Wissensartikel
14:30 Uhr, 08.01.2014

Mein Weg zur Markttechnik

Damit Sie meine markttechnische Betrachtungsweise fortan besser nachvollziehen können, habe ich für Sie einen Grundsatzartikel zum Thema Markttechnik verfasst.

Guten Tag allerseits,

mit diesem Artikel möchte ich mich gerne bei Ihnen als zukünftiger Autor in der täglichen Betrachtung diverser Werte auf GodmodeTrader vorstellen.

Mein Trading richtet sich ausschließlich nach der reinen und unverfälschten Markttechnik aus. Unter dieser Prämisse analysiere ich auch die von mir beobachteten Werte und führe den von mir betreuten Premiumservice „Gabels Markttechnik Paket“.

Damit Sie meine markttechnische Betrachtungsweise fortan besser nachvollziehen können, habe ich für Sie einen Grundsatzartikel zum Thema Markttechnik verfasst.

Grundwissen über die Markttechnik

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Händlern in einem Markt. Solche, die Long positioniert sind (also auf steigende Kurse spekulieren), welche die Short ausgerichtet sind (damit auf fallende Kurse spekulieren) und solche, die Flat sind, also an der Seitenlinie auf ihren Einstieg warten.

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Diese drei Arten von Händlern sind dafür verantwortlich, dass ein Kurs entsteht, da sie für Angebot und Nachfrage sorgen.

Aus dieser Tatsache entsteht die wichtige Erkenntnis, dass nicht Nachrichten oder externe Ereignisse den Kurs machen, sondern die drei angesprochenen Arten von Händlern, welche ihre Orders im Orderbuch haben. Diese Orders werden dann über die Time&Sales Liste umgesetzt und ausgeführt, was sich graphisch gesehen in der Mutter aller Charts – dem Tickchart – niederschlägt.

Entstehung eines Trends

Aus dem Wissen um das Orderbuch entsteht wiederum die Erkenntnis über das Entstehen eines Trends. In dem Moment, indem die Nachfrage das Angebot übersteigt – also mehr Käufer als Verkäufer vorhanden sind – wird ein Kurs durch die Händler, welche sich Long positionieren (einen Wert kaufen) steigen. In unserem Beispiel der folgenden Folie kauft eine große Institution, z.B. ein Fond, einen bestimmen Wert (die Gründe dafür sind für uns nicht wichtig) in großem Stil, so dass der Kurs unwillkürlich steigt.

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Im Anschluss passiert meist folgendes: Wenn der Kurs einer Aktie gut gestiegen ist, kann man das meist in der Presse oder im Internet lesen (Top Ten). Erst dann wird der Tradinganfänger oder der Trader ohne markttechnisches Wissen auf solch einen Wert aufmerksam. Er ist allerdings nicht positioniert. Allerdings erweckt dieser Anstieg sein Interesse und er kauft die Aktie ebenfalls.

Was ist aber nun mit denen, die schon länger dabei sind, also die erste Bewegung schon mitgemacht haben? Nun, diese sind natürlich mehr oder weniger bereits im Plus. Nun entscheiden einige, dass ihnen der Gewinn reicht und stellen ihre Aktie zum Verkauf. Wir haben also nun den Anfänger der kaufen möchte und etliche die bereits verkaufen möchten, weil sie schon im Gewinn sind. In dem Fall liegt also mehr Angebot als Nachfrage vor. Genau durch diesen Wechsel entsteht ein solcher Hochpunkt, dem wir in der Markttechnik die Nummer zwei geben.

Das ganze Treiben wird natürlich auch noch von einer dritten Gruppe beobachtet, die durch die Bewegung auf den Wert aufmerksam wurde oder den Markt sowieso beobachtet hat. Diese stehen nach wie vor an der Seitenlinie und sind Flat. (siehe Bild)

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Nun ist die Nachfrage geringer als das Angebot, was dazu führt, dass der Preis sinkt, also der Markt kippt und wird nach unten gehandelt.

Was passiert denn nun mit den Tradern, die am Hochpunkt gekauft haben und zwar von denen, die ihre Anteile da oben verkauft haben? Nun, dadurch dass der Markt gefallen ist, sind ihre Positionen im Minus – der eine mehr der andere weniger und deswegen entschließen sie sich zum Verkauf. Sie bieten also ihre Aktien wieder zum Verkauf an und stehen auf der Angebotsseite des Orderbuchs.

Diesen Kursrutsch machen sich nun wieder andere Trader zu eigen und kaufen zu einem günstigeren Kurs diese Aktie wieder nach oder auch zum ersten Mal, weil sie z. B. technisch orientiert sind.

Nun sind also wieder mehr Trader bereit zu kaufen, als zu verkaufen, was bedeutet, dass der Markt wieder anzieht und über das letzte Hoch hinausschießt. Für diese Bewegung sorgen letztlich auch die Händler, welche bisher Flat an der Seitenlinie standen, um einen markttechnisch bedingten Einstieg zu finden.

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Und so setzt sich das ganze Spiel immer weiter fort bis…. zum Trendbruch

Der Trendbruch

Der Trendbruch erfolgt dann, wenn der Markt unter das vorhergehende Tief fällt. Die Marktteilnehmer, die nach markttechnischer Definition den Trendhandel bevorzugen, haben Ihre Stopps also unter dem Punkt drei und ziehen diesen dementsprechend nach. Fällt der Markt also unter das letzte Tief, werden diese dort liegenden Stopp-Orders ausgelöst. Eine Stopp-Order wird in diesem Fall zu einer normalen Marktorder, die also sofort unter dem Begriff „Billigst oder Bestens“ ausgeführt wird.

Damit fällt der Markt noch weiter und das Spiel kann von neuem beginnen, nur eben dann in die andere Richtung.

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Und vielleicht erkennen Sie jetzt schon die Crux an der Geschichte, warum man gerade als Tradinganfänger so viele Minustrades hat. Die Ursache dafür liegt einzig darin begründet, dass man immer erst aufgrund einer vorhandenen Bewegung eine Entscheidung trifft, was der fehlenden Erkenntnis über den Trendaufbau geschuldet ist.

Besser wäre es also, man würde sich aufgrund einer zu erwartenden Bewegung positionieren und nicht erst während oder gar am Ende der Bewegung.

Die Bewegung

Nun haben Sie schon mehrmals den Begriff „Bewegung“ hier gelesen. Darunter versteht man einen neuralgischen Punkt, an dem der Kurs Fahrt aufnimmt. Dies geschieht meist an einem Punkt zwei – also dem letzten Hoch (bzw. Tief in einem Abwärtstrend). Das folgende Bild soll Ihnen das veranschaulichen:

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Warum ist denn der Punkt zwei so wichtig? Das ergibt sich daraus, weil dieser Punkt als besonderer Treffpunkt von Orders gilt.

Hier treffen Einstiegorders, Stopp-Orders und Einstiegorders durch Positionsdrehung zusammen und dadurch entsteht eine meist schnelle Bewegung, welche wiederum zu einem neuen Hochpunkt/Tiefpunkt (neuer Punkt zwei) führt.

Im Bild können Sie diese Situation genau erkennen.

Der erste Trader ist short positioniert und wird am Punkt zwei ausgestoppt. Im Orderbuch wird aus einer Stopp-Order eine Marketorder. Jemand kauft dort also die Aktie ab und dadurch entsteht eine Long-Order (im Abwärtstrend natürlich umgekehrt).

Da der Händler erkannt hat, dass er mit seiner Position falsch gelegen hat, dreht er seine Position, d. h. er kauft also nochmal, worauf eine zweite Long-Order entsteht. Demnach steht ein und derselbe Händler zweimal im Orderbuch.

Ein dritter Händler war bisher Flat, ist markttechnisch orientiert, erkennt den Punkt zwei und steigt dort ebenfalls ein.

Das alles zusammengenommen ergibt den sogenannten Dominoeffekt, welcher für die heiß ersehnte, markttechnische Bewegung verantwortlich zeichnet.

Somit dürfte klar sein, dass sich der erfahrene Markttechniker immer einen Punkt zwei zum Einstieg sucht.

Das war die Pflicht – jetzt kommt die Kür

Die Pflicht eines markttechnischen Händlers ist es dementsprechend, sich immer auf die Suche nach intakten Trends zu begeben und hier sein Hauptaugenmerkt auf einen markanten Punkt zwei zu legen.

Die Kür des markttechnischen Tradings besteht jedoch darin, sein Auge für die Marktphase sprich Großwetterlage zu schulen. Viel wichtiger als der Einstieg selbst ist nämlich das große WO – also WO befinden sich uns gerade. Ist der Markt gerade in einer Bewegung oder befindet er sich in der Korrektur? Oder hat der Markt die Korrektur abgeschlossen und startet gerade eine neue Bewegung?

Jeder Trade ist nur so gut, wie die dazugehörende Marktphase, denn mit einem zufälligen Gewinntrade kommen Sie zwar um die halbe Welt – aber eben nicht mehr zurück. Genau an dieser Stelle kommen wir zur größten Herausforderung im Börsenhandel – WARTEN!!!

Daraus folgt das einfache wie harte Fazit: Wer an der Börse nicht auf die richtige Marktphase warten kann, wird langfristig kein Geld verdienen.

Die Kür im markttechnischen Trading besteht demnach aus zwei Schritten. Wenn wir ein Signal – einen Punkt zwei in einem intakten Trend – gefunden haben, ist es unsere erweiterte Pflicht, uns die Marktphase – also die übergeordnete Zeiteinheit – anzusehen. Befindet sich die Marktphase ebenfalls in einem intakten Trend (1-2-3) und dort optimalerweise aus einer Korrektur heraus zu deren letzten Punkt zwei, dann sprechen wir von der Kür des Tradings – dem Tanz mit der Ballkönigin. *

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Bei allen markttechnischen Einstiegen muss die übergeordnete Marktphase berücksichtigt werden, denn schließlich gib das größere Kapital die Richtung vor. Und warum sollte man sich gegen die Titanic stellen?

Wenn ich also zukünftig einen Wert analysiere, werfe ich immer zuerst einen Blick auf die Marktphase und bewerte anschließend die zu betrachtende Zeiteinheit.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit dieser kleinen Abhandlung die Markttechnik in ihren Grundzügen etwas näher bringen.

(geschrieben von Markus Gabel)

2 Kommentare

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  • bumpkin
    bumpkin

    ​Habe alles mit Interesse gelesen, aber etwas verstehe ich nicht: unter Abschnitt 'Bewegung' heisst es über den shorty, dass er am Pkt. 2 ausgestoppt wird und damit den Kurs treibt. Das ist richtig, aber doch nicht, weil ein anderer das Teil kauft, sondern er selber (Shorteindeckung), oder bin ich blöd?

    11:40 Uhr, 07.11.2014
    1 Antwort anzeigen