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09:53 Uhr, 17.08.2025

10 unterbewertete Value-Aktien: Hohes Potenzial & Dividende

Erwähnte Instrumente

An der Börse gibt es immer wieder Unternehmen, die wirtschaftlich hervorragend dastehen – solide Gewinne, gesunde Bilanzen, starke Marken – deren Aktienkurs aber unter dem liegt, was der innere Wert vermuten lässt. Genau solche Fälle wollen wir in dieser Goldesel Topstory aufspüren. Wir stellen zehn Aktien vor, die aus Sicht vieler Investoren zu den aktuell attraktivsten „Value-Schnäppchen“ gehören: gesunde Unternehmen mit Substanz, die nicht nur ein überzeugendes Geschäftsmodell haben sondern auch eine verlässliche Dividende zahlen.

Das Ziel: bewusst nach Chancen suchen, bei denen das Verhältnis von Preis und Wert noch stimmt. Dabei geht es nicht um kurzfristige Spekulation, sondern um solide Investments mit Perspektive – Aktien, die auch in turbulenteren Phasen Substanz bieten.

Was ist eine Value-Aktie?

Value-Aktien sind Aktien von Unternehmen, die im Verhältnis zu ihrem wirtschaftlichen Potenzial vergleichsweise günstig bewertet sind. Oft ist es der Markt selbst, der Gelegenheiten schafft – zum Beispiel, weil vorübergehende Unsicherheiten, branchenspezifische Sorgen oder schlicht mangelnde Aufmerksamkeit den Kurs drücken. Ein häufiger Auslöser für solche Unterbewertungen sind News oder Quartalszahlen, die der Markt besonders kritisch aufnimmt. Nicht selten fallen Kurse dann stärker, als es die tatsächliche Lage rechtfertigen würde. Genau diese Übertreibungen versuchen Value-Investoren gezielt zu nutzen, um hochwertige Unternehmen zu einem Rabattpreis zu kaufen.

Manche Experten vertreten zwar die Ansicht, dass alle verfügbaren Informationen im Kurs bereits eingepreist sind. Doch in der Praxis zeigen sich immer wieder Bewertungsunterschiede, die sich langfristig ausgleichen können – zur Freude derjenigen, die früh eingestiegen sind.

Wie erkennt man eine Value-Aktie?

Erkennen lässt sich eine Unterbewertung nicht allein an einer Kennzahl. Das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) ist ein Klassiker, aber nicht die einzige Größe. Ebenso wichtig können das KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis), das KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis) und vor allem der Free Cashflow sein – insbesondere dann, wenn Dividenden gezahlt werden. Eine gesunde Dividende sollte aus dem laufenden Cashflow gut gedeckt sein. Daneben zählt die Bilanzqualität, also etwa der Verschuldungsgrad, und die Frage, wie tragfähig und zukunftsfähig das Geschäftsmodell ist.

Warren Buffett, der bekannteste Value-Investor der Welt, formulierte es schlichtweg so:

Kaufe ein großartiges Unternehmen zu einem fairen Preis.

Gemeint ist: Substanz und Ertragskraft müssen stimmen – und der Markt sollte noch nicht den vollen Preis dafür verlangen. Genau solche Fälle wollen wir in dieser Story beleuchten.

Value vs. Growth

Value-Aktien haben langfristig seit 1927 im Schnitt rund 4,4 % pro Jahr besser abgeschnitten als Growth-Aktien. In den vergangenen zehn Jahren war jedoch das Gegenteil der Fall: Growth-Titel erzielten teils über 360 % Gesamtzuwachs, während Value unter 140 % blieb. Die Entwicklung verläuft meist zyklisch:

  • Growth profitiert in Boomphasen und bei niedrigen Zinsen
  • Value holt in Abschwung- oder Inflationsphasen auf

Anfang 2025 konnten Value-Aktien vor allem außerhalb der USA teilweise wieder zulegen, gestützt von Finanz- und Energiewerten, während US-Growth-Titel ihren langfristigen Vorsprung behaupteten.

Welche Chancen bieten sich jetzt noch im Value-Bereich? Wir schauen uns 10 unterbewertete Value Aktien an, die Nachholpotenzial haben.

Goldesel-Favoriten: Zehn aktuelle Value-Schnäppchen

CVS Health – Restrukturierung zahlt sich aus

CVS Health ist einer der größten Gesundheitskonzerne der USA mit einem breit aufgestellten Geschäftsmodell aus Apotheken, Versicherungen und Gesundheitsdienstleistungen. Nach einer umfassenden Restrukturierung fokussiert sich das Unternehmen stärker auf margenstarke Segmente und verlustfreie Geschäftsfelder. Mit einem KGV von rund 12 und einer Dividendenrendite deutlich über dem Branchendurchschnitt sehen viele Analysten die Aktie derzeit attraktiv bewertet – das durchschnittliche Kursziel liegt rund 18 % über dem aktuellen Niveau.

Die jüngsten Zahlen überzeugten: Im zweiten Quartal 2025 steigerte CVS Health den Umsatz um 8,4 % auf 98,9 Milliarden USD, das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte auf 1,81 USD und lag damit klar über den Erwartungen. Das Management hob die Jahresprognose auf 6,30 bis 6,40 USD je Aktie an und stellte einen operativen Cashflow von mindestens 7,5 Milliarden USD in Aussicht. Der Free Cashflow lag 2024 bei beachtlichen 6,33 Milliarden USD. Mehrere große Investmenthäuser – darunter Baird, TD Cowen und Bank of America – stuften die Aktie zuletzt hoch und hoben ihre Kursziele an.

Langfristige Chancen bei Value-Aktien im Wochenchart

Da wir in dieser Topstory eher die längerfristigen Investmentchancen der Unternehmen beleuchten wollen, blicken wir auch charttechnisch auf den Wochenchart der jeweiligen Aktien.

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Widerstand und viel Volumen über dem aktuellen Kurs – Quelle: stock3.com

Die Aktie von CVS Health hat sich bereits deutlich von den Tiefs erholt. Durch die Vertrauensprobleme bei Konkurrent United Health und die zuletzt gute operative Entwicklung könnte die Aktie die Range zwischen 58,50 und 70,50 USD bald verlassen. Darüber könnte die Aktie bis zur nächsten Widerstandszone bei 80,70 USD laufen, obwohl auch hier noch viel Volumen und die 200-Wochenlinie Widerstand bieten könnten.

Für Anleger, die gehebelt auf steigende Kurse von CVS Health setzen möchten, könnte sich das Open-End-Turbo-Long-Zertifikat der HSBC (WKN: HS6C5N) mit einem Hebel von 2,26 anbieten. Damit kann überproportional vom Gewinn der Aktie profitiert werden. Achtung: Der Handel mit Derivaten ist riskant und kann zum Totalverlust führen. Long über 70,50 USD mit Stop unter 67,50 und erstem Ziel bei 80,70 USD.

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TSMC – Profiteur des AI- und HPC-Booms

Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) ist der weltweit führende Auftragsfertiger für Halbleiter und produziert Chips für nahezu alle großen Technologiekonzerne. Das Unternehmen profitiert von seiner Technologieführerschaft bei fortschrittlichen 3nm- und 5nm-Prozessen sowie vom anhaltenden Boom in den Bereichen Künstliche Intelligenz (AI) und High-Performance-Computing (HPC). Analysten stufen die Aktie mehrheitlich als „Stark kaufen“ ein – das durchschnittliche Kursziel liegt rund 15 % über dem aktuellen Kurs.

Die neuesten Zahlen können sich sehen lassen: Im zweiten Quartal 2025 stieg der Umsatz um 44,4 % auf 30,07 Milliarden USD, das Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 2,47 USD. Die Bruttomarge lag bei 58,6 %, die operative Marge bei 49,6 %. Für das dritte Quartal erwartet TSMC Erlöse zwischen 31,8 und 33 Milliarden USD. Der Free Cashflow belief sich 2024 auf 870,17 Milliarden TWD. Das Unternehmen baut weltweit neue Produktionskapazitäten auf, unter anderem in den USA, Japan und Deutschland, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und die Nachfrage nach modernsten Fertigungstechnologien zu bedienen.

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Die ADR’s von TSMC konnten eine deutliche Rallye aufs Parkett legen – Quelle: stock3.com

Die ADR’s von TSMC haben durch den Rückenwind im Sektor und die eigene operative Performance neue Hochs erreicht. Für den Einstieg sollte auf einen kurzen Rücksetzer in Richtung der Unterstützung zwischen 221 und 226 USD gewartet werden. Die Zone zwischen 133,80 und 141,60 USD dürfte die Aktie wohl nur bei externen Schocks wieder sehen. Hier wäre ein Einstieg fast ein No-Brainer.

Pfizer – Pipeline und Effizienz im Blick

Pfizer zählt zu den weltweit größten Pharmakonzernen und ist in zahlreichen Therapiebereichen aktiv, von Onkologie über Impfstoffe bis hin zu Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Nach dem Rückgang der Covid-19-Erlöse richtet das Unternehmen seinen Fokus stärker auf margenstarke Kernprodukte und eine gut gefüllte Pipeline. Das KGV liegt aktuell bei unter 19, und Analysten sehen im Schnitt ein Kurspotenzial von gut 14 %.

Die neuesten Zahlen zeigen eine solide Basis: Im ersten Quartal 2025 lag der Umsatz bei 13,7 Milliarden USD, was einem Rückgang von 6 % entspricht, während der bereinigte Gewinn je Aktie mit 0,92 USD deutlich über den Erwartungen lag. Die Bruttomarge stieg auf 81 %, die operativen Aufwendungen gingen um 12 % zurück. Für das Gesamtjahr rechnet Pfizer mit einem Umsatz zwischen 61 und 64 Milliarden USD und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 2,80 bis 3,00 USD. Der Free Cashflow lag 2024 bei 9,84 Milliarden USD. Wichtige Kurstreiber sind Fortschritte in der Pipeline – darunter neue Onkologie- und Kardiometabolik-Produkte – sowie die konsequente Umsetzung von Kostensenkungsprogrammen.

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Die Aktie von Pfizer hat einen starken Widerstand vor der Brust – Quelle: stock3.com

Die Aktie hat sich mit den positiven Zahlen zuletzt von ihrem letzten Tief bei rund 21 USD verabschiedet und kämpft nun mit der Widerstandszone zwischen 25,30 und 26,20 USD und der 50-Wochenlinie. Auch in der Range zwischen 26,20 und 30,80 dürfte es die Aktie noch schwer haben, da hier viel Volumen liegt.

Nestlé – Weltmarktführer mit Markenmacht

Nestlé ist der weltweit größte Lebensmittel- und Getränkehersteller mit Sitz in der Schweiz und einem Portfolio von über 2.000 Marken. Die Produktpalette reicht von Babynahrung (z. B. Gerber) über Kaffee (Nescafé, Nespresso) bis hin zu Tiernahrung (Purina) und Mineralwasser. Das Geschäftsmodell basiert auf starker Markenpräsenz, globaler Vertriebskraft und einer breiten geografischen Diversifikation, die das Unternehmen konjunkturresistent macht. Nestlé investiert kontinuierlich in Premium- und Gesundheitsprodukte, um margenstarke Segmente auszubauen.

2024 war für Nestlé ein schwieriges Jahr: Das organische Umsatzwachstum lag bei nur 2,2 %, davon entfielen 1,5 % auf Preiserhöhungen und lediglich 0,8 % auf echte Absatzsteigerungen. Der Gewinnrückgang wurde durch früh sichtbare Auswirkungen des Sparprogramms aufgefangen, während gezielte Marketinginitiativen und Portfolioanpassungen bereits erste Erholungstendenzen zeigen. Wichtig: Nestlé generierte rund 10,7 Milliarden CHF Free Cashflow – nur leicht unter dem Vorjahreswert – und bleibt damit finanziell stark und handlungsfähig.

Zusätzlich bietet das Unternehmen eine attraktive Dividendenrendite von etwa 4,2 %, was es für Value-Investoren besonders interessant macht. Trotz kurzfristiger Herausforderungen wirkt die Basis robust – mit stabilem Free Cashflow und verlässlichem Ausschüttungspotenzial.

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Heftiger Abverkauf der zuletzt bei rund 70 EUR gebremst wurde (Chart an der Schweizer Heimatbörse leicht abweichend) – Quelle: stock3.com

Nestlé hat auf die Unterstützung zwischen 69 und 70,30 EUR reagiert und kämpft nun mit dem Widerstand, der sich bei 72,80 bis 73,70 erstreckt. Darüber hat die Aktie mit der Ausnahme von einigem Volumen keine größeren charttechnischen Widerstände vor sich und könnte somit eine deutliche Erholung aufs Parkett legen, sofern die operative Entwicklung weiter solide bleibt.

General Mills – Frühstücksriese und Snack-Spezialist

General Mills ist ein US-amerikanischer Lebensmittelkonzern, der vor allem für seine Frühstückscerealien (Cheerios, Trix) und Backprodukte (Betty Crocker, Pillsbury) bekannt ist. Neben dem Lebensmitteleinzelhandel ist das Unternehmen auch im Tiernahrungsbereich (Blue Buffalo) stark vertreten. General Mills setzt auf bekannte Marken und hohe Wiederkaufraten, um stabile Cashflows zu generieren. Die Strategie umfasst Effizienzsteigerungen in der Lieferkette und eine Fokussierung auf wachstumsstarke Kategorien wie gesunde Snacks und Tiernahrung.

General Mills kommt derzeit nicht vom Fleck: Die Umsätze sind im Jahresvergleich um rund 2 % gesunken, Margen sind spürbar unter Druck – ein klassischer Konsumtrend in gesättigten Märkten. Doch trotz dieser Gegenwinde bleibt der finanzielle Motor heiß: Der Free Cashflow für das Geschäftsjahr 2024 lag bei etwa 2,53 Milliarden USD; selbst wenn er im Folgejahr leicht zurückging, ergibt sich daraus eine hervorragende Free Cashflow Yield von rund 8,5 %, deutlich über dem historischen Durchschnitt.

Gleichzeitig bietet General Mills Anlegern eine Dividendenrendite von knapp 4,9 %, ebenfalls ein Spitzenwert im Branchenvergleich. Als Fazit lässt sich sagen: Auch wenn das Wachstum stagniert, generiert das Unternehmen solide Mittel und gibt davon einiges an seine Aktionäre zurück – ein klassischer Fall für Value-Investoren.

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Die General Mills Aktie scheint ihren Abverkauf im Bereich der Unterstützung zu verlangsamen – Quelle: stock3.com

Die Aktie von General Mills verlangsamt ihre Abwärtsbewegung aktuell in Richtung der Unterstützung von 46,70 bis 48,70 USD. Sofern die Aktie hier reagiert oder die Zone noch deutlicher abgeholt wird, könnte eine Erholung einsetzen. Der nächste Widerstand liegt im Bereich von 55 USD.

Bristol Myers Squibb – Pharma-Innovationen als Wachstumstreiber?

Bristol Myers Squibb ist ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen mit Fokus auf innovative Medikamente in den Bereichen Onkologie, Immunologie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Virologie. Zu den wichtigsten Produkten gehören Krebsmedikamente wie Opdivo und Revlimid sowie Blutverdünner wie Eliquis. Das Geschäftsmodell beruht auf starker Forschung & Entwicklung sowie strategischen Übernahmen zur Erweiterung der Produktpipeline. Der Konzern setzt auf eine Mischung aus Blockbuster-Medikamenten und neuen Wirkstoffkandidaten, um langfristiges Wachstum zu sichern.

Bristol Myers Squibb steht wie viele große Pharmakonzerne vor dem sogenannten Patent-Cliff – Blockbuster wie Revlimid verlieren in den kommenden Jahren ihren Schutz, was den Preis und die Erlöse unter Druck setzen kann. Aber: Der freie Cashflow bleibt beeindruckend – im Geschäftsjahr 2024 erreichte BMS rund 13,94 Milliarden USD, ein Plus von über 10 % gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig lockt die Aktie mit einer attraktiven Dividendenrendite von etwa 5,2 %.

Diese starke Cash-Generierung im Zusammenspiel mit hoher Ausschüttung macht Bristol Myers zu einem potenziell interessanten Wert für dividendenorientierte Anleger. Zwar ist das Auslaufen einiger Patente ernst zu nehmen, doch die solide finanzielle Basis bietet Schutz – und genug Spielraum, um die Pipeline mit neuen Therapiekandidaten zu stärken.

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Die Aktie wurde nach kurzer Erholungsrallye wieder abverkauft – Quelle: stock3.com

Die BMS-Aktie hat zuletzt an der Unterstützung bei 42,20 bis 43,50 USD reagiert. Nachdem die Aktie zu Jahresbeginn eine Erholungsrallye über die Marke von 60 USD hingelegt hat, wurden die Kursgewinne mittlerweile fast vollständig wieder abgegeben. Für eine dauerhafte Erholung müsste zunächst der Widerstand bei 53,50 bis 55,10 USD zurückerobert werden.

The Clorox Company – Sauberkeit und Hygiene als Dauertrend

The Clorox Company ist ein US-Konsumgüterhersteller, der vor allem für seine Reinigungs- und Desinfektionsmittel (Clorox Bleach) bekannt ist. Das Portfolio umfasst jedoch auch Haushaltsprodukte, Wasserfilter, Katzenstreu sowie Lebensmittelmarken. Clorox profitiert von einer starken Position in den Bereichen Hygiene und Haushaltsbedarf, die auch in wirtschaftlich schwächeren Zeiten stabile Umsätze generieren. Das Unternehmen investiert in Produktinnovationen und Nachhaltigkeitsinitiativen, um sich von Wettbewerbern abzuheben.

Clorox kommt beim Umsatz nicht wirklich voran – im Geschäftsjahr 2025 liegt der Erlös bei etwa 7,10 Milliarden USD, wobei das Quartal sogar einen kleinen Rückgang von rund 2 % ausweist. Für Value-Investoren ist der Gewinnsprung deutlich spannender: Das Nettoergebnis ist um fast 190 % auf rund 810 Millionen USD hochgeschossen. Der Free Cashflow fällt mit zuletzt ca. 483 Millionen USD deutlich unter das Vorjahresniveau (ungefähr -48 %), bleibt aber Basis für operative Stabilität. Für Anleger attraktiver ist die solide Dividendenrendite. Mit aktuell etwa 4 % liefert Clorox einen verlässlichen Einkommensstrom.

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Nach dem Gewinnrückgang ist die Aktie zuletzt weiter gefallen – Quelle: stock3.com

Clorox handelt knapp über einer Unterstützung, die sich zwischen 113,40 und 120,80 USD erstreckt. Hier hat die Aktie in den vergangenen Jahren sehr oft reagiert, sodass auch aktuell eine Umkehr nicht ausgeschlossen ist. Über dem Widerstand, der bis 132,50 USD zu verorten ist, könnte man eine erste Position aufbauen.

Target – Amerikanischer Einzelhandelsriese mit Substanz

Target ist der zweitgrößte Discount-Einzelhändler der USA und differenziert sich durch stylische Produkte zu fairen Preisen sowie strategische Designer-Kooperationen. Mit 1.978 Filialen und einem starken E-Commerce-Anteil von knapp 20 % des Gesamtumsatzes hat sich das Unternehmen erfolgreich als Omnichannel-Player positioniert. Target zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Dividendentradition aus – seit 54 Jahren erhöht das Unternehmen kontinuierlich seine Ausschüttung, ein Zeichen für nachhaltiges Cash-Management und Aktionärsfreundlichkeit.

Die jüngsten verfügbaren Quartalszahlen vom ersten Quartal 2025 zeigten deutliche Schwächen – der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,30 USD statt der erwarteten 1,65 USD, während der Umsatz mit 23,85 Milliarden USD ebenfalls unter den Schätzungen von 24,35 Milliarden USD blieb. Die Folge war ein Kursrückgang von über 7 % auf rund 91 USD, mittlerweile hat sich der Kurs wieder auf etwa 103 USD erholt. Die für August erwarteten Q2-Zahlen werden zeigen, ob sich die Trends stabilisiert haben.

Mit einem KGV von etwa 13 und einer Dividendenrendite von rund 4,4 % bietet die Aktie sowohl Bewertungsschutz als auch verlässliche Erträge. Analysten sehen mehrheitlich langfristiges Potenzial und bewerten die aktuelle Schwäche als Einstiegsgelegenheit für geduldige Investoren.

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Reaktion an einer sehr bedeutenden Unterstützungszone – Quelle: stock3.com

Die Target-Aktie hat zuletzt auf eine Unterstützungszone zwischen 84 und 91,30 USD reagiert, die bis ins Jahr 2015 gezogen werden kann. Sollte die Widerstandszone zwischen 103 und 109 USD fallen, mit der die Aktie gerade kämpft, dürfte die Aktie mittelfristig den nächsten Widerstand bei rund 125 USD anlaufen.

LVMH – Luxus-Imperium mit temporären Gegenwind

LVMH ist das weltweit führende Luxusgüter-Konglomerat mit einem einzigartigen Portfolio von über 70 Prestige-Marken – von Louis Vuitton und Dior über Bulgari bis hin zu Moët & Chandon. Das Geschäftsmodell basiert auf außergewöhnlicher Preissetzungsmacht, jahrzehntelang aufgebauter Markenloyalität und globaler Vertriebsstärke. Nach einem Rekordjahr 2024 mit einem Umsatz von 84,7 Milliarden EUR und einem operativen Ergebnis von 19,6 Milliarden EUR zeigte das Unternehmen seine strukturelle Stärke – der freie Cashflow stieg um beeindruckende 29 % auf über 10 Milliarden EUR.

Das erste Halbjahr 2025 spiegelt jedoch eine deutliche Normalisierung wider: Der Umsatz sank um 4 % auf 39,8 Milliarden EUR, das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft um 15 % auf 9 Milliarden EUR und der Nettogewinn um 22 % auf 5,7 Milliarden EUR. Besonders die Bereiche Wein & Spirituosen sowie Mode & Lederwaren leiden unter der schwächeren Nachfrage in China und Destocking-Trends. Doch genau diese temporäre Schwäche macht LVMH zu einem klassischen Value-Schnäppchen: Mit einem KGV von etwa 19 notiert die Aktie rund ein Viertel niedriger als noch vor einem Jahr. Trotz konjunktureller Herausforderungen blieb der operative Cashflow mit 4 Milliarden EUR im ersten Halbjahr hoch, und die Bilanz zeigt sich schuldenarm.

LVMH schüttete 2024 insgesamt 13 EUR Dividende aus (Dividendenrendite 2,7 %) und plant für 2025 erneut 11,5 EUR je Aktie – ein Zeichen für die anhaltende Finanzstärke und die seit 26 Jahren steigende Dividendentradition.

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Die Aktie versucht sich in einer Bodenbildung – Quelle: stock3.com

Die LVMH-Aktie versucht sich aufgrund der operativen Rückschläge schon seit längerem zwischen 445 und 530 USD zu stabilisieren. Bei Kursen über 550 USD könnte man LVMH wieder aufstocken oder einsammeln, da die Bodenbildung dann abgeschlossen sein könnte.

Merck & Co Inc. – Pharma-Gigant mit Pipeline-Power

Merck & Co ist einer der weltweit führenden Pharmariesen mit einem diversifizierten Portfolio von verschreibungspflichtigen Medikamenten, Impfstoffen und Tiergesundheitsprodukten. Das Kronjuwel ist Keytruda, ein Krebsimmuntherapeutikum, das auch 2025 weiter wächst und mit 7,96 Milliarden USD Quartalsumsatz (+9 %) das Rückgrat des Unternehmens bildet. Mit über 80 Phase-3-Studien in der Pipeline und mehr als 20 potenziellen Blockbuster-Produkten bereitet sich Merck strategisch auf die Zeit nach dem Keytruda-Patentablauf 2028 vor.

Im zweiten Quartal 2025 übertraf Merck die Gewinnerwartungen mit einem bereinigten EPS von 2,13 USD gegenüber erwarteten 2,01 USD, während der Umsatz mit 15,81 Milliarden USD leicht unter den Schätzungen lag. Besonders bemerkenswert ist die robuste Cash-Generierung und die attraktive Dividendenrendite von etwa 3,7 %. Das Management kündigte zudem ein mehrjähriges Kostensenkungsprogramm von 3 Milliarden USD bis 2027 an, das vollständig in Wachstumsbereiche und die Pipeline reinvestiert wird.

Trotz kurzfristiger Herausforderungen wie dem Gardasil-Rückgang in China (-55 %) und anstehenden Patentabläufen bietet Merck mit seinem starken Free Cashflow, der verlässlichen Dividende und der vielversprechenden Pipeline eine solide Basis für Value-orientierte Investoren.

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Viel Volumen und eher seitwärts in der aktuellen Range – Quelle: stock3.com

Die Aktie von Merck hat sich nach einer Reaktion auf die Zone zwischen 71 und 74 USD wieder etwas erholt und könnte mittelfristig bis zum Widerstand bei 92,50 USD laufen. Hier befindet sich aktuell auch die 50-Wochenlinie. Im aktuellen Bereich befindet sich allerdings noch recht viel Volumen.

Fazit: vier Spitzenkandidaten aus der Value-Riege

In einem von Inflation, geopolitischen Spannungen und Zinszyklen geprägten Marktumfeld gewinnt Value-Investing wieder an Bedeutung. Nach Jahren der Growth-Dominanz bieten unterbewertete Qualitätsunternehmen mit soliden Fundamentaldaten und verlässlichen Ausschüttungen attraktive Chancen für defensive Portfolios. Die zehn vorgestellten Aktien zeigen, dass sich auch in verschiedenen Branchen – von Pharma über Konsumgüter bis hin zu Technologie – interessante Value-Gelegenheiten finden lassen, die sowohl Bewertungsschutz als auch Ertragspotenzial bieten. Vier Unternehmen stechen dabei besonders hervor:

  • LVMH profitiert trotz kurzfristiger Schwäche von seiner einzigartigen Markenvielfalt und strukturellen Luxusnachfrage; mit einer Dividendenrendite von 2,7 % und starkem Free Cashflow von 4 Milliarden EUR bietet der Konzern langfristig orientierten Anlegern eine seltene Kombination aus Premiumqualität und attraktiver Bewertung.
  • Merck & Co überzeugt mit einem diversifizierten Pharma-Portfolio, angeführt von Keytruda, das weiterhin robustes Wachstum zeigt; trotz anstehender Patentabläufe generiert das Unternehmen beeindruckende Cashflows und bietet eine solide Dividendenrendite von 3,7 %.
  • TSMC vereint Technologieführerschaft mit planbarer Cash-Generierung: Der weltweit führende Foundry-Anbieter profitiert strukturell vom AI- und HPC-Boom, hält hohe Margen und investiert antizyklisch in Kapazitäten – ein seltener Tech-Titel, bei dem Preis und Wert derzeit wieder besser zusammenfinden.
  • Nestlé rundet das Feld als defensiver Qualitätswert ab – mit globaler Marktführerschaft, krisenfester Nachfrage und einer attraktiven Dividendenrendite von 4,2 % bei stabilem Free Cashflow.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte

Die Autoren sind im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (CVS Health, Target). Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.

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