Korrelationen an den Märkten: Zielgenaue Analyse eröffnet Trefferchancen
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Korrelationen können zum einen als zusätzliche Entscheidungsindikation und zum anderen als Hilfe, um das Gesamtrisiko eines Portfolios zu minimieren, genutzt werden. Doch was bedeuten diese Korrelationen genau und inwiefern lassen sich daraus Ableitungen treffen? Diese und andere Erklärungen sollen Ihnen anhand der Beschreibung zur Korrelationsdivergenz sowie mittels zwei Korrelationen aus der Praxi näher gebracht werden.
Die Begriffe Korrelation und Korrelationskoeffizient:
Korrelation: Grundsätzlich geht die Korrelation auf zwei oder mehr statistisch-ursächliche Größen ein und beschreibt ihre Abhängigkeit zueinander. Im Idealfall beeinflussen sich beide Größen exakt miteinander oder exakt gegeneinander. Doch die Praxis offenbart hierbei weitaus mehr als das klassische Beziehungsverhalten zueinander. Grafisch aufbereitet, lassen sich aus der Vergangenheit bzw. den historischen Charts durchaus entscheidende Ableitungen für zukünftige Entwicklungen treffen.
Und genau hier sind wir beim Thema, denn das Gesamtrisiko eines Portfolios ist umso geringer, je weniger die einzelnen Werte oder Anlagen miteinander korrelieren. Oder anders ausgedrückt: Die Reduktion der Korrelation des Gesamtportfolios im Verhältnis zu seinen Einzelanlagen verbessert nach dem Markowitz-Modell das Rendite-Risiko-Verhältnis. Auf langfristiger Basis wird damit prinzipiell eine höhere Rendite bei geringerem Risiko erzielt. Doch lassen sich die Tatsachen der Korrelationen natürlich auch im kurz- bis mittelfristigen Bereich anwenden. Beispielgebend sei hier nach einer kurzen Erläuterung zum Korrelationskoeffizienten selbst, das aktuelle Verhalten von drei Währungspaaren (EUR/USD, CHF/JPY und USD/CHF) genauer betrachtet werden.
Korrelationskoeffizient: Der Korrelationskoeffizient oder die Produkt-Moment-Korrelation (auch Bravais-Pearson-Korrelation genannt) ist ein dimensionsloses Maß für den Grad des linearen Zusammenhangs (Zusammenhangsmaß) zwischen zwei mindestens intervallskalierten Merkmalen. Er kann Werte zwischen −1 und +1 annehmen.
Zusammengefasst ergeben sich folgende Schlussfolgerungen:
- Der Korrelationskoeffizient beschreibt, inwieweit sich die Kursbewegungen zweier voneinander unabhängiger Basiswerte (oder Portfolios, Indizes, Währungen und Edelmetallen) als Reaktion auf ein Ereignis gleichen.
- Verändern sich beide Wertpapiere gemeinsam in die gleiche Richtung, so steigt die Kennzahl gegen +1 (perfekt positive Korrelation).
- Verändern sich beide Wertpapiere unabhängig voneinander, so ist der Korrelationskoeffizient 0.
- Verändern sich beide Wertpapiere in eine Richtung, die derjenigen des jeweils anderen Wertpapiers genau entgegengesetzt verläuft, sinkt die Kennzahl gegen -1 (perfekt negative Korrelation).
- Zu guter Letzt ein Hinweis in eigener Sache: Der Korrelationskoeffizient definiert das Maß der Linearität - jedoch nicht der Stärke - der Wertentwicklung zweier Basiswerte.
Ergänzend anbei die Formel für den klassischen Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson:
Bild 1: zur Formel der Korrelation
Betrachten wir nun die Theorie der gegenwärtigen Verhältnisse an den Märkten. Die Anwendung des Korrelationskoeffizienten lässt sich heutzutage mittels Internet sowie diverser Softwareprodukte ohne große Probleme ermitteln. Doch erlaubt gerade auch das hauseigene Analysetool Guidants mit nur wenigen Klicks die unkomplizierte und optische Gegenüberstellung von zwei und mehr diversen Underlyings. Da sich mein persönlicher Handelsschwerpunkt auf den Forex-Markt konzentriert und Korrelationen gerade dort eine wesentliche Rolle spielen, sei nachfolgend einmal dargestellt wie man diese positiv wie negativ auftretenden Korrelationen eindrucksvoll visualisieren kann. Zusätzlich zum Chart sehen Sie noch die klassische Berechnung des Korrelationskoeffizienten, dargestellt anhand einer kostenpflichtigen Software.
Positive Korrelation EUR/USD und CHF/JPY im 3-Monatsfenster:
Negative Korrelation EUR/USD und USD/CHF im 3-Monatsfenster:
Das Fazit dieser Gegenüberstellung lässt sich rasch auf einen Nenner bringen: Der Bewegungsgleichlauf diverser Underlyings sollte nie unterschätzt werden. Es erschließt sich somit die Tatsache, dass sich der EUR/USD während der vergangenen drei Monate in einem erhöht positiven Gleichlauf mit dem CHF/JPY befand. Konträr dazu das Verhalten des EUR/USD und USD/CHF. Hier ist mit -0,91 sogar eine noch stärkere und zugleich negative Korrelationsabhängigkeit abzuleiten, welche aufgrund dieses hohen Wertes durchaus auch für die unterschiedlichsten Handelsentscheidungen von Nutzen sein dürfte. Ein erfolgter oder auch sich andeutender Ausbruch kann zum Beispiel somit immer auf Nachhaltigkeit im Sinne der Korrelationen geprüft werden. Doch sind diese Verläufe natürlich stets auf die Vergangenheit bezogen und kein Garant für die Zukunft. Ein praktisches Beispiel dazu gefällig? Befanden sich z.B. der EUR/USD und Gold in USD berechnet noch vor einigen Jahren in einer hohen positiven Korrelation zu einander, so verdeutlicht allein der Korrelationskoeffizient der letzten drei Monate mit einem Wert von 0,22 keinerlei zusammenhängende Bewegungsimpulse mehr.
Um das sogenannte Klumpenrisiko zu vermeiden und gut diversifizieren zu können, sollte man daher stets einen Blick auf die Abhängigkeiten diverser Underlyings wahren. Neben den klassischen Korrelationen erfüllt hierbei insbesondere auch das Element Intermarket-Analyse aus dem Baukasten der Technischen Analyse seinen Zweck.
Traurigerweise fehlen die Bilder noch immer.
Leider fehlen die Bilder! Schade!