverdiener habe für die breite Mehrheit in diesem Land nichts zu bieten.
+++ Konjunkturdaten +++
Hongkong BIP 3Q saisonbereinigt -1,1% gg 2Q
DJG/DJN/apo
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