Kommentar
11:10 Uhr, 16.12.2020

Zwei Pandemieszenarien für 2021: Der Worst Case

2021 kann ein richtig gutes Jahr für die Wirtschaft und Börse werden. Muss es aber nicht. Es gibt auch ein erschreckendes Szenario.

Wovor haben Anleger 2021 Angst? Darauf gibt es drei Antworten: Pandemie, Pandemie, Pandemie. Es geht natürlich auch noch etwas konkreter. Es gibt drei Entwicklungen, die 2021 richtig hässlich werden lassen könnten. Alle haben mit Covid zu tun. In einem Szenario lassen sich nicht ausreichend viele Menschen impfen. In diesem Fall kann sich das Virus weiter ausbreiten. Es kommt immer wieder zu Lockdowns. Die wirtschaftliche Erholung bleibt 2021 aus und die wirtschaftlichen Schäden, die für ein vorübergehendes Phänomen gehalten wurden, werden permanent. In einem zweiten Szenario lassen sich die Menschen zwar gerne impfen, doch es zeigen sich unerwartete und schwere Nebenwirkungen. In diesem Fall hört die größte Impfaktion aller Zeiten auch schnell wieder auf und wirtschaftlich sieht es nicht viel besser aus als jetzt. Es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit, die alle am meisten fürchten...

Das Virus mutiert und der Impfstoff ist wirkungslos. Das ist der Worst Case. Alles fängt von vorne an und nachdem sich Regierungen finanziell schon jetzt verausgaben, ist einer zweiten Pandemie kaum etwas entgegenzusetzen.

Im ersten und zweiten Fall dürfte sich die Wirtschaft langsamer erholen, bis ins dritte Quartal 2021 aber steigen. Aktuell ist mit hoher Sicherheit davon auszugehen, dass die Wirtschaft im Euroraum im vierten Quartal 2020 wieder deutlich schrumpft. Im ersten Quartal könnte es seitwärts gehen, bevor die Wirtschaft dann wieder wächst.

Bisher haben die USA auf einen landesweiten strikten Lockdown verzichtet. Unter Biden wäre ein solcher Lockdown denkbar. Dann folgt die US-Wirtschaft der europäischen. Wirklich bitter wird es im Herbst. Zeigt sich ein neuer Virus bzw. eine Mutation, stehen wir dem wieder machtlos gegenüber.


Wirtschaftlich ginge es rapide nach unten, wenn Regierungen wie in diesem Jahr reagieren. Denkbar ist natürlich auch, dass sie irgendwann aufgeben. Ohne Wirtschaft geht es ja auch nicht. Das wäre jedoch eher ein Thema für 2022. 2021 würde unter allen Szenarien die Wirtschaftsleistung am Jahresende tiefer stehen als zu Jahresbeginn und das nicht zu knapp.

Das ist die große negative Überraschung, die es geben kann. Derzeit deutet nichts darauf hin. Stattdessen werden die Impfstoffe medienwirksam vermarktet. Die erste Verabreichung in Großbritannien war ein Medienspektakel, ein Volksfest. Über die Zeit, vor allem wenn es keine nennenswerten Nebenwirkungen gibt, dürften sich immer mehr Menschen für eine Impfung begeistern. Dann darf es nur keine Mutation geben und 2021 ist alles in Ordnung. Wenn es anders kommt, sollte aber niemand überrascht sein.

Clemens Schmale

Lesen Sie auch: Zwei Pandemieszenarien für 2021: Die positive Überraschung


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  • Aus meiner Sicht
    Aus meiner Sicht

    Mein Worst Case: Mediziner und Pflegepersonal lassen sich, wie geplant, als Erste impfen und fallen dann, aufgrund bisher unbekannter Nebenwirkungen, (vorübergehend) aus.

    14:04 Uhr, 16.12. 2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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