Wissensartikel
11:52 Uhr, 07.10.2019

Wie viel verdienen Daytrader?

Wie gut kann man als privater Trader vom kurzfristigen Börsenhandel leben? Eine neue Studie kommt zu einem interessanten Ergebnis.

Als Daytrading bezeichnet man den sehr kurzfristigen Handel von Wertpapieren und Finanzinstrumenten, bei denen Positionen in der Regel am selben Tag geöffnet und wieder geschlossen werden. Viele Menschen träumen von einer "Karriere" als Daytrader: Statt einer regulären Arbeit nachzugehen, glauben sie, durch den kurzfristigen Börsenhandel kinderleicht viel Geld zu verdienen und ein sorgenfreies Leben führen zu können.

Doch die Realität sieht anders aus: Die große Mehrzahl der privaten Daytrader verliert Geld. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie, bei der die Performance sämtlicher privaten Daytrader ausgewertet wurde, die in Brasilien zwischen 2013 und 2015 zum ersten Mal mit Aktien-Futures handelten. Obwohl es sich um eine Studie zum brasilianischen Markt handelt, dürften die Ergebnisse auch auf andere Märkte übertragbar sein.

Insgesamt wurden von der Studie 19.646 neue Daytrader in Brasilien im Zeitraum von 2013 bis 2015 erfasst. Von diesen Daytradern hielten insgesamt 1.551 Personen mehr als 300 Tage durch. Doch die Performance der mehr als 300 Tage "überlebenden Trader" war ernüchternd: Nur drei Prozent der Trader war nach Kosten profitabel. 97 Prozent verdienten kein Geld oder verzeichneten sogar große Verluste.

Doch auch die Gewinne der Gewinner waren eher ernüchternd und hatten oft wenig mit dem Traum von einem sorgenfreien Leben zu tun: Nur 17 Personen (1,1 Prozent der Trader, die mehr als 300 Tage durchhielten) verdienten nach Kosten durch ihr Trading mehr als den brasilianischen Mindestlohn (umgerechnet 16 Dollar pro Tag). Nur 8 Personen (0,5 Prozent) verdienten mehr als das Einstiegsgehalt eines brasilianischen Bankmitarbeiters (54 Dollar pro Tag) und sie erzielten dieses Ergebnis nur mit einer sehr hohen Standardabweichung. Das bedeutet: Die Gewinne (bzw. Verluste) schwankten von Tag zu Tag sehr stark. Immerhin sieben Personen verdienten durchschnittlich mehr als 100 Dollar am Tag. Die am besten abschneidende Person verdiente durchschnittlich 310 Dollar pro Tag.

Die Studie zeigt vor allem zweierlei:

  • Anders als vielfach behauptet, ist Daytrading keineswegs kinderleicht, sondern im Gegenteil ein sehr hartes Geschäft, in dem es nur sehr wenigen privaten Tradern gelingt, dauerhaft Geld zu verdienen.
  • Es gibt allerdings eine kleine Anzahl von Tradern, die durch Können (oder Glück) tatsächlich sehr große Gewinne einfahren.

Erfahrungsgemäß kommen weitere Punkte hinzu:

  • Private Trader schneiden in der Regel um so schlechter ab, je kurzfristiger ihr Handel ausgerichtet ist. Als Buy-and-hold-Anleger kann man langfristig wenig falsch machen. Als Daytrader aber sehr viel. Trotzdem gibt es Profis, die auch mit dem sehr kurzfristigen Handel viel Geld verdienen können. Wie es funktioniert zeigt zum Beispiel der "Short Term Trader" von Ingmar Königshofen.
  • Wer zu den Gewinnern gehören möchte, für den ist umfassendes Börsenwissen und große Erfahrung unabdingbar. Wissen und Erfahrung garantieren zwar noch keine Börsengewinne, sind aber trotzdem die zwingende Voraussetzung für jeden, der den Handel an der Börse nicht nur als kopfloses Glückspiel begreift, sondern der nachhaltig Geld verdienen möchte. Eine umfassende Börsenausbildung bietet zum Beispiel der erfahrene Trading-Coach Rene Berteit an. Seine "Trader Ausbildung" umfasst 16 Wochen Betreuung, Video-Coaching, selbstbestimmtes Lerntempo, 4-wöchige Trading-Phase und Abschlusstest. Nehmen Sie Ihre Trading-Ausbildung jetzt in die Hand! Hier informieren!

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13 Kommentare

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  • Stoploss1
    Stoploss1

    Die Statistik wird schon stimmen. In keinem Beruf gibt es soviel Laien wie beim Trading. Aber dieses will gelernt sein. Ein Profi sprach mal von 10000 Stunden, das sind 5 Jahre Vollzeit. Pianist, Arzt, Anwalt kann auch nicht jeder. Steht einmal die Ausbildung, gibt es viele Beispiele von Tradern, die Millionen gemacht haben - mit sehr guter Ausbildung, starrem Regelwerk, jahrelanger Handelserfahrung und - nicht vergessen - Intuition.

    06:11 Uhr, 18.10.2019
  • Nutellatrader
    Nutellatrader

    "Immerhin sieben Personen verdienten durchschnittlich mehr als 100 Dollar am Tag. Die am besten abschneidende Person verdiente durchschnittlich 310 Dollar pro Tag."

    7 von 19.646. Das sind ernüchternde Zahlen.

    13:06 Uhr, 16.10.2019
  • ultegra compact
    ultegra compact

    das würde ja heißen dass sich Godemode mit schuldig macht wenn es immer mehr menschen zum tragen animiert!... aber: keine Skrupel - denk an die Rubel ?!

    22:40 Uhr, 07.10.2019
    2 Antworten anzeigen
  • Thomas Spornraft
    Thomas Spornraft

    Laut Angaben einiger CFD Anbieter verlieren zwischen 75%-90% der Kleinanlegerkonten Geld.
    Die Verliererquote wird zwar vermutlich etwas besser wenn man nicht nur Anfänger betrachtet wie in der Studie, aber die Chancen sind insgesamt nicht besonders gut

    14:09 Uhr, 07.10.2019
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Ein Lob an den Autor da es sich um die nackte Wahrheit handelt. Die Statistik nach 5 Jahren will ich mal sehen =) 😋

    12:58 Uhr, 07.10.2019
  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    ist das eine brasilianische Studie ?

    12:53 Uhr, 07.10.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Man kann das versuchen mit dem Daytrading, sollte aber darauf achten, nicht das gesamte Kapital zu "verbrennen". Andernfalls dürfte es schwierig werden, überhaupt noch einmal einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Finanziell gesehen.

    Es soll ja Fälle geben, da wird munter auf Kredit getradet. Wenn dann etwas schief geht, darf der geplagte Daytrader mit "ehrlicher Arbeit" auch noch die aufgelaufene Schulden zurückzahlen.

    Sinnvoller erscheinen da unterm Strich strategische Investments, die langfristig gehalten werden...

    Jedenfalls trifft das für 99,5 Prozent der Anleger zu, wie die Studie nahelegt...

    12:51 Uhr, 07.10.2019
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Das verstehe ich nicht. In den Börsenforen (ariva, wo) sind nur Gewinner unterwegs.

    fällt der Dax um 400 Punkte waren sie hinterher short. Steigt der Dax, waren sie long.

    Bei Einzelaktien ist das noch verrückter. Obwohl die meisten "Trader" bei Steinhoff oder DeuBa unterwegs sind gibt es auch dort nur Gewinner.

    Die Studie MUSS falsch sein :-O

    12:04 Uhr, 07.10.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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