Wissensartikel
14:34 Uhr, 30.04.2014

1.4. Widerstände und Unterstützungen

Auf der Basis des Trendkonzeptes und der Dow Theorie lassen sich im Kursverlauf markante Preislevel herausarbeiten, an denen der Markt wieder steigen (Unterstützung) oder wieder fallen (Widerstand) kann. Dieses Kapitel stellt die ersten beiden charttechnischen Grundbegriffe und ihre Bedeutung für den Kursverlauf vor.

Bei der Beschreibung der Trendrichtungen haben wir gesehen, dass sich Trends in einer Serie von zackenförmigen Hochs und Tiefs bewegen und dass die Richtung dieser Tiefs und Hochs die Trendrichtung bestimmt.

Genau genommen werden die besagten zackenförmigen Reaktionstiefs und Hochs auch als Unterstützung und Widerstand bezeichnet. Abbildung 4 zeigt Unterstützungen und Widerstände am Beispiel eines Aufwärtstrends.

Abbildung 4

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Die Reaktionstiefs stellen Unterstützungen für den Kurs dar. An den Unterstützungen ist der Kaufdruck größer als der Verkaufsdruck, der Kurs steigt (siehe Unterstützung 1). Die Zwischenhochs die nach Abkehr von einer Unterstützung wieder angestrebt werden, bilden Widerstände (siehe Widerstand 2). An Widerständen ist der Verkaufsdruck höher als der Kaufdruck und der Kurs dreht nach unten ab, und zwar solange, bis er wieder auf einer Unterstützung (siehe Unterstützung 2) angelangt ist, an welcher genügend Kaufinteresse besteht, um den Kurs wieder steigen zu lassen.

Widerstandslinien unterbrechen die Trendfortsetzung kurzzeitig. Später werden sie überschritten, nämlich dann, wenn entsprechender Kaufdruck entsteht.

Im Falle eines Abwärtstrends, siehe Abbildung 5, gelten die gleichen Prinzipien in umgekehrter Weise.

Abbildung 5

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Die Reaktionshochs sind Widerstände und die Zwischentiefs sind Unterstützungen. Die Unterstützungen halten nur temporär und werden bei entsprechend großem Verkaufsdruck zu einem späteren Zeitpunkt überschritten.

Die beiden Darstellungen verdeutlichen das Trendkonzept sehr deutlich. Ein Aufwärtstrend kann nur dann fortgesetzt werden, wenn jedes Reaktionstief (siehe Unterstützungslinie) höher als das vorangegangene Reaktionstief ist. Zudem muss zur Fortsetzung eines Aufwärtstrends jedes Zwischenhoch das vorherige Zwischenhoch überschreiten. Für einen Abwärtstrend gelten die umgekehrten Bedingungen.

Abbildung 6

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Bleiben wir beim Aufwärtstrend. Betrachten Sie dazu bitte die Abbildung 4 noch einmal. Jede vorherige Widerstandslinie, die überschritten werden muss, um die Fortsetzung des Aufwärtstrends zu gewährleisten, muss als kritisch angesehen werden. Denn wenn an dieser vorhergehenden Widerstandslinie nicht entsprechend genug Kaufdruck entsteht, um den Kurs über die Widerstandslinie zu befördern, oder wenn der Kurs nur kurzfristig in der Lage ist diese Linie zu überschreiten, dann bildet sich ein Doppeltop. Von diesem Doppeltop aus kehrt dann der Trend um, sobald das vorangegangene Reaktionstief, das als Unterstützung dient, überschritten wird (siehe Abbildung 6).

Abbildung 7

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Das Gleiche gilt umgekehrt für einen Abwärtstrend (siehe Abbildung 7), wenn an einer Unterstützung (siehe Unterstützung 2) nicht mehr genügend Verkaufsdruck aufgebaut werden kann und der anschließende Kaufdruck den Kurs über einen vorhergehenden Widerstand (siehe Widerstand 2) führt. Eine solche Trendumkehr wird als Doppelboden bezeichnet.

Das Prinzip des Rollentausches von Unterstützung und Widerstand

In den vorangegangenen Darstellungen wurden vorherige Tiefs als Unterstützung und vorherige Hochs als Widerstände bezeichnet.

Abbildung 8

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Was wird aber nun aus diesen Unterstützungen, wenn eine Trendumkehr – beispielsweise in Form eines Doppelbodens oder eines Doppeltops – entsteht? Sie ahnen es bestimmt: Unterstützungen und Widerstände tauschen ihre Rollen. Mit anderen Worten: Aus einer Unterstützung wird ein Widerstand und aus einem Widerstand wird eine Unterstützung. Die Abbildungen 8 und 9 verdeutlichen das Prinzip des Rollentausches von Unterstützung und Widerstand sehr gut.

Abbildung 9

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Immer dann, wenn ein Widerstand signifikant durchbrochen wird, wandelt er seine Funktion und operiert bei einer anschließenden Kursbewegung als Unterstützung. Für eine Unterstützung gilt dieses Prinzip in umgekehrter Weise: Immer dann, wenn eine Unterstützung signifikant durchbrochen wird, wandelt sie ihre Funktion und operiert bei einer anschließenden Kursbewegung zur ehemaligen Unterstützungslinie als Widerstand.