Ständig Dividenden kassieren: Kann das funktionieren?
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In Deutschland gibt es eine klare zeitliche Abfolge bei Dividendenzahlungen: Eine Aktie muss sich am Tag der Hauptversammlung im Depot des Anlegers befinden, damit er einen Anspruch auf Erhalt der Ausschüttung besitzt. Einen Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung ist der Ex-Tag, hier notiert die Aktie erstmals ohne Dividendenanspruch (ex Dividende). Am zweiten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung ist der Record-Tag, hier wird ermittelt, wer die Dividende erhält. Am dritten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung erfolgt schließlich die Auszahlung der Dividende.
Beim Dividenden-Hopping bzw. einer Dividend-Capture-Strategie sollen Aktien immer nur kurzzeitig besessen werden, um in den Genuss der Dividendenausschüttung zu kommen. Die Aktie wird also bei deutschen Aktien am Tag der Hauptversammlung oder kurz zuvor erworben und wenig später wieder verkauft. Denn wer am Tag vor dem Ex-Tag die Aktie im Depot hat, besitzt Anspruch auf die Dividende.
Wer die Aktie wirklich nur für einen Tag besitzt, also bei deutschen Aktien das Papier am Tag der Hauptversammlung kauft und am nächsten Tag (dem Ex-Tag) wieder verkauft, wird mit einer solchen Strategie allerdings keine positive Performance erzielen. Dafür sorgt der Dividendenabschlag: Der Markt preist am Ex-Tag ein, dass die Aktie jetzt ohne Dividendenanspruch gehandelt wird, was zu einem entsprechend niedrigeren Kurs führt. Im Schnitt entspricht der Dividendenabschlag der Höhe der Ausschüttung, da es aber natürlich am jeweiligen Tag auch noch andere Einflussfaktoren auf den Kurs gibt, kann die Kursveränderung am Ex-Tag durchaus vom rechnerischen Dividendenabschlag abweichen.
Doch der Dividendenabschlag bedeutet nicht unbedingt, dass das Dividend Hopping in der Praxis nicht funktioniert, denn Untersuchungen haben gezeigt, dass Aktien den Dividendenabschlag in der Regel schnell wieder aufholen. Mit ein paar Anpassungen kann die Strategie also tatsächlich so angepasst werden, dass sie profitabel ist und vielleicht sogar eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt erzielt. Wie diese Anpassungen aussehen könnten, wird im Folgenden erläutert.