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DJ POLITIK-BLOG/
Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:
ZDH-Präsident: Politische Lage darf nicht zum Standortrisiko werden
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, hat vor Nachteilen für den Wirtschaftsstandort Deutschland durch eine anhaltende Regierungskrise gewarnt. "Ein politisches Entscheidungsvakuum, das sich über Monate hinzieht, ist aus Sicht der Wirtschaft inakzeptabel", erklärte Dittrich. "Die Regierungskrise schürt massive Verunsicherung", hob er hervor. Betriebe und Beschäftigte brauchten gerade jetzt Verlässlichkeit, Stabilität und Planungssicherheit. "Die politische Lage darf nicht zum Standortrisiko werden", mahnte der Handwerkspräsident. "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Deutschland braucht schnellstmöglich eine handlungsfähige Regierung mit entsprechendem parlamentarischem Rückhalt." Es müsse deshalb kritisch hinterfragt werden, ob der im Raum stehende Zeitplan dem großen Handlungsdruck in Deutschland und Europa gerecht werde.
DSGV: In Berlin schnell Klarheit schaffen
Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Ulrich Reuter, hat nach dem Ampel-Aus "schnell Klarheit" für eine handlungsfähige Regierung gefordert. "Dass die Bundesregierung in diesen Wochen auseinanderbrechen könnte, damit musste man rechnen", sagte Reuter. "Dass es gestern - am Tag des Wahlsieges von Donald Trump in den USA geschehen würde - ist zumindest einmal unglücklich und erhöht die Unsicherheit." Man brauche in diesen Wochen ein starkes Europa, und Europa brauche dafür baldmöglichst eine handlungsfähige deutsche Regierung. "Deswegen ist es wichtig, in Berlin schnell Klarheit zu schaffen", sagte Reuter. Bis es soweit sei, seien die demokratischen Kräfte gefordert, "gemeinsam alles zu tun, um unsere Wirtschaft so schnell wie möglich wieder auf einen stabilen Wachstumspfad zu bringen und den Menschen in diesem Land wieder Zuversicht zu geben".
ZVEI warnt vor Hängepartie nach Ampel-Aus
Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI hat Neuwahlen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt verlangt. "Eine politische Hängepartie kann sich die Wirtschaft nicht leisten", erklärte der Vorsitzende der ZVEI-Geschäftsführung, Wolfgang Weber. "Unser Land hat Besseres verdient." Die Lage sei ernst, die Unternehmen brauchten schnell Entlastung: Bürokratie abbauen, die keinen Sinn stifte, den Strompreis auf ein wettbewerbsfähiges Niveau senken, und letztlich angebotsorientierte Rahmenbedingungen schaffen, die Wachstum entfachten. "Solche Entscheidungen brauchen eine handlungsfähige, gefestigte Bundesregierung, auch um wirtschaftsorientiert auf die sich gerade konstituierende neue EU-Kommission und das neue Parlament einwirken zu können." Dass die Neuwahlen erst im März 2025 stattfinden sollten, halte der ZVEI für falsch. "Deutschland braucht eine Regierung, die gestalten kann. Deshalb fordern wir Neuwahlen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt", sagte Weber.
BDI-Präsident fordert schnell neue Regierung
Deutschland brauche schnell eine neue Regierung, fordert der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm. "Die Regierungsparteien sind in den vergangenen Monaten ihrer gemeinsamen Verantwortung für die Sicherung der Zukunft des Landes immer weniger gerecht geworden", stellte er fest. Das Ende der Koalition sei ein konsequentes Ergebnis dieser Entwicklung. "Angesichts der weltpolitischen Lage und der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung des Standorts Deutschland brauchen wir jetzt so schnell wie möglich eine neue, handlungsfähige Regierung mit eigener parlamentarischer Mehrheit." Stabilität, Planungssicherheit und entschiedenes gemeinsames Handeln für einen wettbewerbs- und zukunftsfähigen Standort seien jetzt dringend nötig. "Die politischen Akteure der demokratischen Mitte sind jetzt gefordert, staatspolitisch verantwortlich zu handeln, um schnell für stabile Verhältnisse zu sorgen." Eine künftige Bundesregierung müsse sich vorrangig darum kümmern, den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder in die Erfolgsspur zu führen.
DIHK will schnell bessere Bedingungen für Wirtschaft
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat nach dem Bruch der Ampel-Koalition schnelle Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft gefordert. "Die Unsicherheiten für die Unternehmen sind mit dem Bruch der Regierungskoalition noch größer geworden", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. "Nichts braucht unsere Wirtschaft derzeit mehr als das Vertrauen in einen wirtschaftspolitischen Kurs, der die Bedingungen für Investitionen und Wachstum endlich wieder verbessert. Wir hoffen deshalb auf eine kurze Übergangsphase." In Zeiten vielfacher Herausforderungen könne nur eine handlungsfähige Regierung mit einer Mehrheit im Parlament die erforderlichen Entscheidungen treffen. "Jetzt zählt der Blick nach vorne", betonte er. Dabei müsse die Stabilisierung der Wirtschaft ganz oben auf der Prioritätenliste stehen: "Energiekosten runter, Steuern investitionsfreundlich gestalten, Auflagen und vielfältige Berichtspflichten müssen gestrichen, Planungs- und Genehmigungsverfahren schnell vereinfacht werden."
IfW: Politik sollte Schuldenbremse für notwendige Ausgaben reformieren
Der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Moritz Schularick, hat an die Politik appelliert, die Schuldenbremse zu ändern, um mit Krediten den finanziellen Spielraum für notwendige Ausgaben zu schaffen. "Die demokratischen Parteien tragen hier eine besondere Verantwortung, um die finanzielle Basis für ein handlungsfähiges Deutschland zu schaffen. Jetzt ist der Moment, gemeinsam die Schuldenbremse zu reformieren und die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit des Landes zu stärken", erklärte Schularick. Nach dem Wahlsieg von Donald Trump stünden Deutschland und Europa vor der Aufgabe, ihre Handlungsfähigkeit und Einheit zu wahren. Angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen und der notwendigen Unterstützung der Ukraine seien kurzfristig erhebliche zusätzliche Investitionen erforderlich. "Diese können derzeit nur durch Kreditaufnahme finanziert werden, was auch ökonomisch sinnvoll ist", sagte er.
Baugewerbe: Trotz Ampelchaos Konjunktur nicht weiter abwürgen
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe fordert, dass das Aus der Ampel nicht zu Lasten der weiter notwendigen Investitionsmaßnahmen gehen darf. Frühere Neuwahlen seien nötig. "Eine nun drohende vorläufige Haushaltsführung bedeutet weniger Sicherheit und Planbarkeit gerade für die Bahn und die Autobahn. Diese Unsicherheit trifft auch die baugewerblichen Unternehmen", sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Verbands. "Trotz Ampelchaos brauchen wir hier schnell Klarheit, damit weiter geplant und gebaut werden kann. Nichts schadet einer Investitionsbranche wie der Bauwirtschaft mehr als unklare Rahmenbedingungen." Auch der ohnehin schon angeschlagene Wohnungsbau sei darauf angewiesen. Die Menschen, die bauen wollten und Förderungen dafür benötigen, dürften nicht enttäuscht werden. "In Zeiten großer Wohnungsnot hätte jeder weitere Förderstopp fatale Auswirkungen", sagte er. Man habe das Förderchaos 2022 erlebt und spüre die Folgen heute noch.
VDA-Präsidentin Müller für schnelle Neuwahlen
Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat sich nach dem Aus der Ampel-Koalition für schnelle Neuwahlen ausgesprochen. "Im Interesse des ganzen Landes müssen baldmöglichst Neuwahlen stattfinden", sagte sie. "Weiteren Stillstand kann Deutschland sich in dieser Lage nicht leisten. Es braucht eine Regierung, die Verantwortung übernimmt, ihren Standort und somit die Volkswirtschaft sowie das Wachstum stärkt und damit die Zukunft von Arbeit und Beschäftigung sichert." In einer überaus schwierigen Welt- und Wirtschaftslage brauche Deutschland eine Regierung, die die Herausforderungen geschlossen und mit Ernsthaftigkeit angehe. "Dass die Ampel-Koalition dazu nicht mehr in der Lage ist, hatte sich zuletzt häufiger und immer deutlicher auf offener Bühne abgezeichnet", sagte Müller. Es sei richtig, dass die Koalitionäre daraus nun ihre Konsequenzen gezogen hätten.
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