Stopp Loss – Sein oder nicht Sein
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Guten Tag allerseits,
in dieser kurzen Abhandlung möchte ich auf das oft angesprochene und wahrscheinlich meist nachgefragteste Thema im Börsenhandel eingehen.
Ist ein Stopp bei den Trades nun notwendig oder nicht?
Und wenn ja, wohin mit dem Stopp?
Und vor allem: Wie soll der Stopp geführt werden?
Als grundsätzliche Aussage – zumindest aus meiner Sicht und meiner bescheidenen Erfahrung heraus – gilt:
KEIN TRADE OHNE STOPP!!!
Wenn Sie meine Webinare verfolgt haben, werden Sie wissen, dass ich von Anfang an so gut wie immer mit Stopps gearbeitet habe. Zwar habe ich sie hin und wieder nach hinten versetzt (um dem Markt Luft zu geben hahahaha), trotzdem hatte ich zumeist einen Stopp im Markt.
Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich mal einen Trade ohne Stopp geführt hatte, was mich ca. 25 % meines Kontos gekostet hat; wahrhaft eine sehr teure und vor allem unnötige Erfahrung.
Basis dieser kurzen Abhandlung sind mein Premiumdienst „Gabels Markttechnik Paket“ und daher die Sicht des Stopps aus dem Tageschart heraus. Diese Tatsache ist durchaus wichtig, da man im Tageschart ein klein wenig mehr Spielraum hat, als in den kleineren Zeiteinheiten.
In „Gabel´s Markttechnik Paket“ verfolgen wir in der Hauptsache zwei Setups. Zum einen die Umkehrstäbe und zum anderen die Ballkönigin.
Beim Setup der Umkehrstäbe – egal ob Tages -, Wochen – oder Monatschart – wird der Stopp beruhend auf den Erkenntnissen der Markttechnik nach der Methodik der Außenstäbe und Innenstäbe geführt.
Der Anfangsstopp (oder auch Initialstopp genannt) sitzt in diesem Fall immer unter / über dem Umkehrstab. Versetzt wird dieser Stopp erst, nachdem die – oder eine der nächsten Kerzen – ein höheres Hoch oder tieferes Tief (per Schlusskurs natürlich) ausgebildet hat. Sollten im weiteren Verlauf Innenstäbe auftauchen, wird der Stopp auf die nächsthöhere / tiefere Kerze zurückversetzt. Dies hat den Hintergrund, da sehr oft die Außenstäbe in ihren Hochs/Tiefs angetestet werden, im Anschluss jedoch wieder innerhalb des Außenstabes schließen. Schauen Sie sich einfach genügend Charts im Nachhinein an und Sie werden diese Aussage bestätigt finden.
Bei diesem Setup läuft der Trade solange, bis der nachgezogene Stopp greift oder wir ein gültiges Umkehrsignal (z.B. in Form eines erneuten Umkehrstabes) haben. Manuell wird der Trade beendet, wenn der Schlusskurs einer Kerze außerhalb des Außenstabes liegt. Dies ist jedoch keine pauschale Aussage, vielmehr muss in diesem Fall immer auch die Großwetterlage hinzugezogen werden. Hierfür ist auch ein wenig Erfahrung nötig, was wir jedoch im Rahmen meines Premiumdienstes gemeinsam erarbeiten und erfahren.
Beim Setup der Ballkönigin ist die Stoppführung eine etwas Andere. Der Anfangsstopp (oder Initialstopp) sitzt logischerweise unter/oberhalb des Punktes drei. Bei diesem Setup bieten sich uns jedoch mehrere Stoppführungen.
1. Die klassische Art, den Stopp zu versetzen, bedingt sich dadurch, den Stopp immer unter/über den letzten Punkt drei zu legen. Dies erfolgt logischerweise nur dann, wenn ein neuer Punkt zwei ausgebildet wurde. Beendet wird dieser Trade, wenn wir wieder ein gültiges Gegensignal haben (z.B. Umkehrformationen oder Zielerreichung) oder unser Stopp eben am Punkt drei vom Markt geholt wird. Hier muss jedoch noch einmal unterschieden werden. Da wir ja nicht die einzigen Trader sind und auch die großen Adressen Ahnung von der Markttechnik haben, macht es sehr oft Sinn, einen sogenannten Soft-Stopp und einen Hard-Stopp in den Markt zu legen. Der Soft-Stopp liegt richtigerweise am Punkt drei und wird erst vom Hard-Stopp abgelöst, wenn der Schlusskurs auch wirklich unterhalb des Punktes drei liegt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sehr oft die Stopps am Punkt drei abgeholt werden (Stoppfishing), der Kurs jedoch direkt im Anschluss wieder anzieht. Hier ist also wieder ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Aber auch das sind Dinge, die im Bereich des Premiumdienstes miteinander erarbeitet werden.
2. Eine etwas variablere Art der Stoppführung bei der Ballkönigin kann angewendet werden, wenn ein Trend evtl. schon etwas weiter gelaufen und davon auszugehen ist, dass sich der Trend aus Sicht der GWL langsam erschöpft. In diesem Fall kann nach dem Durchbruch durch den letzten Punkt zwei, auf die Stoppführung der Außenstäbe und Innenstäbe umgestellt werden, um etwas näher am Markt zu sein (wie beim Setup der Umkehrstäbe). Wer ein größeres Konto – und damit größere Stückzahlen handelt – kann die Position auch teilen. Also ein Teil der Position wird unter dem Aspekt der Außen- und Innenstäbe geführt und der zweite Teil der Position unter dem Aspekt des Punktes drei geführt. Sollte also in den untergeordneten Zeiteinheiten mal der Trend kurzfristig drehen, wird man nicht gleich mit der ganzen Position aus dem Markt genommen.
3. Eine dritte Art der Stoppführung bedingt sich aus Sicht der gleitenden Durchschnitte und hier besonders die 200er Tageslinie. Diese Linie wird insbesondere von den großen Adressen beachtet, welche mit sehr großen Positionen im Markt vertreten sind. Diese Art der Stoppführung benutze ich jedoch so gut wie nie, da auch diese Linie sehr häufig unter – bzw. überschritten wird. Aus Sicht eines vernünftiges RM/MM dürfte es nicht einfach sein, hier einen sinnvollen Stopp zu legen, da man nie weiß, wie weit die Kurse unter bzw. über diese 200er Linie gehandelt werden.
4. Eine letzte und durchaus sinnvolle Art einen Stopp zu führen, kann speziell in den höheren Zeiteinheiten (ab Tageschart aufwärts) angewendet werden. Hierbei handelt es sich um die Kombination des Katastrophenstopps und eines sogenannten mentalen Stopps. Der Katastrophenstopp liegt relativ weit von meinem Einstieg entfernt (vielleicht an einem Punkt drei aus einer höheren Zeiteinheit). Wie der Name schon sagt, greift der Stopp im Falle einer Katastrophe, z.B. wenn ich nicht auf mein Konto zugreifen kann, der Kurs aus irgendeinem Grund jedoch massiv in meine Gegenrichtung gehandelt wird. Der mentale Stopp liegt – wie der Name schon sagt – nur gedanklich im Markt, dann jedoch aus markttechnischer Sicht völlig korrekt (beruhend auf dem entsprechenden Setup). Durch diese Art der Stoppführung vermeide ich, durch irgendwelche Kurskapriolen frühzeitig aus dem Markt genommen zu werden. Liebe Leserin, lieber Leser: Der mentale Stopp darf jedoch nur angewendet werden, wenn ich mir sicher bin, dass ich auch wirklich diszipliniert handle. Wenn mein mentaler Stopp greift, muss ich in der Lage sein, den Trade auch wirklich zu beenden und mir nicht vorgaukeln, dass ich dem Markt ja noch ein wenig Luft geben kann. Bitte verinnerlichen Sie diese letzte Aussage.
Wie Sie dieser kurzen Abhandlung entnehmen können, ist das Thema der korrekten Stoppführung keine Kleinigkeit beim Börsenhandel. Ganz im Gegenteil: Eine sinnvolle Stoppführung ist ein wesentlicher Bestandteil meines Kapitalschutzes.
Ich hoffe, ich konnte Sie mit diesen Ausführungen für das Thema Stopp Loss etwas sensibilisieren und vielleicht auch die eine oder andere Frage beantworten.
Bleiben Sie mir gewogen und denken Sie immer daran: Der Weg ist das Ziel! (Konfuzius)
herzlichst Ihr
Markus Gabel
(geschrieben von Markus Gabel)
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