Wissensartikel
09:17 Uhr, 17.02.2014

Fibonaccimuster: Das bullische Gartley

Harold M. Gartley muss ein akribischer, mit detektivischem Scharfsinn ausgestatteter Trader gewesen sein. Denn auf ihn gehen einige der interessantesten und zugleich erfolgreichsten Fibonaccimuster in der Charttechnik zurück.

Ein Fibonaccimuster zeichnet sich dadurch aus, dass die Einzelbewegungen, die in diesem Muster zusammengefasst sind, in einem vordefinierten Längenverhältnis zueinander stehen. Diese Längenverhältnisse sind dabei keine absoluten Zahlen, sondern Relationen, die sich auf Fibonacciverhältnisse zurückführen lassen.

So machte Gartley beispielsweise die Entdeckung, dass es nach einem steilen Anstieg des Öfteren zu einer dreigeteilten Abwärtsbewegung kommt. An sich nichts außergewöhnliches, es sei denn man heißt Gartley und untersucht die Verhältnisse der Teilstrecken zueinander. Und so stellte unser Charttechnik-Sherlock-Holmes fest, dass die lukrativsten Einstiege nach einem Korrekturmuster nach einem Prinzip zusammengesetzt sind, das optisch wie ein riesiges, leicht verschobenes M aussieht:

Ausgehend vom Startpunkt unserer Aufwärtsbewegung folgt ein Punkt A, der die Korrektur einleitet. Der erste Tiefpunkt der Korrektur liegt auf Höhe des 0,618 %-Retracements der Strecke X bis A und die folgende Aufwärtsbewegung korrigiert die Bewegung A-B auch zu mehr als zwei Dritteln. Erreicht der aktuelle Kurs der letzten Korrekturbewegung dann auch noch das Niveau des 0,786 %-Retracements der Strecke X-A, dann haben Sie ein fertiges Einstiegssignal. Ein neuer Aufwärtstrend kann genau an diesen Punkt beginnen. Das somit abgeschlossene Korrekturmuster, nach seinem Entdecker „bullish Gartley“ benannt, sieht dann wie folgt aus:

Fibonaccimuster-Das-bullische-Gartley-Thomas-May-GodmodeTrader.de-1

Zur Umsetzung im Trading:

Suchen Sie zunächst nach einer möglichst starken Aufwärtsbewegung, die sie als XA definieren und die im Anschluss von einer Korrektur abgelöst wurde. Die Korrektur sollte bis zum 61,8 %-Retracement der Strecke X-A zurückführen, um die zweite Bedingung für ein Gartley-Muster zu erfüllen. Folgt eine weitere Aufwärtstrecke in den Bereich von 61,8 % der Strecke A – B, sollten sie hellhörig bzw. wachsam werden. Denn damit sind die Grundbedingungen erfüllt, um sich mit Hilfe der Streckenverhältnisse XA und BC einen (noch nicht erreichten) Punkt D rechts auf der Achse zu definieren und so frühzeitig das mögliche Ende dieser Bewegung zu bestimmen. Hier werden beim Bullish Gartley Long Positionen aufgebaut, wenn dieser Preisbereich angesteuert und getroffen wird.

Fibonaccimuster-Das-bullische-Gartley-Thomas-May-GodmodeTrader.de-2

Als enger Stopp bietet sich ein kleiner Abstand von Punkt D nach unten an (Abb 2, rote Linie). Der Preislevel, der mit der Hälfte der Strecke X-D zusammenfällt ist dabei ideal. Wollen Sie einen etwas raumgreifenderen Stopp setzen, so legen Sie diesen knapp unter Punkt X (orange Linie).

Kursziele aus der Theorie dieser Muster sind zum einen das 61,8 %-Retracement der gesamten Korrekturbewegung A-D (blaue Linie) oder direkt der Punkt A, falls das 61,8 %-Retracement überschritten wird (gestrichelte blaue Linie).

Wenn Sie jetzt mit Nachrechnen, Abmessen und Einstiege suchen genauso wenig am Hut haben wie ich oder Ihnen schlicht die Zeit fehlt, den ganzen Tag Strecken zu messen, so habe ich einen Tipp für Sie:

Der GodmodeTrader PatternScout, unsere kostenlose vollautomatische Kursmustersuche, hat auch Muster wie Gartley, Butterfly, ABCD oder Three Drives im Angebot. Damit können Sie sich nach wenigen Clicks die aktuellen Fibonacchimuster für über 5.000 Basiswerte auf 4 verschiedenen Zeitebenen von Intraday bis Tagescharts anzeigen lassen.

Stoplosses und Kursziele der Muster sind natürlich schon eingetragen (siehe Abb. 3). Hierzu können Sie sich einfach in unserem Membersbereich registrieren lassen, um den PatternScout direkt und kostenlos nutzen zu können.

Fibonaccimuster-Das-bullische-Gartley-Thomas-May-GodmodeTrader.de-3

Viel Vergnügen und Erfolg!

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups und handelt zudem aktiv im Depot "Gehebeltes Swing-Trading" des Premium-Services Trademate.

Mehr über Thomas May
  • Fibonacci-Analyse
  • Swing- und Positions-Trading
Mehr Experten