Sell in May - Wieviel Wahrheit steckt in dieser alten Börsenweisheit
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Börsenweisheiten gibt es wie Sand am Meer und was liegt im Wonnemonat Mai näher, als eine solche genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Spruch „Sell in May and go away but remember, come back in September“ dürfte Ihnen sicherlich bekannt vorkommen und um diesen soll es sich heute drehen.
Was passiert, wenn wir mit dem ersten Handelstag im Mai Short gehen, die Position bis zum ersten Eröffnungskurs im September halten, dort den Short verkaufen und anschließend direkt Long gehen? Gemäß dieser Logik sind wir immer im Markt. Von Mai bis September short und den Rest des Jahres long. Das Handelssystem hierzu ist schnell geschrieben und der prüfende Testdurchlauf anhand der Adidas Aktie stimmt äußerst optimistisch, wie Abbildung 1 zeigt.
Chart wurde mit Tradesignal erstellt
Um Einflüsse des aktuellen Preisniveaus und damit der Volatilität auf die Performance zu minimieren, wurden im weiteren Testverlauf immer 2.000 Euro in jeden Trade investiert. Von einer preislich teuren Aktien werden also weniger Stückzahlen gekauft als von einer preislich günstigeren und nach dem überzeugenden Test in Adidas – immerhin hatte dieser einfache Ansatz eine Trefferquote von 65 % und einen Profitfaktor von 2,78 – war ich auf das Abschneiden unseres Systems im breiten Markt gespannt. Die Performance in allen 30 DAX Aktien können Sie in Abbildung 2 sehen. Auch hier blieb ein netter Gewinn übrig und das bei einer Gesamttrefferquote von 61,89 % und einem Profitfaktor von 1,98.
Chart wurde mit Tradesignal erstellt
Das sind durchaus beeindruckende Zahlen, die in den MDAX-Aktien bestätigt werden. Auch bei den Nebenwerten konnte ein Gewinn erzielt werden (siehe Abb. 3), wobei die Trefferquote seit 2002 bei 62,18 % mit einem Profitfaktor von 2,14 lag.
Chart wurde mit Tradesignal erstellt
Mit einem solchen Background im Rücken läuten jetzt natürlich bei jedem vernünftigen Trader und Investor die Alarmglocken. Wir haben Mai und der DAX und mit ihm viele Einzelwerte sind in den letzten Tagen spürbar zurückgekommen und haben sogar kurzfristige Verkaufssignale generiert. Ist die große Party der Bullen jetzt vorbei? Dazu müssen wir einen genaueren Blick auf unser bisheriges System werfen und die Long und Shortseite separat betrachten. Die Abbildungen 4 (DAX-Aktien) und 5 (MDAX Aktien) zeigen einen Auszug aus dem Performancereport, unterschieden nach Long- und Shorttrades.
Chart wurde mit Tradesignal erstellt, Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Wie unschwer zu erkennen ist, ist der Performancebeitrag der Shorttrades nur marginal und auch die Trefferquote dieser fällt um einiges niedriger aus. Vor einem Drama müssen die Bullen also keine Angst, aber Vorsicht kann in der aktuellen Situation sicherlich nicht schaden. Schließlich ist der Bullenmarkt auch nicht mehr der Jüngste und eine größere Korrektur täte diesem charttechnisch durchaus gut. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg,
Ihr
Rene Berteit
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